INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#178 – Mediation und Organisationsberatung

Was hat Mediation mit Organisationsberatung zu tun und was ist der Unterschied, der den Unterschied macht?

Christian Rieckmann im Gespräch mit Sascha Weigel

(Podcast-Feature #03)

CHRISTIAN RIECKMANN: ist selbstständiger Organisationsberater mit Sitz in Kassel. Seine Kompetenzschwerpunkte sind Management Coaching, Facilitation für die Gestaltung von Kommunikationsprozessen in Gruppen, Organisationsanalyse- und Organisationsdesign, sowie prozessberatende Begleitung für Unternehmen bei Veränderungsprozessen. Seit über 30 Jahren steht Christian Rieckmann seinen Klienten als erfahrener Management Berater zur Seite. Seine Kernkompetenz zeichnet sich durch eine inhaltliche Vorgehensweise unter Anwendung einer auf Strategie und Team fokussierten Methodik aus. Seit 2014 ist Christian Rieckmann Dozent im den MBA Studiengängen Mehrdimensionale Organisationsberatung (MDO) und Coaching-Organisationsberatung-Superrevision (COS) an der Universität Kassel mit dem Schwerpunkt Organisationsberatung.

Gut durch die Zeit.

Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Inhalt

Im Folgenden seien drei Gemeinsamkeiten und drei Unterschiede zwischen Mediation und Organisationsberatung kurz angerissen, auf die auch im Gespräch eingegangen wird:

Gemeinsamkeiten zwischen Mediation und Organisationsberatung:

  1. Kommunikation: Beide Methoden legen großen Wert auf eine offene und effektive Kommunikation. In der Mediation wird dies genutzt, um Konflikte zu lösen, während in der Organisationsberatung Kommunikation dazu dient, die Zusammenarbeit und Prozesse zu verbessern.
  2. Konfliktlösung: Sowohl Mediation als auch Organisationsberatung befassen sich mit der Identifizierung und Lösung von Konflikten innerhalb einer Organisation. In der Mediation steht die direkte Konfliktlösung im Vordergrund, während in der Organisationsberatung Konflikte oft als Teil des Gesamtprozesses der Organisationsentwicklung betrachtet werden.
  3. Ziel der Verbesserung: Beide Ansätze zielen darauf ab, die Effizienz und Zufriedenheit innerhalb der Organisation zu steigern. In der Mediation durch die Lösung von zwischenmenschlichen Konflikten und in der Organisationsberatung durch die Optimierung von Strukturen und Prozessen.

Unterschiede zwischen Mediation und Organisationsberatung:

  1. Fokus: Mediation konzentriert sich spezifisch auf die Lösung von Konflikten zwischen Individuen oder Gruppen, indem ein Mediator als neutraler Dritter den Dialog unterstützt. Organisationsberatung hingegen hat einen breiteren Fokus, der die gesamte Organisation umfasst, einschließlich Strategie, Struktur, Kultur und Prozesse.
  2. Ansatz: Mediation ist oft ein reaktiver Prozess, der auf spezifische Konflikte reagiert und darauf abzielt, eine für alle Parteien akzeptable Lösung zu finden. Organisationsberatung ist hingegen proaktiver und strategischer, zielt auf langfristige Veränderungen und Verbesserungen ab und nutzt eine Vielzahl von Methoden und Instrumenten, um umfassende Veränderungen zu bewirken.
  3. Zeithorizont: Mediation ist in der Regel ein kurz- bis mittelfristiger Prozess, der darauf abzielt, bestehende Konflikte zeitnah zu lösen. Organisationsberatung hingegen ist oft ein langfristiger Prozess, der nachhaltige Veränderungen anstrebt und daher über einen längeren Zeitraum hinweg durchgeführt wird.

Diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten verdeutlichen, wie Mediation und Organisationsberatung unterschiedliche, aber komplementäre Rollen in der Verbesserung von Organisationen spielen können.