INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#103 – Das Kritikgespräch

Schwierige Gespräche führen II

Wo Kritik nötig wird, ist Klarheit gefragt.

Im Gespräch mit Rolf Balling.

Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Rolf Balling, Diplom-Kaufmann (Universität Köln) mit einem Schwerpunkt in Sozialpsychologie, 7 Jahre in Managementfunktionen (Marketing/Controlling) bei der Alcatel-SEL AG, Danach 10 Jahre Leiter der Abteilung Managementtraining und Organisationsentwicklung, Ausbildung in TA bis zum lehrenden Transaktionsanalytiker im Bereich Organisation (12 Jahre berufsbegleitend),  Ausbildung in Gruppendynamik (2 Jahre berufsbegleitend), Ausbildung in Systemischer Beratung (7 Jahre berufsbegleitend), Von 1990 bis 2002 Aufbau der PROFESSIO GmbH, Akademie im Bereich Humanressourcen, als Lehrtrainer und geschäftsführender Gesellschafter.

Inhalte

Heute geht es um Kritik. Wie führen wir am besten ein Kritikgespräch?

Das hängt – wie so häufig – vom Ziel ab. Mit einem Kritikgespräch will man seinen Unmut, seinen Ärger, zumindest aber seine enttäuschte Erwartung aussprechen, aber eben nicht bloß loswerden, sondern auch landen. Bestenfalls ändert der Gesprächspartner sein Verhalten oder zumindest seine Sichtweise auf die Dinge, die wir selbst kritisch sehen und angemerkt haben (wollen). Oder kurz: Mit einem Kritikgespräch wollen wir uns selbst wirksam und einflussreich, gewissermaßen machtvoll erleben, um ein darüberhinausgehendes Ziel zu erreichen.

Ablaufvariante:

1. Problem klar benennen Einfach, klar, deutlich, ohne Ablenkung, vorauseilende Entschuldigungsversuche, direkt und entschieden das problematische Verhalten benennen.

2. Problem konkret beschreiben Beschreiben Sie mit ihrer Wahrnehmung das Problem so konkret wie möglich. Beziehen Sie aktuelle Vorkommnisse ein, nicht alte Kamellen.

3. Zuhören Gewähren Sie Raum für Erklärungen und Erläuterungen. Möglicherweise gibt es ja verständliche Gründe.

4. Bewerten Sie die Gesamtlage – erst jetzt Teilen Sie offen und durchaus mit emotionaler Anteilnahme ihre Einschätzung mit. Auch Konsequenzen für das Team oder andere dürfen mit benannt werden.

5. Soweit nötig, Ursachen analysieren Gehen Sie Ihren Vermutungen auf den Grund, nicht aber den Ausflüchten auf den Leim.

6. Lösungen suchen „Wie ist die Situation zu retten; wie gelangen wir zu einer Lösung?“

7. Erläutern lassen und Nachhaltigkeitsregelungen treffen Was wird bis wann geschehen? Womit ist zu rechnen?(VERTRAGSARBEIT)

Podcast-Episode zu Entschuldigungskommunikation mit Dr. Justus Duhnkrack