INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#104 – Das Konfliktgespräch

Schwierige Gespräche führen IV

Wenn das Trennende zusammenprallt, naht die Lösung – zuweilen in Form der Eskalation.

Im Gespräch mit Rolf Balling

Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Rolf Balling, Diplom-Kaufmann (Universität Köln) mit einem Schwerpunkt in Sozialpsychologie, 7 Jahre in Managementfunktionen (Marketing/Controlling) bei der Alcatel-SEL AG, Danach 10 Jahre Leiter der Abteilung Managementtraining und Organisationsentwicklung, Ausbildung in TA bis zum lehrenden Transaktionsanalytiker im Bereich Organisation (12 Jahre berufsbegleitend),  Ausbildung in Gruppendynamik (2 Jahre berufsbegleitend), Ausbildung in Systemischer Beratung (7 Jahre berufsbegleitend), Von 1990 bis 2002 Aufbau der PROFESSIO GmbH, Akademie im Bereich Humanressourcen, als Lehrtrainer und geschäftsführender Gesellschafter.

Inhalte:

  • Zeitgeist „Konflikte“?
  • Differenzierung von Warnung und Drohung?
  • Trenne Person von Problem (Prinzip des Harvard-Verhandlungskonzepts)
  • Unterschied zwischen Kritikgespräch und Konfliktgespräch?
  • Zuhören und Nachfragen
  • Vorbereitungs- und Durchführungsszenarien
  • Sichere Basen im Konfliktgespräch
  • Beste Alternative zur ausgehandelten Vereinbarung

Ausgangspunkt:

„Eine (Konflikt-)Verhandlung ist die Bemühung zweier oder mehrerer Parteien, eine Einigung über strittige Fragestellungen herbeizuführen, wobei alle Seiten das Recht haben, die Einigung abzulehnen. Bedeutsam in Konflikten ist zunächst, dass unklar und umkämpft ist, was die strittigen Fragestellungen sind.“

Hinweise zur Vorbereitung:

  • sinnvoll Kooperative Haltung: „Ich bin ok, Du bist ok.“ (Grundhaltung)
  • Eigenen „sicheren Basen“ bewusst halten
  • Persönliche Zielsetzung klar und aufgeschrieben. Wurzelt sie in der Welt der Gegenseite?! Kann sie sich darauf einlassen?
  • Ausstiegsalternative klar parat haben (BATNA)
  • Bereiten Sie sich auf das Unbekannte und Ungewisse vor. Denn sowohl die positive Erwartungshaltung, als auch die negative Erwartungshaltung ist ein Verhandlungskiller.

(Konflikt-)Verhandlungsgespräch:

  • Die persönliche Zielsetzung ist auch damit verknüpft, dass die andere Seite „Ja“ zur strittigen Frage sagt. Ohne, dass die andere Seite etwas anders macht als bisher, gäbe es keinen Konflikt. Insoweit, dass es jeder Konfliktpartei um das „Ja“ der anderen Seite geht, um die Zustimmung zur eigenen Lösungsidee, ist verständlich, dass Verhandlungsexperten empfehlen, sich um das Wohlbefinden der Gegenseite zu bemühen.

Wichtigste Werkzeuge:

  • Interessierte Fragen! Ich erkunde damit die Welt des Anderen, wo diese ihre Entscheidungen trifft. Die Erkenntnisse erweitern meine Möglichkeiten.
  • Bonding aufbauen und darauf achtgeben: Wie tragen Sie zum Vorteil der Gegenseite bei?
  • Ich fokussiere die Interessen, statt Positionen: Weshalb verhandelt die Gegenseite? Was ist ihr Problem, das sie lösen möchte?
  • Ein NEIN ist ok.

Mit einem NEIN geht die (Konflikt-)Verhandlung los und hört nicht auf.

Nachbereitung:

  • Was lief gut? Was nicht? Welche Probleme verursachte ich selbst?
  • Wie steuerte ich mich durch die Unsicherheiten der Situationen?

Ergänzende Blogbeiträge zu angesprochenen Themen und Aspekte:

Es gibt keine Konflikte, nur untaugliche Lösungsversuche (Podcast Episoden der Mediation #12)
Die Doppelhelix von Konflikten (Blogbeitrag)
Danke, Konflikt, dass es Dich gibt!… (Grundlagenbeitrag Nr. 14)
Interessen und Positionen in der Konfliktaustragung (Grundlagenbeitrag Nr. 11)