INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#37 – Fragen in der Mediation

Wieso wir in der Mediation nicht zu früh auf Gemeinsamkeiten gehen sollten!

Im Gespräch mit Ulrike Gamm

Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Blogbeitrag: Fragen in der Mediation

Ulrike Gamm, Dipl. Geogr., Mit-Gründerin von Konfliktkultur – Kulturkonflikt, Unternehmensberaterin, internationale Managementtrainerin; a.o. Mitglied der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (Klagenfurt – Graz – Wien) der Universität Klagenfurt (IFF)

Zusammenfassung:
Fragen sind wie Suchscheinwerfer, die ein Terrain ausleuchten und dadurch unterschiedliche Prozesse sowohl beim Fragesteller als auch beim Befragten auslösen‘ In emotional belasteten Situationen, wie Konflikten, reagieren Menschen besonders sensibel auf Sprache. Gerade Mediatorlnnen brauchen daher eine hohe Aufmerksamkeit für die möglichen Wirkungen und nicht nur (um die Auswahl und Formulierung ihrer jeweiligen Fragen.

Inhalte:

  • Einflussfaktoren auf Fragen in der Mediation

    – Auftrag an den Dritten

    – mentale Vorstellungsbilder (Landkarten)

  • Glaubenspolaritätenmodell nach Varga Kibéd/Sparrer

    – Vertrauenspol

    – Wissenspool

    – Struktur- und Ordnungspol

  • Erste Mediationserfahrungen in der Mediationsausbildung 

    – Innere Erfahrungsbilder leiten den Frageprozess

    – Unsicherheiten zu Beginn

    – Paradoxe Wirkungen geschlossener Fragen

    – Wie gelingt der Ko-Kreation?

  •  Tipp für Beginner:innen: Selbstbefragung.

    – Wie geht’s mir?

    – Was kann hier am Schlimmsten passieren?

Wenn ich gute Fragen stellen will, muss es mir gut gehen.

  • Das Mediationssetting:
    • Beide Konfliktparteien sind anwesend, wenn die Mediationsperson die Fragen stellt.
    • Nicht zu früh auf Gemeinsamkeiten achten und diese zu betonen.
    • Nicht zu früh zirkuläre Fragen stellen
    • Hintergründe, Hypothesen beim Fragenstellen zu erläutern und Transparenz damit herstellen
    • Gelingende Ko-Kreation
    • Zu Beginn jedem genügend Raum für die eigene Sicht gewähren

Wieso denken Mediator*innen, dass die Konfliktparteien ihnen ihre Geschichten erzählen wollen?

  • Konflikte in Organisationen
    • Rollenträger*innen müssen zuweilen produktive Widersprüche aushalten und können gar nicht einig werden
    • Grenzen als Mediator*in
    • Wir agieren stets in terra incognita 

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