INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#233 GddZ

Zwischentöne zu den Neuen Technologien

Wo stehen wir Berater mit Blick auf ChatGPT&Co.?

Im Gespräch mit Dr. Frank Termer

promovierter Wirtschaftsinformatiker; Mediator und Konfliktmoderator; Experte für schwierige Gespräche in der digitalen Transformation, bis 2025 Verbandsreferent (BITKOM)

Kleine Reihe: Neue Technologien für Mediation, Coaching und Beratung

Inhalt

Kapitel:

0:26 Neue Technologien und ihre Herausforderungen

23:02 Johnny Ives und die Zukunft der KI

25:17 Praktische Anwendungen von KI in der Beratung

Inhaltliche Zusammenfassung

In dieser Episode befassen wir uns mit den aktuellen Entwicklungen im Bereich neuer Technologien, insbesondere im Hinblick auf KI, Mediation und Coaching. Ich habe das Vergnügen, mit Frank Termer zu sprechen, der uns einen Einblick in seine Perspektiven und Erfahrungen gibt. Während wir uns über die Herausforderungen austauschen, die die Integration neuer Technologien in unsere Arbeitsweisen mit sich bringt, wird deutlich, dass trotz der Fortschritte in der Technologie viele bestehende Probleme weiterhin bestehen bleiben.

Frank diskutiert seine Beziehung zu generativen KI-Anwendungen und wie er diese in seiner Beratungsarbeit nutzt. Er produziert einen „Werkzeugkasten“ von Tools, die ihm helfen, administrative Aufgaben zu bewältigen und seine Dienstleistungen zu optimieren. Dabei betont er, dass laufende Entwicklungen in der KI-Technologie, wie das Update auf das GPT-5-Modell, nicht nur qualitativ besser werden, sondern auch die Effizienz ihrer Anwendung steigern.

Wir beleuchten die verschiedenen Anwendungen von KI in der Beratungswelt und wie diese Hilfsmittel in der Kommunikation und Büroorganisation eingesetzt werden können. Besonders interessant ist Franks Einblick in die Entwicklungen bei Technologien wie Claude von Anthropic, die sich auf die Erstellung von maßgeschneiderten Anwendungen konzentrieren, die den Beratungsprozess unterstützen können. Wir reflektieren, wie sich der KI-Markt diversifiziert und spezialisierten Ansatz dafür erforderlich macht, um die Vorteile von Technologien am besten auszuschöpfen.

Darüber hinaus diskutieren wir, wie die Rolle von Beratern in diesem sich wandelnden Umfeld beeinflusst wird und welche Strategien etablierte Berater verfolgen, um relevant zu bleiben. Während einige zögern, ihre Methoden zu digitalisieren, sehen andere die Möglichkeit, KI als ein wertvolles Werkzeug zu nutzen, um ihre Beratungsangebote zu erweitern. Wir greifen auch die Notwendigkeit auf, die Technologien in Ausbildungsprogrammen zu integrieren, und wie wichtig es ist, die Grundkenntnisse in der Beratung aufrechtzuerhalten, während man sich mit neuen Werkzeugen vertraut macht.

Abschließend werfen wir einen Blick auf zukünftige Entwicklungen in der Technologie und ziehen Parallelen zwischen den Neuerungen, die wir in der KI-Technologie erleben, und den Veränderungen in anderen Bereichen. Als Ausblick auf kommende Episoden überlegen wir, welche Experten und Praktiker wir einladen können, um ihre Erfahrungen mit der Anwendung von KI in Beratung und Mediation zu teilen. In der schnelllebigen Welt der Technologie ist es unerlässlich, auf dem Laufenden zu bleiben und kontinuierlich zu lernen, um in der professionellen Landschaft von morgen erfolgreich zu sein.

Vollständige Transkription

[0:00]Music.
[0:17]Neuen Folge. Und diese Folge ist wieder eine Folge zu den neuen Technologien und da gehört Frank Termer dazu. Hallo Frank.
[0:26]
Neue Technologien und ihre Herausforderungen
[0:27]Hallo Sascha. Freut mich, dass wir uns mal wieder sprechen. Frank, neue Technologien, alte Probleme. Ich habe jetzt gerade gemerkt, dass meine Frage in der Stille verhalte und wahrscheinlich bei dir verzögert ankommt. Du bist in Berlin jetzt und ich hier in Leipzig.
[0:45]Genau, ich bin hier in Berlin. Ich höre dich soweit klar und deutlich, aber mir scheint auch, dass wir eine leichte Verzögerung bei den Antworten haben, wie die jeweils bei dem anderen ankommt. Dann wäre das vielleicht eine Aufgabe für das Nachbereiten, die Pausen rauszuschneiden oder es ruckelt sich noch zurecht. Genau, das wird so sein und Pausen rausschneiden, das war auch schon gestern. Mittlerweile geht das ja auch mit KI und das geht dann von ganz alleine und eine Stunde Zeit ist gespart. Heute sind wir ja wirklich für uns hier und können für uns mal so ein bisschen den Standort bestimmen, wo wir so stehen mit KI und Mediation, Konfliktberatung, Coaching. Was machst du so damit und was läuft so bei mir in der Firma damit, dass wir da kurzen Einblick gewähren? Das wäre so ein bisschen das Thema für heute. Wie sieht denn das bei dir aus, Frank? Du kommst von der Technologie, du bist jetzt in die selbstständige Beratung gegangen, also mehr Kommunikation unmittelbar. Wie ist denn deine momentane Beziehung zu neuen Technologien?
[1:56]Ja, genau. Also vieles hat sich ja schon mittlerweile etabliert. Also ich finde das total spannend, wie man jetzt über das Thema generative KI ganz selbstverständlich mit letztendlich allen Menschen sprechen kann. Jeder hat da so seinen Zugang gefunden, hat schon Dinge ausprobiert und bringt auch neue Facetten und Aspekte mit rein, weil das, was sich noch nicht verändert hat, ist tatsächlich die weiterhin sehr hohe Geschwindigkeit, wie sich die Dinge weiterentwickeln, was dazukommt, was an Veränderung stattfindet. Und ich habe für mich einfach dann entschieden, ich fokussiere mich auf einen gewissen Bereich, auf ein gewisses Set von Tools, das ich im Blick behalte, weil man mit der Vielzahl und Fülle von anderen Dingen einfach komplett überfordert ist, da irgendwie folgen zu können. Zumindest geht es mir so persönlich, dass ich das einfach nicht schaffe. Aber ich habe mir so einen kleinen Werkzeugkasten mittlerweile zusammengestellt, mit dem ich regelmäßig zu verschiedenen Aufgaben tatsächlich arbeite und da bin ich auch so ein bisschen routinierter geworden, kann man sagen, Dinge haben sie so ein bisschen eingeroovt und genau, da haben sie so ein paar Standard-Use-Cases etabliert, mit denen ich doch recht regelmäßig unterwegs bin. Und die sind, wenn ich das so raushöre, dann vor allen Dingen so im administrativen Bereich, also wie du so deine kleine Firma organisierst, wie du das Büro und die, Marketingaufgaben bewältigst oder hast du auch Werkzeuge, mit denen du im Kontakt mit Kunden sozusagen interagierst.
[3:22]Nee, es beschränkt sich tatsächlich eher auf die administrativen Aufgaben und auf die Hintergrundtätigkeiten. Also ganz konkret, also ChatGPT ist für mich nach wie vor immer noch das Hauptwerkzeug, mit dem ich unterwegs bin. Und seit dem letzten Update auf das GPT-5-Modell hat sich das auch nochmal aus meiner Sicht wieder nochmal weiterentwickelt und einen deutlichen Qualitätssprung auch gemacht. Ich weiß nicht, wie du das wahrnimmst, aber mit diesem GPT-5 gibt es jetzt ja die ganzen Vorgängermodelle gar nicht mehr so explizit zur Auswahl, was man früher ja manuell noch auswählen konnte. Nehme ich jetzt das O3 oder das Mini-Modell oder das 4, was auch immer, um selber entscheiden zu können, was benutze ich, wofür, macht das jetzt GPT-5 selbstständig und entscheidet auf Basis der Prompts und der Aufgaben, die man mitgibt.
[4:06]Letztendlich, welches Modell im Hintergrund verwendet wird. Und die Ergebnisse sind nach wie vor immer noch besser, also sie werden auch besser, die Geschwindigkeit hat sich nochmal verbessert und man kommt mit weniger Token zurecht. Das ist vielleicht auch spannend für alle, die vielleicht in so einem kostenfreien Modell noch unterwegs sind, wo es manchmal auch auf jedes Token so ankommt. Das hat sich nochmal deutlich reduziert und ich arbeite nach wie vor hauptsächlich da mit, habe natürlich auch noch andere Tools für andere spezielle Use Cases, Aber genau die quasi gerade im Bereich Marketing und Texte generieren lassen, auch nochmal so Sparringspartner, was wir auch schon vertieft hatten, zu sein für andere an Industrielle, da finde ich nach wie vor ChatGD für mich zumindest das beste Tool, was ich nutzen kann. Gerade auch, weil ich es mittlerweile so personalisiert und auch mit persönlichen Dingen quasi eingerichtet habe, dass es schon sehr gut auf mich zugeschnitten ist, so wie ich das Tool quasi auch schon kennt. Das macht vieles für mich relativ leicht. Weißt du, wie da deine Erfahrungen mittlerweile sind oder ob du nach wie vor auch intensiver Chat-GPT-Nutzer bist?
[5:11]Ja, also ich habe jetzt auch natürlich dieses Upgrade auf das Modell 5 mitbekommen. Ich habe nicht so den Eindruck bei mir gewonnen, dass das jetzt so ein Riesensprung ist. Es sind natürlich so die Verbesserungen, aber es kam jetzt wie halt so ein Upgrade, wie das manchmal so halt ist, vor. Also habe dann eher so in der News-Welt mitbekommen, dass das jetzt nicht so das war, was man versprochen hat oder was man sich davon versprochen hatte. Und bin mittlerweile auch von Chat-GPT in der Nutzung persönlich eher weggegangen, aber aus Interesse und Neugierde auf vor allen Dingen andere Tools. Hier Claude von Anthropic, aber andere Kollegen von mir, die nutzen natürlich weiterhin noch JetGPT, da haben wir unseren Account auch und der wird da genutzt. Ich habe mir jetzt, wie gesagt, von Claude genommen, weil ich neben diesen Fragestellungen der Büroorganisation, des Kundenmanagements, der Kommunikation nach außen oder nach innen, also all das, was sozusagen nicht explizit Beratungsarbeit ist, mich auf das Thema eher fokussiert habe. Also was ist da möglich und machbar für Beratungsarbeiten?
[6:32]Und das hatte sich so ergeben, dass ich bin eingeladen worden dazu, was auch mitzuteilen auf einer großen Mediatorenkonferenz in der Schweiz. Die Journalistische Wirtschaftskammer macht große Konferenz jährlich und da sollte ich was zu diesem Thema sagen. Und es ist auch mehr passiert so im Laufe der letzten Wochen. Also Beratungstools, Beratungsassistenten, Beratungs-KI-Assistenten sind auf den Markt gekommen und da war das sozusagen eine Entwicklung. Und Claude von Anthropic, die finde ich schon auch sehr attraktiv und sehr hilfreich, weil sie eben nicht nur den Chat sozusagen erlaubt, dass sie also so eine Chatmöglichkeit hat, die dann auch den Kunden zur Verfügung gestellt werden kann, sondern die bauen eigene Anwendungen und man sieht sozusagen, wie die Maschine die Anwendung baut, also wie sie das programmiert.
[7:33]Ich bin ja kein Programmierer, kann das nicht inhaltlich beurteilen, aber es ist sehr faszinierend, wie das dort dargestellt ist. Kennst du das von Cloud? Hast du das schon mal gesehen? Ja, also ich habe das auch ein bisschen verfolgt und quasi aus der Presse so ein bisschen nachvollzogen, dass sich so aus meiner Sicht gerade der generative KI-Markt, wenn man so will, so ein bisschen anfängt aufzuteilen oder sich diese Spezialisierungen herauskristallisieren. Und da bin ich voll bei dir, dass im Bereich Cloud wirklich diese Themen so Programmierung, Anwendungsentwicklung etc. Als so einer der Hauptpunkte so herauskristallisiert tatsächlich. Und das höre ich auch aus meinem Netzwerk, wo ja auch viele Techies mit dabei sind, die wirklich dann da auch von guten bis sehr guten Ergebnissen sogar sprechen und da dann auch nicht zum Beispiel auf ChatGPT gehen, sondern wirklich ihre Spezialanbindung haben oder auch Cloud, teilweise recht intensiv nutzen. Und das habe ich auch schon gesehen, so in den letzten Monaten kann man sagen, dass sich dieser KI-Markt so ein bisschen, wie gerade gesagt, spezialisiert und aufteilt, wo man halt sagt.
[8:37]ChatGPT ist nach wie vor eben sehr stark in diesem Chatbot-Bereich mit drin, für viele Textanwendungen und solche Sachen, hat sich das quasi als Standard durchgesetzt. Was ich selbst noch immer viel nutze, ist halt weiterhin Perplexity, alles was um Recherche, Analyse, quasi dieses bessere Googeln, wenn man so will, oder das Wissenssuchen. Die Teile von Google ja übernehmen wollen. Genau, da ist Perplexity so ein bisschen der Platzhirsch mit drin.
[9:09]Was ich bei Google so sehe, dieses Gemini hat sich sehr viel mit diesen Themen der Agenten und auch Multiagenten auseinandergesetzt. Also da geht es viel um so Prozessautomatisierung, wirklich Professionalisieren von Prozessen, automatische Anbindungen von Dingen etc. Da sind die so sehr stark und so der vierte Bereich, das ist ja dann so der Co-Pilot von Microsoft. Die gucken natürlich sehr verstärkt auf alle Business- und Büroanwendungen drauf. Also die haben jetzt integriert in diese ganzen klassischen Tools, wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen bauen. Überall ist dieser Co-Pilot mit drin und integriert sich daran selbstständig auch in die E-Mail-Postwäche etc. Und will so als quasi allumfassender Begleiter dann da im Bürokontext auftreten. Und das finde ich schon spannend, diese Entwicklung zu sehen, wie sich dieser Markt ja am Anfang ja sehr schnelllebig und alle haben so versucht nachzuziehen und ähnliche Dinge zu bauen, mit der sich jetzt so ein bisschen aufteilt, spezialisiert und so eine Differenzierung gerade stattfindet.
[10:08]Ja, also das trifft sozusagen auch nicht nur auf die Technologieentwicklung zu, sondern auch auf die Reaktionen unserer Kollegen und Kolleginnen, also der Beraterwelt, wenn man so will.
[10:23]Wie geht die eigene Strategie zu entwickeln? Wie verhält man sich dazu? Und da gibt es natürlich nach wie vor dieses gebannte Staunen oder auch Abgewandtsein von, naja, solange die nicht besser sind als ich oder wir in der Beratung, muss ich mir jetzt keine Sorgen machen. Und klar macht man sich trotzdem Sorgen, ob da jetzt eine Maschine bessere Beratungsarbeit leistet und zumindest für den Klienten messbar bessere Ergebnisse liefert. Da kann man sich immer noch darüber streiten, das ist ja der große Fragezeichen, nicht nur für Berater oder Kommunikations- oder Konfliktberater, sondern ja für jede Berufsgruppe. Das finde ich ja so die eine Seite. Und was sich schon herausgestellt hat, ist, dass es andere gibt, die sagen, naja, wir gehen da aktiv ran und bauen Anwendungen, die beraten. Und die füttern wir mit unserem Wissen. Also es gibt da einen Kollegen aus Berlin, glaube ich, der Guido Fiolka, der seine Anwendung hat, glaube ich, Seraya oder Serifia genannt. Seraya, genau. Seraya.
[11:35]Genau. Also eine Coaching, eine coachende KI-Anwendung. Und da drin sehe ich sozusagen die Strategie, dass diese Anwendung, diese eine Anwendung vollständig Beratungsarbeit leisten soll. Vielleicht noch nicht kann, ich habe ein, zwei Mal getestet, aber die dahinterliegende Strategie ist schon so ganzheitlich. Also wenn so eine Maschine gebaut wird, dann sollten wir das tun, so ungefähr.
[12:04]Und praktikabler und anwendungsorientierter die KI-Strategie von anderen Kollegen und auch, wie ich auch rangehe, persönlich oder auch im KI-Kompass mit den Kollegen, die dort sich immer zuschalten monatlich. Also eher kleine Anwendungen zu bauen, Auslagerung von Coaching- oder Beratungsaufgaben und ganz spezifisch Zugesnitten, die also meinetwegen dort die Konfliktanalyse durchführen und man baut eine Anwendung, die im Gespräch die Informationen abfragt und erarbeitet mit den Klienten, die für eine Konfliktanalyse wichtig sind und die man also nicht in der Coaching-Sitzung ausschließlich machen muss. Und das finde ich momentan die Entwicklung einfach unglaublich entgegenkommend. Also gerade bei Claude sehe ich das ganz deutlich. Ich kann etwas bauen, was programmiert werden muss, aber ich mache das nicht selbst, sondern ich kann das halt instruieren, ich kann das veranlassen und muss aber nicht selber programmieren. Und so kann jeder praktisch ganz einfache Anwendungen bauen, die aber so hocheffektiv sind und sagen können, mein Coaching findet nicht nur in der anderthalb Stunde, zwei Stunden Präsenzzeit statt, sondern auch dazwischen. Und wo der gemeine Berater früher also ein Handout rausgegeben hat mit einem Fragebogen zur Vertiefung der einen oder anderen Angelegenheit.
[13:34]Kann er jetzt eine Anwendung verlinken.
[13:37]Die für den Kunden sehr interaktiv möglich und zur Verfügung gestellt wird. Das finde ich momentan also eine sehr praktikable Herangehensweise an Nutzung und Kennenlernen von KI-Modellen und KI-Anwendungen. Ja, also das, was du beschreibst, habe ich auch schon in zwei, drei Beispielfällen gesehen von anderen Coaches und Beratern, die das auch bewusst als quasi USP, als differenzierenden Faktor auch dann bewerben, so wie du es gerade schon gesagt hast und dann auch die Vorteile natürlich klar benennen können, so eben die dieses Zeit- und Ortsunabhängige beraten oder die Kontrolle auch ein Stück weit an den Coaches zurückgeben, zu sagen, hey, du kannst in der Zeit, wann es für dich passt, wenn du in der Stimmung bist, wenn du dir gerade Zeit nehmen kannst, die Dinge durcharbeiten und vertiefen. Und ich bekomme das dann schon zu sehen oder wir können dann darauf aufbauen und dann nochmal im Gespräch zusammen darauf eingehen. Aber so die Kontrolle, in Anführungszeichen, liegt wieder ein bisschen mehr beim Coach, der auch den Prozess steuern kann und so ein Stück weit dann auch natürlich mit entscheiden kann, wie entwickelt sich das Zusammenspiel an der Stelle. Und das sehe ich schon auch, wie du es beschrieben hast, dass da einige sehr Vorreiter sind, ja.
[14:51]Ja und dieser Hype-Circle, dieses Hochbauschen, da bricht die ganze Welt zusammen und danach wird nur noch KI beraten und wir Berater müssen schauen, wo wir bleiben. Das wird runtergebrochen auf eine ganz praktische Entwicklungshistorie, die wir alle schon kennen von anderen Entwicklungen, wo wir sagen können, okay, jetzt können wir da praktisch rangehen. Wir können schauen, was mache ich denn für ein Handout?
[15:19]Mache ich noch eins auf Papier oder nehme ich jetzt da so eine KI-Anwendung dazu, die sozusagen mit Hilfe von KI gebaut wird und dann auch KI für den Kunden zur Verfügung stellt? Also sehr modern, technologisch, jederzeit auf dem Smartphone dann erledigbar. Aber es steckt trotzdem mein Daumenabdruck mit drin. Und da können wir dann wiederum erleben, dass es unterschiedliche Anwendungen und an Qualitäten gibt, wahrscheinlich auch. Und Berater werden nach wie vor dann sich untereinander messen in einem Wettbewerb, wer da das Gesamtpaket am besten geschnürt hat. Und das finde ich sehr, sehr anregend und sehr eingängig auch, weil das ja die Entwicklung ist, wie wir sie auch die letzten Jahre immer wieder erlebt haben.
[16:11]Wobei ich da jetzt schon sagen muss, nutze ich das gerne. Ja, wobei ich schon sagen muss, es kommt nach wie vor natürlich auch auf das Ergebnis und die Qualität des Ergebnisses an. Also das steht aus meiner Perspektive, wie ich das so sehe, nach wie vor bei den meisten Kunden und Mandanten auch im Vordergrund. Also was steht am Ende eines Blogshops? Was steht am Ende eines Coachings? Was steht am Ende einer Mediation? Hat sich das so entwickelt und quasi dargestellt, wie man sich das erhofft und gewünscht hat? Und da ist es jetzt aus meiner Sicht eher zweitrangig zu schauen oder zu gucken, kommt da jetzt KI zum Einsatz oder ist das jemand mit einem modernen Ansatz oder auch nicht. Vieles läuft da immer noch, glaube ich, über die etablierten Netzwerke, auch über vielleicht Gewohnheiten, Bekanntschaften und frühere Projekte, die man gemacht hat. Und mit Sicherheit natürlich verändert dann KI, die Technologien, die Herangehensweise von beiden Seiten. Aber meine Wahrnehmung ist tatsächlich immer noch die, dass das Ergebnis doch im Vordergrund steht. Also komme ich mit der Person, die da jetzt quasi mit unseren Kolleginnen und Kollegen arbeitet, komme ich mit der zum Ziel oder auch nicht. Und das Wie ist dann so ein Stückchen schon noch zweitrangig, steht noch nicht im Vordergrund.
[17:22]Ja, genau. Und wird nur eine Rolle spielen, wenn es verbessert. Und das ist halt die spannende Frage. Wie wird meine Beratungsarbeit besser mit Nutzung der Technologie, mit expliziter Nutzung der Technologie oder eben nicht? Und da sind wir irgendwie alle, jeder für sich in einer Entscheidungssituation. Das ist tatsächlich offen. Da finde ich es aber sehr schön zu sehen, dass diese andere Entwicklung nicht so.
[17:53]Ja, da finde ich es aber sehr schön zu sehen, und das kannst du ja gerne nochmal spiegeln, wie du das gerade im Markt siehst, dass sehr viele Schulungsanbieter oder Trainingsanbieter im Bereich Konfliktmanagement, Kommunikation, Coaching, kann man eigentlich beliebig sein, dass viele dieses technische Thema und auch KI mit integriert haben in die Lehrpläne und auch quasi ein Bewusstsein dafür schaffen, eine Sensibilisierung. Sensibilisierung auch vornehmen und sagen, hey, das ist jetzt ein bewusster Bestandteil auch der Ausbildung. Und trotzdem ist es notwendig, die Basics mitzuvermitteln und die Inhalte weiter mit drin zu haben, die Methoden weiter zu schulen, auch durch praktische Übungen und Rollenspiele, aber eben dieses Thema Technologie, KI mit reinzunehmen.
[18:34]Weil ansonsten, da höre ich auch viele Dinge sagen, gilt nach wie vor auch der Spruch, a fool with a tool is still a fool. Also wenn du jemanden hast, der jetzt sein Handwerk nicht beherrscht irgendwie, dem kannst du auch das beste Tool in die Hand geben, der wird dadurch nicht besser werden, sondern du brauchst schon Personen, die wissen, was sie tun und die wirklich fachlich, methodisch topfit sind und für die ist das dann wirklich wie so ein Katalysator, nochmal einen Booster, den die dann kriegen können, um halt da nochmal wirklich drei, vier Schritte nach vorn zu gehen, aber wenn ich die Grundlagen nicht habe, dann hilft mir auch das beste Tool nicht weiter an der Stelle.
[19:09]Ja, das sehe ich auch so. Und in der Mediation ist es ja auch eine gesetzgeberische Anforderung, Technologien in der Ausbildung mit zu vermitteln, Vermittlungsarbeit mithilfe von neuen Technologien. Das war damals noch vor allen Dingen zugeschnitten natürlich der Pandemie, dass man also die veränderte Rahmenbedingungen in der Online-Welt, Konfliktvermittlung durchzuführen, dass man das mit lernt. Wenn man also nicht in der 3D-Welt sich unmittelbar gegenüber sitzt, sondern halt nur so in der 2D-Welt. Aber das hat natürlich durch die Entwicklungen jetzt der KI und der Rechenkapazitätspower und so einen ganz anderen Drive nochmal bekommen, sodass wir eben auch in dieser Ausbildung verpflichtet sind, über KI-Entwicklungen mitzulehren. Aber das ist natürlich kein festgeschriebener Fahrplan und jede Ausbildung macht das eben anders.
[20:07]Da ich ja gerne und auch mit dem KI-Kompass so eine Plattform habe, wo ich mich ohnehin damit beschäftige oder wir uns im Institut auch damit beschäftigen, ist das für uns natürlich ein leichtes, bleibt aber natürlich ein kleiner Teil der Ausbildung nach wie vor. Also der Gesetzgeber hat ja da dann von 120 auf 130 Stunden den Umfang erhöht. Das ist also schon auch daran deutlich, dass das jetzt also ein kleiner Aspekt sein soll. Aber das verpflichtet uns zumindest für Mediationsausbildungen natürlich auch mit dem Thema, sich zu beschäftigen und auch intensiv zu beschäftigen, dass man das unterrichten kann oder andere dazu zumindest anleiten kann.
[20:48]Ja, das machen wir im K&A Kompass, da bist du ja auch mit dabei machen wir das ja ohnehin Absolut Also ich finde das eine super wichtige Entwicklung oder, Vielleicht so noch eine Frage zum Abschluss. Heute wollen wir ja einen eher knappen Podcast hier abliefern. Was ist denn für dich momentan eine wichtige Entwicklung und auch damit dann verbunden eine Person, Gesprächspartner hier für eine nächste Sendung zu den neuen Technologien, die wir da in den Blick nehmen sollten? Ja, da habe ich einen Wunsch oder eine Idee, wo ich mir relativ sicher bin, dass wir den wahrscheinlich nicht umsetzen können an der Stelle. Aber ich will es trotzdem sagen, weil das ist wirklich was, ja, hast du vielleicht auch gesehen, das war jetzt schon im Mai, Juni ging das schon los, dass OpenAI, also die Company, die hinter JetGPT steckt, ein Startup gekauft hat, IO nennt sich das.
[21:44]Ein KI-Hardware-Startup, also wirklich ein Unternehmen, was sich mit Technologie zum Anfassen beschäftigt, wo KI mit eingebaut wird. Und das wurde maßgeblich vorangetrieben vom Johnny Ive. Das ist seines Zeichens der damalige Chefdesigner von Apple gewesen. Und das finde ich total spannend, dass man jetzt also diesen Schritt geht, nicht nur allein KI als Software zu betrachten und zu begreifen, sondern offensichtlich hier an einem Gerät im weitesten Sinne arbeitet, wo KI irgendwie als Alltagsbegleiter mit dabei sein soll. Also man hat noch nicht so richtig rausgefunden oder rausgehört, was das tatsächlich ist. Also soll es jetzt irgendwie eine Art Smartphone oder eine Brille oder was auch immer werden. Also es wird irgendwie ein Hardware-Device und ein Gadget sein. Es soll aber kein Bildschirm haben, es soll auch keine Brille sein. Also so richtig weiß man es noch nicht. Aber man kann sich darauf verlassen, wenn Johnny Ive sowas mitentwickelt, also der wirklich mit Steve Jobs damals für die ganze Apple, für diesen Apple-Aufschwung auch stand. Und die Design-Koryphäe ist eine Stelle, da wird was Tolles bei rumkommen tatsächlich. Und da sind alle so sehr gespannt, gerade weil sich auch MyEye die Übernahme 6,5 Milliarden Dollar hat kosten lassen. Da bin ich sehr gespannt. Und wenn du es schaffst, Johnny Eiffen seinen Podcast zu kriegen, also dann bin ich der Erste, der gerne zuhört und vielleicht auch ein paar Fragen stellt. Aber ich glaube, das ist eher eine schwierige Stelle.
[23:02]
Johnny Ives und die Zukunft der KI
[23:02]Ja, ich habe gehört von ihm, dass er viel zu tun hat. Er wäre gerne gekommen, aber er hat viel zu tun.
[23:13]Aber gut, das hätte ich vielleicht wissen müssen, wenn ich schon nach Wünschen und Ideen frage, dann kommen natürlich auch solche. Und ich nehme das mal mit so auf die Agenda. Ja, ich sage mal, wer vielleicht realistischer ist an der Stelle, den man mit Sicherheit auch hier sehr gut einbinden kann, ist der Sindre Wimberger. Ich weiß nicht, ob du denen schon mal begegnet bist, so wie du gehört hast. Er nennt sich selbst so The Botfather, also der Vater der Bots im weitesten Sinn. und der hat wirklich ein sehr krasses und breites Wissen über die ganzen Entwicklungen, die da so passieren. Hat auch einen tollen Newsletter, fast auch täglichen Briefings. Also kann ich sehr empfehlen, wer sich das wirklich täglich mal geben will. Der Sintra Windberger ist da wirklich sehr weit vorm und sehr wertvolle Insights, die er da liefert. Vielleicht ist er mal ein Kandidat hier.
[24:03]Ja, der ist auf jeden Fall auch notiert. Gleich direkt hinter Johnny Ives.
[24:10]Und ich habe noch so als Idee gehabt auch, dass es Zeit wäre, Kollegen anzufragen, ob sie Lust haben, hier mal einen Podcast mitzumachen, die eben ganz eigene Anwendungen gebaut haben und nutzen und welche Erfahrungen die machen. Also, dass wir gar nicht nochmal so sehr in die Technologenrichtung gehen und die neuesten Entwicklungen sozusagen besprechen, die bedeutsam sein können, sondern die ersten Erfahrungen, die man gemacht hat, die Kollegen gemacht haben und die dann hier miteinander bespricht. Weil ich, wie gesagt, den Eindruck gewonnen habe, da ist jetzt schon was gewachsen. Da gibt es ganz viele Initiativen und wir hatten ja auch hier schon den Thorsten Veit von ISB Wesloch, die ihren ISB-Chatboard damals entwickelt hatten und sie ist auch weit ausgefeilt und haben ein ganzes Agentensystem gebaut. Also da lohnt es sich sozusagen, den Blick zu den Kollegen zu richten, die eben damit jetzt Erfahrung gemacht haben. Du, absolut. Super Idee, also unbedingt.
[25:17]
Praktische Anwendungen von KI in der Beratung
[25:17]Ja, also auf jeden Fall, weil gerade diese Perspektiven aus der Praxis heraus sind super wertvoll. Wie schon am Anfang gesagt, man kann allein diese Entwicklungen gar nicht verfolgen und in der Tiefe auch nicht mit begleiten. Insofern lernen wir da auch gern immer noch was dazu. Finde ich einen tollen Ansatz. Lass uns das gerne machen. Ja.
[25:36]Frank? Belassen Sie sich für den Moment hier. Ich bedanke mich, dass du wieder mit dabei warst. Nach, ich glaube, jetzt schon längerer Zeit, ich habe jetzt vorhin die Überlegung gehabt, es hat schon ein bisschen gedauert und umso mehr froh bin ich, dass du jetzt hier wieder da warst und wir Ideen für die nächsten Monate zum Podcast hier in den kleinen Reihen, neue Technologien für die Mediation und Beratung entwickelt haben. Ja, super gerne Sascha, danke auch für die Einladung. Genau, ich freue mich immer wieder hier zu sein, bin auch gespannt, was da noch auf uns zukommt und ja, danke dir sehr, dass du das weiter hier so verfolgst mit den neuen Technologien bei Gut durch die Zeit. Gerne. Ciao dir, bis bald. Dank dir auch Sascha, alles Gute für dich und wir hören uns. Dank, ciao, tschüss.