Prof. Dr. Reinhard Greger (* 20. August 1946 in Erlangen) ist ein renommierter deutscher Jurist, ehemaliger Hochschullehrer und Richter am Bundesgerichtshof a.D.
Greger begann 1966 das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Erlangen und schloss dieses 1972 mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen ab. Das Zweite Staatsexamen folgte 1975. 1978 promovierte er in Erlangen mit einer Dissertation zum Thema „Beweis und Wahrscheinlichkeit“.
Nach u.a. Tätigkeiten im bayrischen Staatsdienst wurde Greger 1993 zum Richter am Bundesgerichtshof (II. Zivilsenat) berufen. Bereits 1996 gab er diese Position auf, um einem Ruf an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zu folgen, wo er bis 2007 den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Freiwillige Gerichtsbarkeit innehatte
Gut durch die Zeit.
Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.
Inhalt
Kapitel:
0:08 – Einführung in die Mediation
2:02 – Der Weg der Konfliktbearbeitung
9:32 – Die digitale Transformation der Justiz
11:21 – Die Herausforderungen der alternativen Streitbeilegung
14:44 – Die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes
18:57 – Die Vielfalt der Konfliktlösungsmethoden
22:22 – Die Bedeutung der Schlichtung
26:34 – Die Integration von Verfahren
29:33 – Die Grenzen der Rechtsberatung
32:31 – Der Vorrang der einvernehmlichen Lösung
40:23 – Die Hoffnung auf Veränderung
Inhaltliche Zusammenfassung
In dieser Folge von „Gut durch die Zeit„ sprechen wir über alternative Streitbeilegung und die Rolle der Mediation. Mein Gast ist Professor Reinhard Greger, ehemaliger Richter am Bundesgerichtshof, der sich auch nach seiner aktiven Zeit für einvernehmliche Konfliktlösungen engagiert. Gemeinsam beleuchten wir aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen, insbesondere im Zusammenhang mit Reformvorschlägen für ein bundeseinheitliches Justizportal.
Professor Greger betont, dass Mediation nur eine von vielen Möglichkeiten zur Streitbeilegung ist. Er fordert einen umfassenden Ansatz, der sowohl klassische Gerichtsverfahren als auch alternative Methoden einbezieht. Angesichts der verstärkten Förderung digitaler Initiativen plädiert er dafür, diese in ein einheitliches Justizportal zu integrieren. Das würde Bürgern und Unternehmen den Zugang zu passenden Konfliktlösungen erleichtern.
Wir sprechen auch über die Schwierigkeiten bei der Umsetzung solcher Systeme. Greger kritisiert, dass die jüngsten Reformvorschläge die Kluft zwischen gerichtlicher Bearbeitung und alternativen Verfahren nicht ausreichend überbrücken. Er mahnt, die Justiz müsse nicht nur als letzte Instanz dienen, sondern auch aktiv über alternative Lösungen informieren und diese fördern. Dabei bemängelt er, dass Mediationsansätze in politischen Debatten oft zu kurz kommen, was den Zugang zur Justiz beeinträchtigen könnte.
Ein Schwerpunkt unseres Gesprächs ist die Notwendigkeit, Bürgern mehr als nur den Weg zu Gerichtsverfahren aufzuzeigen. Greger stellt das Projekt „Recht ohne Streit„ (www. rechtohnestreit. de) vor, ein Internetportal, das als Konfliktlotse umfassend über verschiedene Streitbeilegungsverfahren informiert. Trotz positiver Resonanz aus der Fachwelt warnt er, dass ohne gesetzliche Unterstützung solche Ansätze nicht die nötige Aufmerksamkeit erhalten.
Zum Schluss diskutieren wir die starren Strukturen der Rechtsprechung, die oft innovative Lösungen blockieren. Greger ruft dazu auf, die Debatte über alternative Streitbeilegung voranzutreiben und diese stärker in die Justiz zu integrieren.
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