INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#207 GddZ

Der Fragekompass für die Mediation.

Ziele und Techniken für das Fragen in der Mediation

Im Gespräch mit Bernhard Böhm

Bernhard Böhm, Rechtsanwalt und Mediator, Studierte in Gießen und Leipzig Rechtswissenschaften, seit Ende der 1990er Jahre Mediator und Ausbilder für Mediation. Experte für Mediationen in Organisationen.

Gut durch die Zeit.

Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Inhalt

Zusammenfassung

In dieser Episode des Podcasts „Gut durch die Zeit“ steht das Thema Fragetechniken im Mittelpunkt. Sascha Weigel spricht mit Bernhard Böhm, einem erfahrenen Mediator und Organisationsberater, der umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit Fragen in der Mediation und darüber hinaus hat. Ihre Diskussion setzt den Fokus darauf, wie qualitativ hochwertige Fragen formuliert werden können und welche Rolle sie in der Mediation, beim Konfliktcoaching und in der Organisationsberatung spielen.

Bernhard erklärt, dass Fragen für ihn mehr sind als nur eine Technik; sie repräsentieren eine Haltung der Neugier und des Interesses an Menschen und deren Situationen. Er teilt seine Erfahrungen, die er während seiner Masterarbeit zum Thema Mediation und Fragetechnik gesammelt hat, und hebt hervor, dass die Fähigkeit, wirkungsvolle Fragen zu stellen, oft von der eigenen Haltung abhängt. Ein zentraler Punkt ihrer Diskussion ist, dass Fragen, die zum Nachdenken anregen, oft die wertvollsten sind. Bernhard betont, dass Fragen nicht nur dazu dienen, Informationen zu erhalten, sondern auch, um Beziehungen zu klären und Prozessabläufe transparent zu machen.

Im Laufe des Gesprächs wird der Fragekompass vorgestellt, ein Werkzeug, das Bernhard entwickelt hat, um die vielfältigen Ziele und Formate von Fragen strukturiert zu erfassen. Dieser Kompass umfasst verschiedene Fragestellungen, die in unterschiedlichen Phasen der Mediation und Beratung angewendet werden können. Bernhard erläutert die sechs zentralen Ziele, die er mit dem Fragekompass definiert hat, und gibt Einblicke, wie diese in der Praxis angewendet werden können, um die Ziele der Medianten besser zu verstehen und zu erreichen.

Darüber hinaus thematisieren die Gesprächspartner die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus dem Stellen von Fragen ergeben. Es wird erörtert, wie entscheidend es ist, die richtige Frage zur richtigen Zeit zu stellen und dabei das Gesamtziel der Mediation im Blick zu behalten. Bernhard beschreibt die Bedeutung des aktiven Zuhörens und dessen Einfluss auf die Qualität der Fragen, die letztendlich gestellt werden. Die Verbindung zwischen Fragetechniken und den individuellen Bedürfnissen und Perspektiven der Konfliktparteien steht dabei im Mittelpunkt.

Das Gespräch schließt mit der Reflexion darüber, wie Fragen das Lernen und die Transformation innerhalb der Mediation unterstützen können.
Bernhard betont, dass neben der inhaltlichen Klärung auch die Entwicklung von erlernten Mustern wichtig ist, um langfristige Ergebnisse zu erzielen. Trotz aller Schwierigkeiten, die Fragen mit sich bringen können, wird deutlich, dass sie ein zentrales Element für eine erfolgreiche Mediation sind.

 

Vollständiges Transkript

[0:03]
Einführung in Fragetechniken
[0:00]Und ich persönlich mache mir gar nicht so sehr dann die Gedanken über eine konkrete Frage. Wenn ich das Ziel im Blick halte, kommt die meistens von ganz alleine. Herzlich willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation.
[0:10]Music. Ein Podcast von INKOVEMA. Ich bin Sascha Weigel und begrüße dich zu einer neuen Folge. Heute geht es explizit vielleicht gar nicht so sehr um Mediation, sondern um eine Technik, die auch bei der Organisationsberatung und im Coaching wichtig wird, nämlich Fragetechniken. Heute soll das Fragezeichen hier im Vordergrund stehen. Und dafür habe ich mir einen ganz erfahrenen Mediator und Organisationsberater mit ins Podcaststudio geholt, der nicht nur zum Thema Fragen schon vor langer Zeit auch publiziert hat und auch in Mediationshandbüchern seine Konzepte und Modelle vorgestellt hat zum Fragen, sondern der auch als Praktiker und Ausbilder tätig ist. Herzlich willkommen hier im Studio, Bernhard Böhm.
[0:12]Konfliktcoaching und Organisationsberatung.
[1:02]Vielen Dank für die Einladung, Sascha. Herzlich willkommen von meiner Seite auch. Ja, Bernd, du bist ja auch Mediator und Leipziger auch. Also wir sind hier zwar virtuell im virtuellen Podcaststudio, aber kennen uns auch hier so aus der Hood, wie man so sagen könnte.
[1:17]Was verbindet dich sozusagen mit diesem Thema Fragetechniken professionell? Warum hast du dir so ein ganz explizites Thema auch rausgesucht, wo du auch in mehreren Publikationen dazu die Dinge ausformuliert hast?
[1:30]Und wenn ich das richtig noch in Erinnerung habe, du sagtest auch mal mir, du hast da frühzeitig, ich glaube, deine Masterarbeit mit verfasst. Also was verbindet dich damit? Das stimmt, ja. Ich habe meine Masterarbeit zum Thema Mediation und Fragetechnik geschrieben, weil ich schon damals gemerkt habe, dass die Frage wirklich auch ein wirksames und sehr mächtiges Instrument ist. Ich aber auch ganz persönlich manchmal etwas sprachlos war und mir nicht die richtige Frage eingefallen ist. Und ich dann dachte, ich muss mich dem Thema mal etwas näher widmen und habe dann meine Masterarbeit über das Thema die Fragen des Mediators oder auch der Mediatorin geschrieben. Seitdem hat mich es nicht mehr losgelassen, weil die Frage eben sehr,
[2:11]
Der persönliche Zugang zur Fragetechnik
[2:09]sehr viel auch ermöglicht und eröffnet auch jenseits der Mediation. Und das war so der persönliche Zugang. Wenn du sagst, damals, das klingt auch genauso, wie es ist. Es ist schon einige Zeit her. Das klingt jetzt gar so alt, aber es ist tatsächlich, wenn ich jetzt zurückgucke, bald 20 Jahre her. Also ich habe, so wie du, auch Jura studiert und dann nach dem ersten Examen schon die Mediation entdeckt und nach dem zweiten dann noch einen Master gemacht. Insofern liegt das schon ein paar Jahre her. Aber ich finde, man entdeckt immer noch was Neues. Wo hast du Jura studiert? Oder wann war das? Ich habe zuerst in Gießen, dann in Leipzig und habe 1999 mein erstes Examen gemacht. Dann Mediationsausbildung, schon als Mediator gearbeitet und noch ein wenig gewartet mit meinem zweiten Examen. Also insofern dann, glaube ich, 2003 abgeschlossen.
[2:53]Ah ja, so ein paar Jährchen davor. 2003 habe ich mir ein erstes Examen gemacht, genau. Spannendes Thema, 2003 und dann, Ja, bei der Mediation auch später noch ein bisschen, aber… Genau, ich bin dann ins Referendariat und Mediation war damals so schon das erste, ich glaube, die ersten Seminare an der Uni kamen in der Zeit raus. Professor Berger hat das im Zivilrecht mitgemacht. Aber ich kam über die Transaktionsanalyse in diese Beratungsthematik und habe dann erst später, 2006, im Kontext meiner Promotion Mediation bearbeitet. Das war ein bisschen später. Weil du vorhin ja gerade das Fragezeichen erwähnt hast. Ich stelle mal eine Frage an der Stelle. Hast du eine Idee, wann das Fragezeichen den Einzug gehalten hat? Also tatsächlich als Satzzeichen? Das kann ich nicht sagen, aber ich bin ein großer Fan von Austin Powers. Und Austin Powers‘ Onkel hat das Fragezeichen erfunden. Das habe ich noch fest in Erinnerung, der Mann, der das Fragezeichen erfunden hat. Ja, das stimmt. Aber nee, Spaß beiseite. Ich weiß nicht, wann ist das Fragezeichen? Also in seiner heutigen Funktion tatsächlich geht das schon zurück bis auf das 16. Jahrhundert. Und das finde ich ganz spannend. Und man kann sich eigentlich einen Satz auch ohne Frage, Fragesatz ohne Fragezeichen
[4:06]
Die Geschichte des Fragezeichens
[4:05]auch schwer vorstellen. Das setzt doch nochmal so einen Punkt oder ein Ausrufezeichen, auch wenn es ein Fragezeichen ist, am Satzende. Das scheint ja gar nicht so lange her zu sein. Also 16. Jahrhundert, da haben die ja schon 16 Jahrhunderte mal ohne verbracht.
[4:19]Wahrscheinlich haben unsere Vorfahren schon lange Zeit auch ohne Fragezeichen auskommen können. Genau, aber so, ich meine, die Renaissance war die Zeit der Wissenschaftsentwicklung, dass die Wissenschaft modern wurde und dann ist es vielleicht auch ganz passend, dass das Fragezeichen in dieser Zeit erfunden wurde, was ja Ausdruck des Wissenschaftsgeistes ist. Aber vielleicht gab es da diese Zusammenhänge, aber es ist mir bisher noch nicht untergekommen. Was bedeutet für dich Fragen? Also Fragen als Mediator ist ein großes Thema, aber auch in den anderen Beratungskontexten, in denen du tätig bist. Was heißt das für dich, Fragen zu stellen und Fragen zu formulieren? Persönlich finde ich, ist Fragen erstmal eine Haltung, eine Neugier, ein Interesse an Personen, an Beziehungen, an Gegenständen, an Situationen. Mehr als nur eine reine Technik. Ohne Interesse, glaube ich,
[5:09]
Die Haltung des Fragestellens
[5:08]kann man sich in Fragen auch nicht antrainieren. Also insofern hat das für mich erstmal diese Bedeutung, dass man ja auch wirklich wissen will, auch wirklich eine Antwort haben möchte, nicht nur eine Frage stellt, weil man es…
[5:19]Man denkt, man müsste jetzt eine stellen als Mediator. Insofern viel mehr als nur reines Handwerk, glaube ich. Das auch allerdings. Tja, da gehen wir gleich die Fragen aus, merke ich. Also eine gute Anschlussfrage, das finde ich ja auch immer eine wohlüberlegte Sache. Und wenn du auf die Haltung sofort rekurrierst, dann sind wir so mittendrin in einem Thema, das Mediatoren ganz, ganz wichtig finden, dass die Haltung stimmen muss. Was gehört denn für dich da zu einer gut formulierten Frage, wenn wir mal die Technik, das Handwerk verbinden mit dem, was du als neugierige Haltung zugrunde legst? Fragen ist natürlich auch Handwerk und auch Technik, nicht nur Haltung. Das braucht es auch. Deine Frage zieht sich darauf ab, wie muss eine Frage formuliert sein, damit sie gut ist? Wann bist du zufrieden mit deinen Fragen? Kann man das so abstrakt losgelöst von der Situation beschreiben? Ist das etwas, was so darstellbar ist?
[6:10]Ja, wann bin ich zufrieden mit meiner Frage? Das hängt natürlich ein Stück weit vom Kontext der Situation ab. Ich würde sagen, eine gute Frage ist eigentlich die, wo ich nicht gleich eine Antwort bekomme. Also wenn ich mit einer Frage so einen Impuls setze, dass mein Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin zunächst mal nachdenken muss, dass es irritiert vielleicht auch ist, über den Impuls auch nochmal reflektieren muss, einfach auch zum Nachdenken angeregt wird. Das finde ich eigentlich so das Spannende. Also eine Frage, wo ich eine offensichtliche Antwort bekomme und die auch leicht fällt, sind meistens nicht so die ganz interessanten Fragen. Die müssen zwar auch gestellt werden und die braucht es. Ich finde, eine Frage darf auch einfach mal stehen bleiben, auch mal unbeantwortet bleiben, weil man vielleicht, ja.
[6:51]
Die Kunst der guten Fragen
[6:51]Noch Zeit braucht. Und das finde ich eigentlich sind so die interessanten Fragen, wie es dir da so geht im Kontext. Für mich war der Moment erhellend, wo ich merkte, dass ich mit Fragen mehr informiere und preisgebe von mir, als dass es mir darum geht, Wissen zu bekommen oder Informationen zu bekommen. Also dieser Aspekt von, ich stelle eine Frage, damit ich das weiß und damit ich da was erfahre, das ist etwas, was einleuchtend ist und wo man auch denkt, ja, das macht mich aus als neugieriger Mensch und ist wichtig, aber in Mediationen und in Beratungen habe ich doch diesen Aspekt viel stärker dann in den Fokus bekommen, dass ich, eine Ahnung, die ich mitbringe, ein Interesse an dem anderen, wo ich mir Gedanken mache, wo ich mir überlege, technisch gesagt eine Hypothese bilde, dass ich die halt transportiere in der Frage und sie auch überprüfe und da ist für mich sozusagen dieses, interessanter Element in dieser.
[7:55]Interventionstechnik, Fragestellung, bringe ich meine These auf eine Art und Weise rüber, dass der andere nicht in Abwehr gehen muss, dass er sich nicht bloßgestellt fühlt, dass er nicht in Widerstand geht, psychologisch gesprochen, sondern dass er frei nachdenken kann, reinfühlen kann und sagen kann, das ist eine interessante Frage und dann kommt eine Antwort. Das ist ein Moment, in dem immer deutlich Ich würde, dass wir mit Fragen, wir Mediatoren mit Fragen viel mehr informieren, was wir wichtig finden.
[8:27]Als dass uns die Antwort interessiert. Der interessante Aspekt, den du beschreibst gerade, sind ja zwei Dinge. Das eine ist ja, ich sage natürlich mit einer Frage auch etwas über mich aus und meine Hypothese. Andererseits geht es gar nicht so darum, dass wir als Mediatoren Informationen bekommen, sondern ja auch mit der Frage eher beim anderen was bewirken möchten. Deine Ausführung hat mich nochmal zum Nachdenken gebracht, weil das werde ich auch häufiger gestellt. Kann ich denn überhaupt absichtslos fragen? Also wenn ich jetzt kritisch wäre oder pointiert, könnte ich ja sagen, naja, du verpackst einfach eine Aussage geschickt in eine Frage, dass es der andere nicht merkt. Und wo ich ihm auch offen lasse, den Antwortraum sozusagen auszufüllen. Also das macht die gute Frage aus, dass ich den anderen nicht dränge zu einer aus meiner Perspektive vermeintlich richtigen Antwort, sondern dass er die Freiheit hat. Und dann ist es aber doch eine Form von sanfter Beratung, dass wir damit deutlich machen, wir halten das für wichtig, darüber jetzt nachzudenken, damit du dein Problem, dein Konflikt zu einer Lösung führen kannst. Diesen Aspekt des Ratschlages, der ja nicht so plump daherkommt, du sollst, der wird ja meistens unterschätzt und am liebsten weggemacht. Aber wir sind da ganz… Ganz stark involviert und haben da auch einen Unterschied zu leisten als honorierfähige Leistung.
[9:47]Und deshalb können wir nicht einfach absichtslos fragen. Also wer das probiert, kann das ja tun, aber ich weiß nicht, was er davon hat. Ja, ich glaube, es wird uns auch gar nicht gelingen. Ich denke, wir haben einfach Bilder und Hypothesen aller Haltung. Ich finde, da sollte man auch ehrlich sein. Ja, genau. Und die Absicht, dass der andere eine Lösung für sich bauen kann, für die er auch die Verantwortung
[10:08]
Absichtslos Fragen stellen?
[10:06]übernehmen muss, das finde ich ja, ist ja der Grund für die Leistung. Also deshalb beauftragt er uns ja auch, was wir halt nicht tun sollen, ist ihn zu überfallen und in die Ecke zu drängen mit unseren Fragen oder unseren Ratschlägen. Und daher würde ich sagen, eine gute Frage ermöglicht Antworträume, die eben ausgefüllt werden müssen. Diese Räume anzusteuern, das ist mit der Frage praktisch auch eine Informierung. Das halten wir für wichtig, darüber nachzudenken. zu denken. Ich steuere so ein bisschen in das Greifbare rein. Ich habe ja diesen Aufsatz von dir da gelesen, wo du den Fragekompass, den du wahrscheinlich schon auch in der Masterarbeit entwickelt hast, aber ich habe noch mal in einem späteren Handbuch professionelle Mediation.
[10:47]Entdeckt, was das Ganze noch mal griffiger macht und auch gut auf einer Landkarte bringt, was wir mit Fragen alles anstellen müssen, dürfen und in der Mediation glücklicherweise auch können. Ja, das stimmt. Also das war auch mein Gedanke bei dem Kompass. Damals in der Masterarbeit habe ich auch gemerkt, naja, es gibt unzählig viele, Kategorisierungen von Fragen und da verliert man ganz schnell den Überblick. Gespaßene, offene Fragen, rhetorische Fragen, Suggestivfragen, Fragen, die ich nur Sonntags stelle, Fragen, die ich nur dem oder jenen stellen darf. Fragen, die ich nur Sonntags stelle.
[11:20]Die Sonntagsfrage, genau, die Sonntagsfrage zum Beispiel. Also ich finde, man verliert da schnell den Überblick. Mit dem Kompass kann man sich halt den Vorwurf aufsetzen, es ist sehr reduziert, aber ich habe versucht, so sechs Frageziele herauszuarbeiten, mit mit dem man auch arbeiten kann und dann eher das Ziel im Blick zu halten, als eine ganz konkrete Fragestellung. Ja, und das fand ich das Charmante daran. Also daher, ich habe auch einige natürlich Kategorisierungen und Tabellen und dergleichen zu Fragen entdeckt und selber entwickelt. Aber die charmante Variante, das Ziel im Blick zu behalten und die Ziele, die wir haben in der Mediation, manchmal in einzelnen Phasen, manchmal übergeordnet, Das fand ich im Frage Kompass wirklich ganz gut abgebildet und sehr brauchbar für die Mediation. Da schließt sich die Frage für mich an, ist es von deiner Seite her ausschließlich für Mediation gedacht, diese Landkarte? Oder hast du mittlerweile auch dann Erfahrungen gemacht in anderen Settings, wo du sagst, das hilft mir genauso, weil das ganz ähnliches Terrain mit sich bringt?
[12:22]Auf jeden Fall. Ich finde, man kann mit diesem Kompass, das sind ja in diesen sechs Feldern, wunderbar arbeiten in Workshop-Situationen, in Situationen, wo es darum geht, eher präventiv auch Erwartungen zu klären. In der Zusammenarbeit zum Beispiel oder auch in der Gleitegrad auch Organisationen im Zusammenwachsen. Also auch da kann man wunderbar mit diesem Kompass arbeiten oder eben auch in
[12:47]
Der Fragekompass in der Mediation
[12:44]Einzelsettings, in Coaching-Situationen darauf zurückgreifen. Das ist natürlich ausgehend von der Mediation entwickelt worden, aber eigentlich ein Modell, glaube ich, mit dem man auch gut in anderen Situationen arbeiten kann. Lass uns mal, ganz direktiv gesprochen, lass uns mal die sechs Ziele ansprechen. Was ist sozusagen abgebildet im Fragekomment? Ich mache die Grafik dann mit in die Shownotes, aber dass wir kurz wissen, welche Ziele werden in dem Kompass abgebildet? Das erste Ziel ist, den Prozess zu klären. Da geht es also um die Zusammenarbeit und die Art und Weise der Konfliktlehrung. Das ist nicht nur etwas, was am Anfang der Mediation steht, sondern wir klären ja eigentlich laufend den Prozess und das Miteinander. Das steht zwar an erster Stelle jetzt im Kompass, aber der Kompass ist jetzt nicht so im Sinne einer Kausalkette zu verstehen. Man kann da also immer wieder auch draufgreifen. Das ist so das erste Feld. Und ich glaube, es ist auch wichtig, immer wieder auch zu gucken, wie ist denn so das Arbeitsbündnis? Das ist so das erste Feld. Und ist in den Coaching und Organisationsberatung und anderen Settings.
[13:44]Selbst als Anwalt muss man den Prozess durchaus mal klären und ansprechen, was der Mandant sich da auch denkt und was er eigentlich will. Absolut, genau. Also ich glaube, diese Auftragswährung haben wir alle wahrscheinlich als Mediatoren auch die Erfahrung gemacht, ganz, ganz wichtiger.
[14:03]
Die sechs Ziele des Fragekompasses
[13:58]Zentraler Baustein, letztendlich auch so die Grundlage für Vertrauen und die Zusammenarbeit. Das wäre der erste Baustein, wenn ich es mal so durchgehe. Das zweite Ziel ist, den Konflikt und den Sachverhalt zu verstehen. Man könnte sagen, das bewegt sich eher so auf der Sachebene, greift ein Stück weit zu kurz. Also hier versuche ich eher so Teiligten so in ihrer Lebenswirklichkeit abzuholen und zu schauen, in welcher Welt bewegen sie sich. Das heißt, da schließen sich dann Fragen an, die so Schritt für Schritt das Ziel näher bringen. Man könnte sagen, das sind eher noch Verstehensfragen. Was ist eigentlich los? Das sind auch häufig Fragen, die nicht so sehr, wie kann man sagen, vielleicht auch aus Perspektive des Befragten gar nicht so anspruchsvoll zunächst sind. Wer ist beteiligt? Wer weiß davon? Richtig, genau. Also das sind eigentlich noch nicht unbedingt die Fragen, wo ich viel nachdenken muss, sondern das sind eher Fragen, auf die ich mich auch sehr schnell einlassen kann. Ich glaube, das ist auch nochmal richtig. Also man sollte, das ist meine Erfahrung, zumindest nicht gleich mit den sehr anspruchsvollen, reflexiven Fragen einsteigen, sondern eher mal so, es braucht ein Ankommen, warm werden, Vertrauensaufbau. Das würde auch beim Konflikt verstehen noch nicht bedeuten, ich erhelle den jetzt mit den Fragen zu sehr, sondern es geht erst mal darum.
[15:10]So ein bisschen das Terrain abzustecken. Noch nicht in die Tiefe zu gehen, um den Konflikt in seiner Vielgestaltigkeit nachzuvollziehen, sondern erst mal nur so einen Rahmen zu finden. Das, was wir so manchmal als Konflikterhellung haben, das hast du in einem anderen Kompassbereich untergebracht. Genau, also hier geht es wirklich darum.
[15:29]Beteiligten so in ihrer Wirklichkeit zu erreichen und abzuholen und die Informationen zusammenzutragen, die ich vielleicht auch sonst noch brauche. Also mal so als Beispiel, wo stehen sie heute, wie erleben sie die Zusammenarbeit, wo treten Konflikte auf, wie stellt sich die Organisation momentan auf? Solche Fragen, dass man mal ein Beispiel auch hat, die passen eigentlich in dieses Feld. Das ist so das zweite Feld. Vielleicht noch eine kleine Ergänzung zur Frage nach Wendepunkten, finde ich auch noch ganz interessant. Passt auch in dieses Feld. Also wo gab es Wendepunkte? Was war früher anders? Wo hat sich was entwickelt? Ich versuche in der Regel ja nicht, den Konflikt so in seiner Chronologie komplett zu erfassen. Also das braucht es meistens auch nicht. Ich denke, da muss man vor allen Dingen in diesem Feld aufpassen, dass es nicht so investigative Fragen sind. Das hat ja schnell so Verhörcharakter. Und auch dann so einen Druck, da baue ich auch Druck auf mit Fragen. Also ich immer so das Wort Frage quetsche, da muss man eben auch aufpassen. Weil das sind so Fragen, die dienen dazu, schnell mal jemanden in eine verlegene Situation zu bringen. Das wäre so der Punkt, dass wir die Offenheit belasten, dass da Antworten gerne gegeben werden und nicht es zu bloßstellend ist. Das dritte Feld, das zielt darauf ab, Ressourcen und Bedürfnisse zu erkennen. Und das ist für mich so das Herzstück der Mediation.
[16:42]
Bedürfnisse und Ressourcen erkennen
[16:42]Andere würde sagen, vielleicht so Interessensphase, aber auch das ist jetzt nicht nur auf eine Phase in der Mediation beschränkt, sondern ich glaube, es zieht sich ja so durch den Mediationsprozess auch an vielen Stellen. Jetzt wirklich auch drauf zu gucken, kann ich mit den Fragen einerseits ein Stück weit Reflexion erreichen und Verstehen erreichen? Und ich mache ja die Erfahrung, vielleicht hast du sie auch gemacht wahrscheinlich, dass es häufig auch darum geht, sich auch mal ein Stück weit selbst zu verstehen. Also was ist denn eigentlich das, was mich so in einem Konflikt antreibt und triggert? Was sind denn die Dinge, die mir wichtig sind? Ja, genau, was wichtig ist. Auch die Motivation nachzuvollziehen und…
[17:17]Ja, das ist manchmal auch für die Beteiligten erhellend zu wissen, ja, stimmt, darum geht es mir. Das heißt, da ist der Punkt sozusagen, Bedürfnisse und Interessen unterzubringen, als Kern, der Kollege Tilman Metzger sagt ja so, die Biomediation, Bedürfnisse und Interessenorientierung, wäre das sozusagen, dort Klarheit zu finden. Okay, aber das ist noch nicht die letzte Phase, sondern du hast noch das vierte Feld, unterschiedliche Perspektiven. Genau, also das ist noch nicht das letzte Feld, aber wenn wir gleich zum nächsten gehen. Vielleicht noch ein Satz, es geht nicht nur um Bedürfnisinteressen, sondern es geht ja auch darum, überhaupt Potenziale zu erkennen und damit letztendlich Verhaltensoptionen auch zu erweitern. Das entspricht sozusagen der Grundidee. Das heißt, wenn wir die Bedürfnisse, Interessen hinter den Positionen verstehen, das ist ja die Grundlogik von Mediatoren für viele jedenfalls, dann eröffnen sich potenziale Bereiche des Verhandelns. Dann kann man übers Verhandeln kommen. Wenn man also nicht nur die einzelne festgefahrene Positionen sieht, sondern die dahinterliegenden, dem in Dienst stehenden Bedürfnissen.
[18:19]Bedürfnis würde ich aber noch so sehen, also das wäre das eine, das Bedürfnis. Es geht aber auch darum, Potenziale, das können ja zum Beispiel Fähigkeiten sein, Fertigkeiten, können auch Beziehungen sein oder anderes zu erkennen. Ist etwas anderes als ein reines Bedürfnis. Ich verstehe so, das wird daraus abgeleitet. Oder erfragt, ja. Man kann das nachvollziehen, das ist nicht ganz, sozusagen meine Denke, man kann die Logik dahinter verstehen. Okay, ja, und wie wäre deine Denke? Ich sehe nicht so sehr den Schlüssel darin, dass diese Vorstellung hinter den Positionen, gibt es dann einen Raum für Verhandlungen, dass der per se, also dass der logischerweise dort sein muss, sondern da denke ich, das ist der Anspruch, den Mediation formuliert, dass das etwas ist, zu dem die Beteiligten dann ja sagen, wenn sie in die Mediation gehen. Das ist vielleicht nicht klar, aber diese Verhandlungsbereitschaft, die wird sozusagen abgefordert von Mediation.
[19:19]Und wer die nicht mitbringt, der geht sozusagen auch nicht in Mediation.
[19:23]
Perspektivenwechsel als Schlüssel
[19:23]Diese Idee, dass man sozusagen Positionen von Interessen trennt und dass die Interessen immer unbewusst sind oder zumindest nicht mitkommuniziert werden, das ist so eine bestechende Logik, aus der man irgendwie nicht rauskommt, wenn man ihr vorfällt. Aber man erlebt sie halt relativ selten in der Praxis. Und diesen Anspruch, die Mediation mitbringt, das ist wie der blinde Fleck in der Mediation. Wenn wir mal bei den Fällen so bleiben, wir haben noch das nächste Feld. Das nächste Feld ist Perspektivenwechsel. Das ist streng genommen eigentlich ein Feld, was sich durch alle Frageziele zieht. Es geht mal darum, durch die Brille anderer auf eine Situation zu schauen. Das kann ich natürlich auf der Bedürfnissebene machen. Ich kann es aber auch auf der Prozessklärungsebene Perspektivenwechsel mal erzielen im Sinne von, was glauben Sie, wäre Ihrem Kollegen wichtig, damit er Ja sagen kann zu einer Mediation.
[20:12]Hey, du, der diesen Podcast hört. Und vergiss nicht, ihn zu bewerten und eine Rückmeldung zu geben. Vielen Dank. Und jetzt geht es weiter.
[20:24]Da finde ich mich auch total drin wieder, weil das wirklich für mich auch der Kern und die Möglichkeiten eröffnet, die in der Mediation vorhanden sind, die Perspektiven zu Gehör zu bringen und dann darüber zu verhandeln, auch mit sich selbst darüber zu verhandeln, was mache ich denn damit, dass mein anderer Konfliktpartner das so und so sieht. Da komme ich ja nicht umhin. Also das ist sozusagen die Logik, die ich dann stark mache. Der andere ist so, wie er ist. Und was mache ich damit in der Mediation, wenn ich mich dazu entscheide, hier was regeln zu wollen? Also da kann ich auf den anderen eingehen oder ich erteile ihm auch eine Absage. Das gibt es natürlich auch, dass Konfliktparteien sagen.
[21:03]Okay, verstehe, was du willst, aber bin ich bereit, dazu irgendwas beizubekommen? Weiß es nicht, ja. Also ich habe auch die Erfahrung gemacht, in den meisten Fällen, glaube ich, reicht das auch. Wenn es gelingt, dass ich zumindest verstehen kann, was dem anderen wichtig ist. Also ich persönlich habe auch nicht den Anspruch in der Mediation, dass man als Konfliktbeteiligter dem zustimmen muss. Also ich kann auch erfolgreich Mediation machen, indem ich Dinge erkenne, Dinge verstehe, aber trotzdem anders sehe. Also ich brauche darüber kein Einverständnis, finde ich. Manchmal zeigt sich aber auch, dass so ein Automatismus da zu sein scheint oder manchmal auch bestätigt oder gewollt ist, dass wenn du den anderen schon verstehst, dann musst du doch damit auch irgendwie einverstanden sein oder da irgendwie was zugeben und so. Das kommt manchmal so von solchen Sprüchen, die ja irgendwie mal einen Tag in den Mockernsienz der anderen laufen. Das hat ja selbst unsere Außenministerin schon letztens im Interview.
[21:57]Da ist ja eine Wahrheit dran, so ein Fünktchen, aber eben kein Automatismus, dass es dann auch gelingt, sondern es kann auch bedeuten, das reicht, also das will ich gar nicht mehr. Und die Freiheit da zu belassen. Jetzt sind wir so ein bisschen aber eher wie in einem Verfahrenablauf drin.
[22:13]
Die Rolle des Mediators beim Fragen
[22:13]Genau, das hat den Eindruck erweckt, aber ist es eigentlich nicht. Ist nicht. So sieht das auch nicht aus, wenn man das anguckt. Aber mich treibt sozusagen die Frage um, wie hilft es dir, Fragen zu formulieren? Also wenn ich jetzt zum Beispiel unterschiedliche Perspektiven verstehe als… Als Leitbild, als Zielvorstellung sehe, daraus jetzt in einen Fragemodus zu kommen? Mir hilft das, indem ich das Ziel im Blick halte, A, schon mal auch anders zuzuhören.
[22:42]In dem Hinblick auf das Ziel, was ich mir nehme. Zum Beispiel jetzt bleibe ich mal beim Perspektivenwechsel, ich höre anders zu. Und ich persönlich mache mir gar nicht so sehr dann die Gedanken über eine konkrete Frage. Wenn ich das Ziel im Blick halte, kommt die meistens von ganz alleine. Da kann auch mal eine andere Frage kommen. Ich finde, das darf man gar nicht so schematisch auch sehen. Jeden, der gerne mal einfach schematisches Fragen was wissen möchte, empfehle ich das Video von L’Oriot und das Astronauteninterview. L’Oriot-Astronauteninterview, sehr gut. Genau, einfach nochmal so gucken, kann ich sehr empfehlen. Nein, also meistens kommt das von ganz alleine. Also wenn man so den Blick aufs große Ganze hat, aufs Ziel, kommt die eiste Frage meistens ganz alleine. Kann sich trotzdem auch noch, das mache ich gelegentlich auch, mit Hypothesen behelfen. Dass man sagt, dass ich versuche bewusst Hypothesen zu bilden, zum Beispiel jetzt zum Perspektivenwechsel und versuche dann auch in der Vorbereitung mal zu dieser Hypothese jetzt konkrete Fragen auch zu formulieren, die ich dann meistens beiseite lege und ohnehin nicht brauche. Aber das ist auch so ein praktisches Instrument. Meine Annahme ist sowieso, die Hypothesen haben wir ja so oder so. So wirklich absichtslos fragen ist nicht möglich und insofern kann man sich auch bewusst in Vorbereitung einer Mediation mal Hypothesen bilden, wichtig, in unterschiedliche Richtungen auch gedacht. dann leite ich daraus dann die Fragen ab. Das funktioniert ganz gut. Das ist tatsächlich wie die Metapher so, man richtet sich auf das Ziel aus und wenn man dann sozusagen beweglich genug, flexibel genug bleibt, dann bewegen einen Fragen dann in die Richtung, die kommen dann, sagst du, mit der Übung jedenfalls.
[24:11]Ja, mit einer Metapher, mein Vater hat mir das gesagt in der ersten Fahrschule, wenn du hier eine Kurve schön nehmen willst, guck nicht vorne, direkt vor die Motorhaube, sondern guck ganz weit hinten, wo du hin möchtest und dann nimmst du die Kurve von ganz alleine. Ohne dass du immer nachsteuern musst. So mit diesem Bild kann man vielleicht da arbeiten. Ja, ich glaube, es gibt einen Test oder eine Studie oder eine Versuchsreihe vom ADAC. Da geht es nicht um eine Kurve, sondern es geht um das Geradeausfahren zwischen Laster und Autobahnleitplanke. Und da ist die Empfehlung ganz wichtig, nach vorne zu gucken, nicht auf die Leitplanke oder den Laster. Weil man fährt dorthin, wohin man guckt. Genau, genau. Das passt eigentlich. Das bedeutet aber, Jetzt frage ich dich so ein bisschen als Ausbilder nochmal.
[24:55]Ausbildungskandidaten wissen irgendwie relativ schnell, es geht um Fragen in der Mediation.
[25:02]
Training und Übung von Fragetechniken
[24:59]Und dann ist schnell die Idee, ich muss die richtige Frage finden. Und das heißt, ich muss irgendwie mir einen Plan machen und ich schreibe mir Fragen auf oder so. Also wie lehrst du sozusagen das Fragenstellen, wenn die Ausrichtung auf die Ziele das Wichtige ist? Also wo sagst du, das ist einfach, so lernt man Fragenstellen und so kann man sich da trainieren auch. Das scheint nicht ein auswendig Lernen zu sein von…
[25:24]Bestimmten Fragen? Ich glaube, man muss erst mal verstehen, was ist eigentlich das Ziel? Was verstehe ich unter dem Ziel? Also wenn ich jetzt mal das Zielperspektivenwechsel nehme, warum ist das wichtig in der Mediation und im Prozess? Ich glaube, das muss ich gut verstehen. Und dann kann man durchaus auch mal in Trainingssituationen mit konkreten Fragen auch mal arbeiten. Ich bin da nicht ganz so dogmatisch. Ich habe auch selber die Erfahrung gemacht, dass es manchmal hilfreich sein kann, sich mal ein paar Fragen zu formulieren, zu üben, auch mal umzuformulieren. Da darf es auch ein bisschen Handwerk sein. Ich weiß nicht, wie dazu deine Erfahrung ist, aber ich finde, es ist einfach auch Training und das gibt auch ein Stück weit Sicherheit. Es ist ja wie mit einem Spickzettel. Ich finde, man darf auch mal einen Spickzettel schreiben und in der Regel guckt man ja da nicht drauf. Ja, das geht auch so, genau. Also ich finde, mit der Didaktik her kann man das auch durchaus mal auch so üben. Finde ich völlig okay. Die Flughöhe muss da nicht ganz so hoch sein. Genau. Ich habe mir auch Fragen notiert, die ich einfach toll fand und die waren dann für mich so eingepflockt. Und wo die Freiheit des Bewegens dann in einem Gespräch zwischen verschiedenen Fragen, das kommt dann mit der Zeit, wenn ich ein paar sichere Anhaltspunkte habe. Und ich habe auch so Notfallfragen, also so eine Handvoll Fragen, die ich immer stellen kann, wenn ich mal nicht weiter weiß. Hast du ein Beispiel? Ja, ja, ja. Aber manchmal, wenn schon unter uns, dann kann ich auch ehrlich sein, manchmal höre ich auch nicht zu oder schweife ab und dann habe ich den Rest nicht verstanden.
[26:45]Und dann kann man auch schon mal sagen, also okay, wenn Sie das so hin und her hören, besprechen, was Sie so bewegt, wo stehen Sie denn jetzt in der Mediation damit? Kann ich immer stellen. Das ist eine Notfallfrage für mich, wenn ich mal tatsächlich nicht weiter weiß und wieder eine Standortbestimmung brauche. Und ich finde es wichtig, auch am Anfang so, dass man weiß, ich habe in der Notfall so drei oder fünf Fragen, die ich dann parat habe und stellen kann.
[27:10]Also für mich ist einfach so eine Notfallfrage. Ich habe das ja auch als,
[27:17]
Notfallfragen in der Mediation
[27:14]ist kein Frage-Teaser, sondern eher so vor die Klammer gezogen in meinem Frage-Kompass. Das ist so die konkretisierende Frage. Was heißt für dich nicht weiterzukommen? Können Sie mir das gerade noch mal erläutern? Oder was verstehen Sie? Sie denn unter dem Aspekt? Ich finde, das ist nicht nur sozusagen eine Frage der Frage um der Frage willen, sondern das sind doch auch schon meistens Fragen, die nochmal weiterhelfen können, weil man eben unter Begrifflichkeiten manchmal was ganz anderes versteht. Das kann nochmal helfen, da ein gemeinsames Bild auch zu zeichnen oder zumindest mal ein Verständnis. Also durchaus auch produktiv, aber so eine Notfallfrage. Das finde ich auch legitim. Also das braucht es auch. Also ich kann mich erinnern, dass ich am Anfang immer sehr aufgeregt war bei solchen Prozessen, auch in Coaching. Und dann war ich froh, wenn ich so drei, vier Fragen hatte, die mich beruhigt haben, ganz einfach. Manchmal musste ich die dann nicht stellen, aber das war gut zu wissen. Und dass wir nochmal aufs Training zurückkommen, das versuche ich auch im Training, dass man auch nochmal ganz gezielt dann Fragen übt, an einem Beispielsfall, dass man sich wirklich mal ausübt und jetzt übt und trainiert man eben mal nur reflektives Fragen oder ressourcenorientiertes Fragen oder jetzt eben mal nur den Perspektivwechsel, sodass man einfach fokussiert mal so ein Fragefeld, ein Frageziel beleuchtet. Das gibt auch nochmal ein Stück weit Sicherheit.
[28:22]Was wären so beim Perspektivenwechsel-Fragestellungen? Also weil viele denken, ja, dann geh doch mal in die Perspektive des anderen und das ist mehr so eine Empfehlung oder manchmal auch so Direktiv. Was sind Fragen, die so den Perspektivwechsel anregen, einläuten sollen, bewirken? Genau, ich kann ja unterschiedliche Perspektiven, also ich kann ja einerseits die Perspektive der anwesenden Medianten, Konfliktbeteiligten beleuchten. Also ich sage, Sie können ja mal versuchen, die Situation durch die Brille der Kollegin zu betrachten. Das glauben Sie, ist Ihrer Kollegin wichtig im Umgang miteinander. Spannend finde ich aber auch, wenn man nochmal das System erweitert und Außenperspektiven mit einbringt.
[28:59]Angenommen, jetzt sehe ich Ihr Kunde hier mit am Tisch. Was wären wohl so die Ansprüche Ihres Kunden oder Erwartungen Ihres Kunden? Und auch da mal so den Kreis zu erweitern. also so kann man das gut beleuchten, ja, dann wirklich auch mal ein bisschen kleinteiliger trainieren oder auch an eigenen Situationen trainieren. Das finde ich auch gut, auch in der Mediationsausbildung, weil man dann einfach auch stärker nochmal spürt, wie wirkt so eine Frage, wenn man ein eigenes Beispiel auch hat. Deswegen einen wichtigen Punkt, dass wir merken, welche Wirkungen unsere Fragen haben. Das scheint etwas zu sein, was man eigentlich nur, wenn man selber mal so befragt wurde, deutlich wird, wie merkwürdig diese Fragen sind, wie unalltäglich sie auch dann sind, dass man manchmal überrascht ist auch, dass man sich für normal hält als Mediator. Also hast du Situationen, wo jemand wirklich sagt, was ist denn das für eine Frage? Wo man wirklich Überraschungen merkt. Auf jeden Fall, ja. Habe ich auch schon erlebt. Oder hat wahrscheinlich jeder schon mal auch erfahren, dass dann die Augen gerollt werden. Oder man sagt, die Frage kann ich gar nicht antworten. Oder was haben sich da für eine Frage ausgedacht. Also Irritation, finde ich, ist auch völlig okay. Es wird auch nicht jede Frage zulassen vielleicht.
[30:13]Ja, du hattest vorhin gesagt, Du hast vor die Klammer irgendwie gezogen. Was heißt das, dass du vor der Klammer etwas benennst? Genau, also vor der Klammer heißt, das sind so Fragen, die eigentlich oder Methoden, die ich immer, egal in welchen Frageziele oder in Fragefeld, die ich mich bewege, anwenden kann. Dazu gehört für mich einerseits dieses Konkretisieren. Bietet sich eigentlich immer auch an, wirklich auch nochmal zu verstehen, was heißt das konkret? Wie stellt sich das dar? Haben Sie ein Beispiel? In welcher Situation können Sie mal XY definieren? Und das zweite ist das aktive Zuhören.
[30:45]Das klingt ganz trivial und banal, aber ohne guten Zuhören keine gute Frage. Weil sonst ist das einander rein von zusammenhanglosen Fragen. Also ich muss gut zuhören und das Zuhören wäre für mich immer noch wichtiger als das gute Fragen. Weil in der Regel kann ich auch, ist ja mit dem Zuhören auch eine Frage verbunden. Ich brauche hinten einfach die Stimme ein wenig heben und ein Fragezeichen dahinter setzen. Habe ich eigentlich auch schon meine Frage formuliert? Es kommt dann wieder was an Neuem. Deswegen sind das die Dinge, die ich vor die Klammer ziehen würde. Ja, verstehe. Das ist sehr einleuchtend. Wenn man diesen Fragekompass nimmt, würde ich jetzt als erstes denken, okay, man hat ihn gelernt oder man weiß sozusagen, sich in der Landkarte zurechtzufinden. Wie wendest du das an? Also ist es für dich ein reines Denkkonzept, in dem du dich bewegst, während du nach vorne sprichst? Oder machst du das explizit auch als Landkarte und sagst dir, das ist so der Bereich, den wir beschreiten werden. Wie wendest du das an? Du hast ja vorhin gesagt, in Workshops kann man das gut anwenden.
[31:41]Ja, auch in Mediation, man muss da kein Geheimnis aus der Methodik und aus seinem Vorgehen machen. Es ist eine Gratwanderung, wenn man so ein Konflikt ist, ist man ja auch manchmal gar kein Ohr oder vielleicht auch nicht die Offenheit, sich dann noch mit der Methodik auseinanderzusetzen. Man verlässt sich ja auch ein Stück weit auf die Mediatoren, auf den Mediatoren. Ich spreche das auch ganz offen an und sage auch, wo bewegen wir uns und finde in dem Kontext auch etwas wichtig, nämlich das gemeinsame Entwickeln auch der Fragen. Also gar nicht nur selber Fragen zu stellen, sondern die Beteiligten, die Medianten auch mit einzubinden beim Formulieren der Fragen. Warum sollen sie denn nicht in der Lage sein, selbst auch die Fragestellungen zu formulieren? Das, finde ich, ist auch eine Frage Anerkennung der Autonomie, Anerkennung aber auch der Eigenverantwortung, auch der Kompetenz. Dass man nicht nur als Mediator Fragen formulieren kann, sondern eben auch als Konfliktbeteiligte. Und mit denen dann durchaus auch manchmal spielerisch oder auch weniger spielerisch mal arbeiten kann, Fragen umformulieren kann. was verändert sich, indem man eine Fragestellung zum Beispiel umformuliert, das finde ich hilfreich und da kann man durchaus transparent arbeiten, so mein Verständnis. Gerade das finde ich übrigens auch noch eine gute Methode, wenn man selber mal sprachlos ist. Also welche Frage könnte ich Ihnen jetzt noch stellen? Welche Frage hilft Ihnen jetzt weiter?
[32:53]Über welche Frage denken Sie nach? Welche Fragen bringen Sie mit? Dann auch stärker die Medianten ja, wie kann man sagen, anzapfen, wäre vielleicht der falsche Begriff. Ja, aber schon, also sich zum Ausdruck bringen, was jetzt Was jetzt nicht unbedingt angefragt ist oder wurde bisher, aber wichtig ist. Und die sind ja auch höflich. Und wenn sie merken, dass sie halt befragt werden, dann antworten sie auch nur auf das, was gefragt wird. Und dann nochmal den Raum zu öffnen und zu gucken, was haben wir denn jetzt noch nicht angesprochen, geht ihnen aber durch den Kopf. Das war tatsächlich oder ist auch gerade meine Frage gewesen, was noch wichtig ist, was wir beim Thema Fragen noch nicht erwarten. Besprochen haben jetzt, aber für dich sozusagen ein ganz zentrales Thema ist. Ja, also gerade diese Fragen nach Fragen. Also das finde ich ist mal ein wichtiger Aspekt. Es besteht eben Teilhabe und
[33:45]
Fragen als Teil der Lösung
[33:41]auch die Möglichkeit, sich einzubringen in Entscheidungen. Das finde ich noch mal ein ganz wichtiger Aspekt. Und ich finde da nämlich auch wichtig, dass das Nachdenken über die richtige Frage schon auch Teil der Lösung ist. Auch in der Mediation erlebe ich das ganz häufig, dass man, man könnte ja auch sagen, man steigt ein, macht klassisch Themensammlung, Agenda und zack, dann geht es los. Ich habe durchaus auch erlebt, dass das richtige Formulieren einer Frage, mit der man sich befassen möchte in einer Mediation, gelegentlich auch zu kurz kommt.
[34:11]Andersherum, wenn man wirklich auch versucht, ist es genau das, wofür wir jetzt Antworten brauchen, schon einen Riesenschritt weiter. Also das wäre das eine. Also da würde ich nochmal an die Hand geben. Und das zweite, was ich noch auch wichtig finde, Bezug auf das Fragen, Das ist auch ein Frageziel, das ist so dieses transformative Lernen, nenne ich das. Für mich zumindest heißt Mediation ja nicht nur am Ende des Tages eine Vereinbarung zu haben und dann geht es in die Umsetzung, Haken dran und gut ist, sondern für mich ist Mediation und das, was passiert, zumindest in den Konflikten, die ich so habe, sind ja meistens im Arbeitsorganisationskontext, wo es also auch um Beziehungsgestaltung geht. Da geht es eben auch darum, ein Stück weit was zu lernen, Verhalten zu verändern, Muster zu verändern Und das eben mit Fragen auch nochmal geschickt zu reflektieren, das finde ich ist nochmal ein wichtiger Punkt, der manchmal ja wichtiger ist als eine konkrete Vereinbarung, die am Flugzeug steht. Ich weiß nicht, was da so dein Anspruch ist. Ich würde es unter transformativen Arbeiten.
[35:06]Ja, ich glaube, wir kommen nicht raus aus Konflikten, ohne was zu lernen. Das ist manchmal hilfreich und manchmal nicht hilfreich, aber wir schaffen es nicht, ohne zu lernen, nicht nur durch solche Prozesse zu kommen, sondern generell. Also wir lernen ja auch im Konflikt, wenn er destruktiv verläuft. Ich habe den Anspruch an transformative oder Entwicklungsarbeit immer sehr hoch eingeschätzt, gerade auch so in Beschäftigungen mit Mediation. In der Praxis allerdings spielt das keine Rolle oder viel weniger, so viel weniger, dass es fast keine Rolle spielt. Da würde ich das vorhertragen, dass das jetzt auch noch wichtig ist. Das ist ein Thema des Mediators oder der Mediationsidee. Für die Konfliktparteien erlebe ich das als überfordernd da drinnen zu reflektieren.
[36:00]Also jetzt ein paar Konflikte nehmen oder so, die können das Monate und Jahre später nochmal für sich reflektieren. Aber auch in Organisationskonflikten, wenn es nicht den Aspekt von strategischer Voraussicht mit sich bringt, also dass das schon wieder in den Dienst des gemeinsamen Wirtschaftens gestellt ist, da finde ich, ist das nochmal interessant. Losgelöster von.
[36:26]Persönlichkeitstransformativen Entwicklungsschritten. Da halte ich mich in der Praxis wirklich zurück, weil ich da eher die Befürchtung habe, das ist jetzt überfordernd und ist schon viel wert, wenn man einen Haken an Konflikt machen kann und sagen kann, du schaffst. Da finde ich schon, hier hätte man echt gute Arbeit gemacht. Das Transformative, was lerne ich für mich persönlich oder was lernen wir eben auch als Gruppe oder als Team? Aber die Frage ist ja, wie geht man damit um? Jetzt hast du als Themen in einem Projekt bearbeitet, Haken dran, gelöst. Morgen kommt das nächste Thema auf den Tisch, was du jetzt in der Mediation noch gar nicht im Blick hattest. Wenn ich dich jetzt so richtig verstehe, würdest du sagen, das spielt für dich gar nicht so die große Rolle, das bewusst sozusagen in den Blick zu nehmen,
[37:07]
Transformation und Lernen in der Mediation
[37:06]zu sagen, wie geht man denn mit künftigen Themen um? Ja, wenn das ein Konflikt war, der zu einer Mediation geführt hat, dann ist das sozusagen so viel, dass ich das nicht noch obendrauf nehme im Rahmen dieser Klärungsgespräche. Wo es häufig kommt, wenn das zustande kommt, dass es so einen Nachsorgetermin gibt, ein paar Monate später, wo man wirklich nochmal zurückgucken kann.
[37:28]Aber dann auch wirklich mit Abstand. Ich würde das nicht in der Sitzung vor der Abschlussvereinbarung anspielen. Aber so im Nachsorgen oder da kommt ein Nachfolgeauftrag und das kann man nochmal an das von früher anknüpfen. Dann mache ich das methodisch mit stark. Aber ansonsten glaube ich, dass die Beteiligten ohnehin für sich die Dinge lernen. Aber das ist wie gesagt in der Praxis von Mediation, im Nachdenken von Mediation und im Formulieren von mediativen Ansprüchen finde ich das einen ganz berechtigten und ganz wertvollen Gedanken und auch wichtigen Gedanken, weil das etwas ist, was tatsächlich die Mediation als Konfliktverfahren ausmachen kann. Dieses zukunftsorientierte und möglichst die Dinge einsammeln, die man wirklich als Learnings hat. Ja, in der Praxis ist das nicht von mir explizit methodisch eingespielt. Die Medianten, da bin ich mir ziemlich sicher, die machen das für sich ohnehin. Ja, das ist nämlich etwas, was mich tatsächlich auch in letzter Zeit stark oder stärker auch beschäftigt. Ich formuliere es mal so, in der Mediation, die Vereinbarung ist für mich wie eine Art Trainingsplan. Den haben wir jetzt zum 1. Dezember oder zum 1. Januar aufgestellt. Die eigentliche Arbeit fängt ja in der Umsetzung an, im Training, am 2. Januar oder am 3. Januar oder am 31. Dezember. Und was kann Mediation in der Trainingsphase leisten? Das wäre für mich auch das Transformatorische und das, finde ich, ist eine Freiheit. Wir können sich darauf einlassen.
[38:47]Wie im Sport eben, Trackings und Wernphasen. Manchmal reicht es eben nicht nur, dass man sich vereinbart und sich in die Augen schaut, so macht man es jetzt. Die Herausforderung ist dann am Tag zwei. Aber ich kann das gut nachvollziehen. Das ist ein wichtiges Thema. Das kann ich in den Arbeitsbereichen oder so, wo es tatsächlich um diese Umsetzungsphase dann geht, die gelingen muss und man das auch eintrainieren muss, manchmal neue Routinen. Da hört für mich auch Mediation noch nicht mit der Abschlussvereinbarung auf. Diese Umsetzungsphase halte ich für ganz, ganz wichtig, sie in die Mediationsverfahren einzupflegen.
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Lieblingsfragen und ihre Bedeutung
[39:22]Und dann gibt es manchmal so Nachsorgetermine und manchmal auch nur ein Telefonanruf. Das gehört für mich schon noch dazu, weil die Umsetzungsphase das Relevante ist. Da, Hat man dann am wenigsten Einfluss auch. Aber Bernhard, zum Abschluss, ganz klischeehaft, hast du eine Lieblingsfrage und wenn ja, welche? Ich habe schon fast damit gerechnet, dass diese Frage kommt.
[39:46]Also wenn ich eine Frage mitnehmen dürfte auf die Insel, dann wäre wahrscheinlich bei mir die wichtige Frage. Also wieso ist das für sie wichtig? Ist wahrscheinlich jetzt auch nicht völlig überraschend und auch nicht total originell, aber für mich so meine Top 1. Aber der Bereich, der war wirklich für mich der erhellendste auch in den Schriften dazu, die du formuliert hast. Also die Wichtigfrage in ihrer Vielgestaltigkeit und in ihrer Häufigkeit, damit sie auch wirklich platziert wird. Denn das ist tatsächlich für mich auch die zentrale, methodische Herangehensweise, die Parteien wohlwollend zu triezen. Worum geht es ihnen hier? Was können sie, was wollen sie erreichen? Daher finde ich diese Fokussierung auf die Wichtigfrage, auch schon der Titel als solches, finde ich klasse. Hast du auch eine Lieblingsfrage, Gegenfrage?
[40:36]Nicht so direkt. Ich habe bestimmte Situationen in Mediation, die finde ich schön. Und da freue ich mich, wenn die zustande kommen. Und ich hoffe einfach, dass sie dann, wenn ich das so sage, dann nicht sich in Luft auflösen, weil alle das vorher dann lernen. Aber es gibt so diese Situation, dass Medianten so sagen, ich weiß ja nicht, was der sich da denkt, aber so geht es einfach nicht. Und wenn so diese Formulierung, ich weiß ja nicht, was der sich denkt, dann frage ich danach immer so mit Ruhe und Bestimmtheit. Und sie wollen das wissen, was er denkt? Oder inwieweit wollen sie das wissen? Oder ist das eine Frage für sie, was er denkt? Um einfach dort Beziehungen herzustellen und wirklich aufeinander einzugehen und deutlich zu machen, es geht darum, das, was wir im Kopf haben, in die Kommunikation zu bringen und nicht als abklärendes, abschneidendes Argument zu bringen, sondern wirklich sich zu getrauen. Der andere ist ja meistens da. Wenn man an einem Törf sitzt, dann hat man die prima Gelegenheit, nachzufragen und muss sich nicht in seinen Fantasien ergehen. Das ist für mich eine schöne Situation. Schön. Gut, jetzt wissen wir es.
[41:46]Bernhard, vielen Dank für das Gespräch über Fragen, was sich vor allem mit Fragen vorangetrieben hat, aber auch ganz viele Antworten für mich bereithielt. Vielen Dank dafür. Ich danke auch. Hat mir viel Spaß gemacht und viel Spaß am Fragen. Bis bald.
[42:03]Danke dir. Mein Gespräch mit Bernhard Böhm war das, Mediator, Ausbilder hier aus Leipzig auch, langjähriger Kollege, Rechtsanwaltskollege, mit dem ich mich über Fragen unterhalten habe, über die Technik, das Handwerk von Fragen, über innere Ausrichtungen, was sozusagen die Fragen bewirkt, wo wir Fragen herausschöpfen können. Und da war doch der Kerninhalt und das ist halt doch auch eine Technik, die doch aber weg ist von der Fragetechnik, dass wir das Ziel im Blick behalten, dass wir in jeder Phase von Mediation oder auch bei jeder Fragestellung ansteuern. Und wenn wir dieses Ziel im Blick behalten, so auch Bernhards Aussage, dann kommen die Fragen auch in ihrer Vielfalt zum Tragen. Es braucht nicht sozusagen die Suche nach der einzig richtigen Frage zum richtigen Moment aufgenommen zu werden. Das war’s für dieses Mal. Vielen Dank, dass du mit dabei warst. Wenn dir das gefallen hat, dann schnapp dir dein Smartphone, gib eine Sternebewertung ab und hinterlass einen Kommentar. Abonnier den Podcast, sag deinen Kollegen Bescheid, dass hier gepodcastet wird. Und damit verabschiede ich mich für den Moment. Bis zum nächsten Mal. Kommt gut durch die Zeit. Ich bin Sascha Weigel, dein Host von INKOVEMA, dem Institut für Konflikt- und Verhandlungsmanagement in Leipzig und Partner für professionelle Mediations- und Coaching-Ausbildungen.