Konfliktmanagement

• Zum Thema häusliche Gewalt gibt es viel Literatur, Diskussion und Gesetz. Zumeist handelt es sich um häusliche Gewalt von Männern –  gegenüber Frauen, Kinder, Nachbarn. Selten thematisiert ist die Gewalt von Frauen. Die FAZ hat sich in einem ausführlichen Beitrag diesem Thema gewidmet.
• Wer sich mit gesellschaftlichem Konfliktmanagement beschäftigt, kommt um Soziologie, Sitte und Moral nicht umhin. Ein Lehrstück davon, inwieweit jeweilige Gegner „etikettiert“, „abgestempelt“ und dann beliebig mit ihnen verfahren werden kann, bietet aktuell der Konflikt um die Fussball-Fan-Kultur in deutschen Stadien. Die sog. Ultra-Szene kritisiert die Entwicklungen, die der Deutsche Fussballbund eingeschlagen hat, schon seit Jahren. Inwieweit die Eskalationsspirale beschleunigt oder beruhigt wird, damit hat sich die ZEIT online in ihrem Beitrag „Sie nennen es Krieg“ beschäftigt.
• Wer sich mit einem ganz besondere Beispiel für Sitte, Moral und die Auswirkungen auf  gesellschaftliche Interessen- und Konfliktlagen befasst, dem könnte demnächst das umfassende Buch „Kannibalismus – Eine total normale Naturgeschichte“ von Bill Schutt in die Hände fallen. Es ist keineswegs eine leichte Kost, aber Bill Schutt zeigt, weshalb das gerade für westlich geprägte Gemüter gilt und was das mit den historischen Konflikten des Kolonialismus zu tun hat. ZEIT online Bill Schutt interviewt. Ebenso interessant ist das von VICE geführte Interview.
• Und vielleicht dauert es gar nicht mehr unvorstellbar lang, bis die Mehrheit der Menschen auf uns Heutige angeekelt schauen und meinen wird, wir wären so verroht gewesen wie Kannibalen, weil wir überhaupt Fleisch gegessen haben. Anzeichen dafür bestehen schon heute und Entwicklungswege auch, wie der Artikel von Perspektive Daily zum Veganismus zeigt. Zu nennenswerten Konflikteskalationen scheint es aber noch nicht gekommen zu sein, oder?

Außergerichtliche & Gerichtliche Streitbeilegung

Rückgang der Klageeingangszahlen bei Gerichten
In Deutschland wird seit über einem Jahrzehnt weniger geklagt, dramatisch weniger geklagt. Vorbei könnten die Zeiten sein, als Deutsche als Klagehanseln betitelt wurden und regelrecht als streitsüchtig. Aber wie kommt das und woran liegt das genau?

• Wir von INKOVEMA haben zum dramatischen Rückgang der Klageeingangszahlen einen Beitrag im Mediationsblog verfasst.
• Aus der Sicht der Anwaltschaft und Justiz hat die FAZ einen Beitrag veröffentlicht.
• Zum Stand der Wissenschaft dazu gibt es das kleine Bändchen der Hallenser Professoren Holland/Meller-Hannich „Nichts zu klagen!“.

Mediationsverfahren

• In Dotternhausen hat jetzt (endlich) die Mediation begonnen, die sich des Konflikts um das Zementwerk annimmt.

Berufspraxis

• Urteil des Anwaltsgerichtshofs Celle vom 22.5.17, das ein Verbot für Rechtsanwälte deklariert, sich mit Mediatoren in einer beruflichen Gemeinschaft – und sei es auch nur in Form einer Bürogemeinschaft – zu verbinden. Damit werden für Rechtsanwälte die Mediatoren nicht gleichgestellt mit Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und vereidigten Buchprüfern etwa, bei denen eine gemeinschaftliche Berufsausübung möglich ist. Dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig, sorgt aber wohl gerade deshalb für entsprechend Wirbel in der Mediationsszene. Der Münchner Rechtsanwaltsmediator Martin Fries hat dieses Urteil informativ kommentiert.

Literatur zur Mediation

• Handbuch Mediation und Konfliktmanagement von Trenczek / Berning / Lenz / Will ist in der 2. Auflage im Nomos-Verlag erschienen.