INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#78 – Lernräume und Fehlerkultur

Ein Fehler ist besser als keiner.

Im Gespräch mit Andreas Gebhardt

Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Andreas Gebhardt ist Jongleur und Redner. Als einer der besten Jongleure Deutschlands, gewann er nationale und internationale Wettbewerbe, gastierte zwanzig Jahre nicht nur auf sämtlichen Kontinenten, sondern auch auf hoher See für internationales Publikum. Als Jongleur liebt man die Fehler, da man ohne sie nicht lernen kann, und man hasst sie, wenn sie auf der Bühne passieren.

Gescheitert, aber gescheiter! (Zitate und Aphorismen)

INHALTE

Was braucht es, um Neues zu lernen?

  • Mentaleinstellung: Bereitschaft, Fehler zu machen.
  • Lernräume: Organisation, bei den Proben/beim Lernen aus Fehlern lernen zu können.
  • Frustrationstoleranz bzw. Lernfreude.

Was gilt es zu beachten?

  • Je schneller ich einen Fehler kommuniziere, desto positiver reagieren die Leute im Umfeld (Teammitglieder, Publikum etc.)
  • Transparenz im Umgang mit Fehlern wird in der Regel honoriert.
  • Fehler sind per se unabsichtlich.
  • Fehler und Personen trennen.

Ein Fehler ist besser als keiner.

EINLEITUNG

Heute geht es um Fehler. Diese Dinger, die einst Allen schwer zu schaffen machten – und einigen noch heute. Dieses Etwas, das heute nicht mehr so schlimm sei, wie Fehler- und Lernkultivierer*innen salopp formulieren, aber spätestens beim Klischeebild des Flugzeugpiloten, der bitte keine Fehler machen sollte, doch nicht ganz so gemeint haben wollen.

Fehler, dieser Beraterfetisch, der heute funktionalisiert wird und als Sprungbrett dienen muss – für eine optimale Optimierung, stets das Höher, Weiter, Schneller – egal wobei – fest im Blick haltend.

Fehler, das ist schon mal ganz klar, ob Früher oder Heute, dürfen nicht einfach sein, sondern finden Beachtung, bündeln Aufmerksamkeit, sind Gesprächsthema – zumal in einer Welt, in der Wertschätzung, sowohl wein Wert als auch eine Aufforderung ist.

Deshalb will ich das Thema Fehler heute nochmals von einer anderen Seite aus anpacken. Nämlich von der Kompetenzseite: Fehler können und sollen heute vor allem kompetenzsteigernd wirken. Doch wie geschieht das?

Kompetenz jedoch, ist ja selbst kein Persönlichkeitsmerkmal, ist – wenn man so will – kein Fuss, den man hat oder auch nicht, sondern eine soziale Zuschreibung. Andere bestimmen, ob wir kompetent sind. Und damit ist Kompetenz höchst unsicher, fragil und von sozialen Prozessen abhängig.

Wir sind also nicht per se kompetent, sondern werden als solche deklariert, etikettiert und entsprechend behandelt.

Und um dem auf den Grund zu gehen, habe ich mir heute einen besonderen Gast eingeladen, der Profi in einer Tätigkeit ist, bei der auch Laien sofort jeden Fehler identifizieren oder glauben, identifizieren zu können.

Ich begrüße bei mir hier im virtuellen Podcast-Studio Andreas Gebhard, Profi-Jongleur und Keynotespeaker