KI-Kompass #10 – für Mediation, Coaching und Beratung
(22.10.2025, 12-13 Uhr)
KI-basierte Anwendungen mit KI bauen. Claude – 2. Teil
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Mehr InformationenZusammenfassung
CLAUDE & Co.: KI-Apps mit KI bauen – einfach erklärt
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Kurz gesagt: Wir bauen kleine Apps mit KI – und nutzen dafür wieder KI.
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Ziel: Ein Quiz zur Mediation, das bei jedem Start neue Fragen erzeugt, offene Antworten prüft und am Ende Feedback gibt.
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Gut zu wissen: Alles geht ohne Programmierkenntnisse. Wir lassen die KI den Code schreiben und binden das Ergebnis auf unserer Website ein.
Was war letztes Mal – was ist heute neu?
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Bisher: Ein statisches Quiz mit Multiple-Choice.
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Vorteil: Einfach auszuwerten (richtig/falsch).
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Nachteil: Kein KI-Denken, keine Freitext-Antworten.
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Neu heute: Ein KI-basiertes Quiz.
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Fragen werden bei jedem Durchlauf neu erzeugt.
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Offene Antworten sind möglich und werden von der KI bewertet.
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Fortschrittsanzeige beim Erzeugen und Auswerten (damit Warten klar wird).
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Einbettung in die eigene Website bleibt sehr einfach.
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Warum überhaupt eigene Apps (statt nur Chat)?
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Eigene Apps sind klar, fokussiert und nützlich für dein Business.
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Du wartest nicht auf den „perfekten Alleskönner“, sondern baust konkrete Werkzeuge:
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Quiz für Kurse und Selbsttests
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Checklisten, Formulare, Mini-Coachings
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Interne Tools für Abläufe in Beratung, Coaching, Mediation
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Zwei Wege zur KI-App in Claude
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1) Prompt-Weg (Chat):
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Du schreibst einen klaren Prompt: Thema, Fragetypen, Schwierigkeit, Fortschritt, Auswertung.
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Du fügst am Ende hinzu: „Stell mir Fragen, ob alles klar ist.“
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Claude fragt fehlende Details ab, erstellt dann die App.
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2) Artefakt-Weg (Assistent):
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Du wählst „Quiz/Umfrage“ aus, beantwortest kurze Fragen, und Claude baut die App im Artefakt-Fenster.
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Hinweis: Für Artefakte brauchst du ein Konto und ggf. einen Plan.
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In beiden Fällen gilt: Ohne Code-Wissen machbar, schnelle Ergebnisse, schönes UI.
Von „statisch“ zu „schlau“: So denkt die App
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Fragen kommen jedes Mal neu aus dem Wissen des Sprachmodells (LLM).
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Mix aus Multiple-Choice und offenen Fragen.
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KI bewertet kurze Freitext-Antworten und gibt Feedback.
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Fortschrittsbalken zeigt: „Generiere Frage 1–10“ und „Bewerte Antworten“.
Wichtige Bausteine im Prompt (praktisch & kurz)
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Ziel und Kontext: „Quiz zur Mediation für Ausbildung (Anfänger/Mittel/Pro).“
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Variabilität: „Erzeuge Fragen bei jedem Durchlauf neu.“
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Fragetypen: „Mix aus Multiple-Choice und offenen Antworten (kurz halten!).“
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Auswertung: „LLM wertet und erklärt kurz warum.“
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Fortschritt: „Zeige Fortschritt beim Erzeugen und Bewerten.“
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Design: „Professionelles Farbschema.“
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Rückfragen: „Stell Fragen, falls etwas unklar ist.“
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Disziplin: „Bitte nicht kreativ bei Fakten, nur bei Formulierungen.“
Technik ohne Kopfweh
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Technologie unter der Haube: meist React (Bibliothek für Web-Apps).
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API zu Claude: Die App spricht mit der KI, um Fragen zu generieren und Antworten zu prüfen.
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Einbettung auf der Website:
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Publish klicken → Link + Embed-Code bekommen.
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Domain im Embed-Code eintragen (Whitelist), sonst läuft die App nicht auf deiner Seite.
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Ohne eigenen Server: Einfach einbinden – fertig.
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Mit eigenem Server: API-Key hinterlegen und Verbindung selbst herstellen.
Qualität sichern: So reduzierst du „Halluzinationen“
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Testen, testen, testen:
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Selbst durchspielen, Fachkollegen testen lassen.
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Mit zweiter KI gegenchecken (z. B. anderes Modell).
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Kreativität steuern:
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„Temperatur“ (Kreativitäts-Regler) niedrig setzen → weniger Fantasie, mehr Konsistenz.
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Im Prompt klar sagen: „Quellenbasiert, keine Erfindungen.“
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Begriffe fixieren:
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Eigene Fachsprache definieren („Konflikterhellung“ statt „Interessenerforschung“).
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Glossar ins Prompt einbauen.
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Alternativ-Strategie:
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Großer fester Fragenkatalog (z. B. 1000 Fragen) → pro Durchlauf 10 zufällig.
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Vorteil: Du kannst alles prüfen.
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Nachteil: Mehr Arbeit am Anfang.
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Einsatzideen für Mediation, Coaching & Beratung
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Ausbildung: Lernquiz mit drei Stufen; Begriffe trainieren; Mini-Prüfungen.
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Website-Besucher: Selbsttest („Wie gut kenne ich Mediation?“) → Lead-Magnet.
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Onboarding: Bedarfs-Check („Was brauchst du gerade?“) → individuelle Empfehlungen.
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Interne Qualität: Wissensprüfungen für Teams; Reflexionsfragen nach Fällen.
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Follow-ups: Nach der Auswertung E-Mail mit Ressourcen, Übungen, Podcast-Folgen.
Praxis-Tipps, die sofort helfen
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Kurzantworten erzwingen: „Offene Antworten bitte in 1–2 Sätzen.“
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Feedback-Format fixieren: „Feedback in 2 Zeilen: Ergebnis + Begründung.“
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Punktesystem: Teilpunkte (1–100) für teilweise richtige Antworten.
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Ton anpassen: „Sachlich & freundlich“ – oder locker, je nach Zielgruppe.
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Barrierearm: Klare Sprache, fette Schlüsselworte, kurze Sätze.
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Datenschutz: Keine personenbezogenen Daten abfragen, wenn nicht nötig.
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Wartung: Regelmäßig prüfen, Prompt nachschärfen, Begriffe vereinheitlichen.
Fazit – die wichtigsten Punkte auf einen Blick
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KI baut Apps, die nützlich sind – ohne Programmierwissen.
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Fragen & Bewertung können voll KI-gestützt laufen.
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Gute Prompts sind entscheidend (klar, knapp, mit Regeln).
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Qualität sicherst du durch Tests, Begriffsfixierung und niedrige Kreativität.
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Einbettung ist einfach: Publish, Domain erlauben, Code einfügen.
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Use-Cases: Ausbildung, Leads, Onboarding, Team-Qualität.
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Start klein, verbessere oft – so lernst du schnell.
Glossar
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API – Programmierschnittstelle (Application Programming Interface): Zugang, über den die App mit der KIspricht.
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Artefakt – Ergebnisfenster/Artefakte (Artifact): Bereich in Claude, in dem Apps, Dokumente oder Tabellen als Produkt angezeigt werden.
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Auswertung – Bewertung (Evaluation/Scoring): KI prüft Antworten (auch Freitext) und gibt Feedback.
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Embed-Code – Einbettungscode (Embed Code): Code-Schnipsel, mit dem du die App auf der Websiteeinbindest.
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Fortschrittsanzeige – Progressbar (Progress Indicator/Bar): Anzeige, die zeigt, wie weit Generierung/Auswertung ist.
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Freitext – offene Antwort (Free-text Response): Antwort in eigenen Worten, nicht vorgegeben.
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Halluzination – Erfundene Inhalte (Hallucination): Falsche oder ausgedachte Angaben der KI.
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KI – Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence, AI): Technik, die Texte, Bilder u. a. versteht/erzeugt.
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LLM – Sprachmodell (Large Language Model): KI-Modell, das Sprache verarbeitet (z. B. Claude).
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Multiple-Choice – Auswahlfrage (Multiple Choice): Frage mit vorgegebenen Antworten.
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Prompt – Arbeitsanweisung (Prompt): Text-Briefing an die KI (Regeln, Ziele, Format).
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Publish – Veröffentlichen (Publish): Button, um Link und Einbettung zu erstellen.
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React – Web-Bausteinbibliothek (React Library): Technik, mit der die Quiz-App gebaut wird.
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Temperatur – Kreativitäts-Regler (Temperature): Einstellung, wie kreativ die KI antwortet.
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Whitelist – Zugriffsfreigabe (Domain Whitelist): Liste erlaubter Domains für die Einbettung.
KI-Kompass für Mediation, Coaching und Beratung?
- Mediation, Coaching und Beratung finden heute in einem anderen Kontext statt als noch vor 10 Jahren.
- Wir und unsere Klient*innen nutzen Tools, die vor fünf Jahren noch undenkbar waren. Unsere Ausbildungen, mentalen Konzepte und praktischen Interventionen werden sich darauf einstellen (müssen).
- Aber nicht nur unser beraterisches Umfeld, auch unser geschäftliches Umfeld hat sich bereits erheblich gewandelt: Wer heute erfolgreich und zufrieden als Mediator*in, Coach*in oder Berater*in arbeitet, darf sich sicher sein, dass Umstände und Zustände dafür mitgewirkt haben, die heute nicht mehr existieren.
- Die Auswirkungen dieses Wandels für die Ausbildung in Mediation, Coaching und Beratung (von Menschen) sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzuschätzen.
- Unsere Routinen in Ausbildung und Beratung dienen mehr unserem seelischen Wohlbefinden („Ausblenden“), keineswegs aber dem klugen Zurechtkommen in diesem unbekannten Gelände, das zu erkunden sich heute kaum zu lohnen scheint, weil es sich Morgen bereits völlig anders darzustellen droht.
Der KI-Kompass will dennoch Schritte ermöglichen.
Denn wer heute im Unbekannten sich zu bewegen lernt,
ist für Morgen in guter Übung.
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