INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“
#3 – Der Autonomiebegriff der Transaktionsanalyse – Im Gespräch mit Günther Mohr
Inwieweit trägt der Autonomiegedanke der Transaktionsanalyse heute noch Entwicklung?
Gut durch die Zeit.
Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.
Zusammen mit dem lehrenden Transaktionsanalytiker und Fachbuchautor Günther Mohr bespreche ich den Kerngedanken der Transaktionsanalyse, der sich um den Begriff der Autonomie und Selbstverwirklichung dreht.
Wie beleuchten die Herkunft und Funktion des Begriffs sowie seine heutigen Deutungsmöglichkeiten. Zusammen gehen wir der Frage nach, wie weit der auf Befreiung angelegte Autonomiegedanke auch noch in Zeiten der individuellen und gesellschaftlichen Orientierungssuche Entwicklung trägt
„Die Konzentration auf die – Steuerung der – Ichzustände,
um Autonomie zu erreichen, hat ja nicht so richtig geklappt…“
Inhalte:
- Herkunft und klassische Definition des Autonomiegedankens in der Transaktionsanalyse
- Zum Menschenbild und zum transaktionsanalytischen Verständnis von Autonomie siehe auch diesen Grundlagenbeitrag von INKOVEMA.
- Ebenso hier bei den Elementen der Mediation.
- zeitgeschichtliche Funktion des Autonomiegedankens
- Gegenentwurf zur kollektivistischen Perspektive
- Gebundenen an die Humanistische Psychologie
- Selbstberechtigungsmotiv als Folge des therapeutischen Ursprungsort des Autonomiegedankens (Recht, die eigenen Probleme auf die eigene Art zu lösen…)
- zeitgeschichtliche (Anti-kollektivistisch) und kulturelle (westliche Welt) Gebundenheit des Autonomiegedankens
Auswirkungen in der Corona-Pandemie-Situation:
- Gegenwärtig wird das Befreiungsnarrativ des Begriffs genutzt, sich gegen staatlichen, gesellschaftsschützenden Begrenzungsmaßnahmen zur Wehr zu setzen (Ich bin berechtigt, mich in Gefahr zu bringen…// klug genug zu wissen, dass es keine Gefahr gibt…), und die **relationale Komponente **des Begriffs abgewertet.
- Empörungsgefühle als Ersatzgefühle (Link) und Ausgangspunkte für Aggressionshandlungen, um die subjektiv Angst vor einem unsichtbaren, kleinen Virus auf einen übermächtigen, vereinnahmenden Staat zu schieben: Es lebe die Befreiung! Wer braucht schon Orientierung in dieser Welt?!
- Abwertung der Realität – und grandiose Überbetonung von Tatsachen (Link)(gesellschaftliche Gefahr durch einen Virus und Pflicht zur Gesetzesbefolgung als Potenzial unmenschlicher Unterdrückung)…
- Weiterentwicklung des ursprünglichen, stärker individualistisch ausgeprägten Autonomiegedankens, der sich in der Transaktionsanalyse an der behaupteten Steuerbarkeit von Ichzuständen ausgerichtet hatte durch Betonung der sozialen Relationalität von Beziehung und Entwicklung im Wege von Transaktionen.
- Auswirkungen dieser Entwicklung auf Beratung und Coaching.
- Übersicht zu 33 Konzepten der Transaktionsanalyse für die Mediation (Link)
- Webseite von Günther Mohr: www.mohr-coaching.de
- Zum Menschenbild und zum transaktionsanalytischen Verständnis von Autonomie siehe auch diesen Grundlagenbeitrag von INKOVEMA.
- Ebenso hier bei den Elementen der Mediation.
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