INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#186 – Kundenorientiertes Marketing für Mediation und Konfliktberatung

„Wie gewinnst Du Kunden für die Mediation?“

Im Gespräch mit Gunnar Duvenhorst

Gunnar Duvenhorst, Betriebsrwirt; seit über 20 Jahren im Marketing, spezialisiert auf kundenorientiertes B2B-Marketing für Unternehmen aus den Branchen High-Tech, Cleantech & Smart Mobility, Künstliche Intelligenz und Industrie; ausgebildeter systemischer Coach und langjährige Weiterbildung in Transaktionsanalyse; lebt im Umkreis von Hannover.

Gut durch die Zeit.

Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Inhalt: Einführungstext

Herzlich willkommen zur neuesten Episode von Gut durch die Zeit, dem Podcast für Mediation, Konfliktcoaching und Organisationsberatung.

In dieser spannenden Folge haben wir das Vergnügen, mit Gunnar Duvenhorst zu sprechen, einem Experten im Bereich Marketing und Positionierung. Sascha führt ein intensives Gespräch mit Gunnar über zentrale Themen, die für Mediatoren, Berater und andere Selbstständige von entscheidender Bedeutung sind.

In der heutigen Episode dreht sich alles um das Thema Marketing – ein Bereich, der oft den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg für Selbstständige ausmachen kann. Gunnar und Sascha diskutieren, wie wichtig es ist, eine klare und überzeugende Positionierung zu finden, um im hart umkämpften Markt hervorzustechen. Sie beleuchten die Herausforderungen und Chancen, die sich dabei ergeben, und geben wertvolle Tipps, wie man diese effektiv nutzen kann.

Ein besonders interessanter Punkt des Gesprächs ist die Diskussion über die oft unterbeleuchteten Aspekte des Marketings. Viele Selbstständige und Mediatoren stehen vor der Herausforderung, ihre Dienstleistungen erfolgreich zu vermarkten, obwohl sie möglicherweise hervorragende Fachkenntnisse und Fähigkeiten besitzen. Gunnar und Sascha gehen darauf ein, wie wichtig es ist, sich nicht nur auf die eigene Expertise zu konzentrieren, sondern auch auf die richtige Art und Weise, diese Expertise in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Gunnar gibt praktische Ratschläge, wie man eine starke Markenidentität aufbaut und welche Schritte notwendig sind, um sich als Experte auf seinem Gebiet zu positionieren. Er erläutert, wie man durch gezielte Marketingstrategien Vertrauen bei potenziellen Klienten aufbaut und eine nachhaltige Kundenbindung schafft. Zudem wird thematisiert, wie man sich von der Konkurrenz abhebt und eine einzigartige Wert proposition entwickelt, die genau auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten ist.

Für Mediatoren und Selbstständige, die sich auf höchstpersönliche Produkte und Dienstleistungen spezialisiert haben, bietet dieses Gespräch wertvolle Erkenntnisse. Es wird deutlich, dass erfolgreiches Marketing weit mehr ist als nur Werbung – es geht darum, eine authentische und überzeugende Botschaft zu vermitteln, die im Gedächtnis bleibt und die richtigen Klienten anspricht.

Das Gespräch bietet auch praktische Tipps für diejenigen, die bereits im Bereich Mediations-, Coaching- und Organisationsberatung tätig sind, aber Schwierigkeiten haben, sich erfolgreich zu positionieren. Die Episode ist ein Muss für alle, die ihre Marketingstrategie auf das nächste Level heben möchten, unabhängig davon, ob sie gerade erst anfangen oder bereits erfahrene Selbstständige sind.

Wenn du dich für Marketingstrategien und deren Anwendung in der Selbstständigkeit interessierst oder wenn du einfach nach neuen Wegen suchst, um deine Dienstleistungen effektiver zu vermarkten, dann solltest du diese Episode auf keinen Fall verpassen.

Hör rein und erfahre, wie du deine Positionierung stärken und dein Marketing optimieren kannst, um in der heutigen wettbewerbsintensiven Landschaft erfolgreich zu sein. Wir freuen uns auf dein Feedback und wünschen dir viel Inspiration und Erfolg bei der Umsetzung der besprochenen Tipps!

Preisbereitschaft von Kunden für die Mediation?!

Mit Gunnar habe ich u.a. über die Preisbereitschaft gesprochen. Was es damit – für die Mediation – auf sich hat, habe ich hier nochmal zusammengefasst. Du kannst freilich auch in der Transkription (s.u.) unser Gespräch nachlesen.

Die Preisbereitschaft aus Marketingsicht bezieht sich auf den maximalen Preis, den Kunden bereit sind, für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu zahlen. Für Mediation als Produkt ist dies ein besonders interessanter Aspekt, da Mediation in der Regel ein immaterielles und oft subjektiv wahrgenommenes Angebot ist. Die Preisbereitschaft kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden:

1. Wertwahrnehmung

  • Nutzen: Kunden von Mediation müssen den Mehrwert der Mediation klar erkennen, z,.B. in Form von
    • Zeitersparnis,
    • Kostenersparnis im Vergleich zu Gerichtsverfahren,
    • emotionalem Nutzen durch Konfliktlösung oder
    • langfristigem Erhalt von Beziehungen oder auch
    • die Chance mit einem sauberen, nicht nachtragendem Ende Neues in Angriff nehmen zu können.
  • Erfahrung des Mediators: Die Qualifikation, Erfahrung und Reputation des Mediators können die Preisbereitschaft erhöhen, da ein erfahrener Mediator als wertvoller angesehen wird.

2. Zielgruppenanalyse

  • Segmentierung: Verschiedene Kundengruppen können unterschiedliche Preisbereitschaften haben. Geschäftskunden, die Mediation zur Lösung von Unternehmenskonflikten suchen, könnten eine höhere Preisbereitschaft haben als Privatpersonen.
  • Psychografische Merkmale: Werte, Einstellungen und Überzeugungen der Zielgruppe können die Preisbereitschaft beeinflussen. Kunden, die Harmonie und Konfliktlösung hochschätzen, könnten eher bereit sein, einen höheren Preis zu zahlen.

3. Positionierung und Differenzierung

  • Premium vs. Budget: Je nachdem, wie die Mediation als Produkt positioniert wird (z.B. als Premium-Dienstleistung mit individuellen Lösungen oder als standardisiertes Budget-Angebot), variiert die Preisbereitschaft. Eine klare Positionierung kann dabei helfen, die erwartete Preisbereitschaft zu steuern.
  • USP (Unique Selling Proposition): Einzigartige Merkmale der Mediation, wie spezialisierte Fachkenntnisse oder innovative Methoden, können die Preisbereitschaft erhöhen, da sie den wahrgenommenen Wert steigern.

4. Wettbewerb und Marktbedingungen

  • Marktanalyse: Die Preisbereitschaft wird auch von den Preisen der Konkurrenz beeinflusst. Ein Vergleich mit den Angeboten und Preisen anderer Mediatoren oder ähnlicher Dienstleistungen kann helfen, den optimalen Preis zu finden.
  • Markttrends: Veränderungen im rechtlichen Umfeld, wachsende Akzeptanz alternativer Streitbeilegungsmethoden oder wirtschaftliche Entwicklungen können die Preisbereitschaft beeinflussen.

5. Preispsychologie

  • Preisgestaltung: Psychologische Preismodelle, wie z.B. Schwellenpreise (z.B. 499€ statt 500€) oder Preisbündelung (z.B. Mediation plus Follow-up-Beratung), können die Preisbereitschaft positiv beeinflussen.
  • Risikowahrnehmung: Wenn Kunden das Gefühl haben, dass das Risiko eines möglichen Misserfolgs gering ist, sind sie möglicherweise bereit, mehr zu zahlen.

6. Kommunikation und Markenbildung

  • Transparenz: Eine transparente Kommunikation über den Preis und die damit verbundenen Leistungen kann die Preisbereitschaft erhöhen, da sie Vertrauen schafft.
  • Markenimage: Ein starkes Markenimage, das Vertrauen, Professionalität und Erfolg verspricht, kann die Preisbereitschaft erhöhen. Kunden sind oft bereit, mehr für eine Marke zu zahlen, die sie als vertrauenswürdig und etabliert ansehen.

Die Preisbereitschaft für Mediation als Produkt spielt eine zentrale Rolle in der Marketingstrategie. Zunächst ist sicher wichtig, überhaupt einen Sinn für diese Thematik zu entwickeln, ehe es um Optimierungsfragen geht: Durch eine gezielte Analyse und Beeinflussung der genannten Faktoren kann die Preisbereitschaft der Zielgruppe optimal ausgeschöpft werden, was letztlich zu einer erfolgreichen Marktpositionierung und Profitabilität führt.

Inhalt: Vollständiges Transkript des Gesprächs

 

Transcript

[0:00]Und wenn alle dasselbe sagen, wirst du wie Commodity, also wie Massenprodukte behandelt. Und das ist ein ganz wichtiger Punkt.
[0:06]Herzlich willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit, der Podcast rund um Mediation, Konfliktcoaching und Organisationsberatung. Mein Name ist Klaus von Ingo Fehmacher, ich bin Sascha Weige und begrüße dich zu einer neuen Folge. Heute geht es, wie schon des Öfteren in letzter Zeit, einfach weil ich gemerkt habe, das ist ein wichtiges Thema, wieder um Marketing. Also um die wichtigen Vor- und Zuarbeiten, dass überhaupt Konfliktberatung und Mediation zustande kommt. Und nicht nur ich, aber mein Gesprächspartner heute in aller Pointierung noch viel mehr, hat den Eindruck, dass da doch die entscheidenden Meter nicht gegangen werden. Und es handelt sich um einen aufmerksamen Zuhörer unserer Reihe, der auch schon hier zu Gast war in Folge 66. War Gunnar Duvenhorst, Marketing-Experte seines Zeichens, hier zu Gast und hat damals aus der Sicht eines Marketing-Experten zusammen mit zwei Kolleginnen Rückmeldung gegeben, wie Mediatoren ihr Marketing betreiben. Und war dann auch in unserer 100. Folge zu Gast und hat zum Thema Podcast als Marketinginstrument seine Anmerkungen und Beobachtungen zum Besten gegeben. Und heute ein ganzes Stück weiter und viele Episoden zum Thema Marketing, unter anderem die zwei Episoden mit Professor Nido Stadek kürzlich, haben mich veranlasst, doch nochmal mit Gunnar zu sprechen. Und wenn ich das so betone, dann will ich das mit dem Augenzwinkern sagen, denn es tut schon immer mal wieder weh, wenn ich mit Gunnar spreche und ich spreche viel mit ihm. Er muss schon lachen. Erstmal herzlich willkommen, Gunnar.
[1:35]Vielen Dank. Eine schönere Einleitung habe ich mir nicht vorstellen können, außer es tut weh, mit ihm zu sprechen, aber ich lade ihn trotzdem wieder ein. Das ist ja wirklich entweder, das zeigt, dass du wirklich schmerzbereit bist oder dass es nicht ganz verkehrt war, was wir besprochen haben. Ja, aber es ist auch so, dass die Schmerzen weniger werden und wurden. Am Anfang tat es schon wirklich weh, als du mir alle meine liebgewordenen Elemente weggenommen hast und mir ganz neue Elemente anempfohlen hast mit einem Prittstift, der einfach nicht mehr zu lösen war. Aber in aller Ruhe. Gunnar, du bist nochmal so zur Wiederholung, dass auch die Zuhörerinnen das ein bisschen einordnen können, mit wem sie da heute hier die Episode verfolgen können. Marketing-Experte. Ist das schon Marketing? Also ist das ein kluges Marketing zu sagen, ich bin Marketing-Experte und Punkt?
[2:22]Nee, eigentlich genau das Gegenteil. Das macht man nicht. Das ist so ähnlich wie, ich bin dein bester Freund, aber wir finden es gemeinsam raus oder so. Das ist eine Übergriffigkeit. Und wenn ich Experte bin, dann fragt man sich gleich, warum sagt der Experte? Ist er wahrscheinlich nicht. Also insofern, ich sage immer, ich bin auf den Marketingbeinen unterwegs seit über 20 Jahren. Ich war in Konzernen, in Agenturen, aber auch in Startups. Ich bin auch ein lustiges Tierchen, weil ich früher mal Musiker war und Songwriter, also Copywriter, Texter. Ich habe sehr viel auch Konzernmarketing im Ausland gemacht. Also ich habe eine recht große Erfahrung in diesem Marketingbereich bekommen, was mir eine Expertise gibt und Erfahrungswissen ganz klar. Aber ich würde nie sagen, ich bin ein Marketing-Experte. Davon gibt es ja auch schon genug Marketing-Experten. Ich bin eher so die Kraft im Hintergrund, der Leuten hilft, irgendwie erfolgreich zu sein. Ich sage immer, ich mache eure Expertise sichtbar und mache euer Angebot zur naheliegenden Wahl. Und das ist für mich Marketing, ganz im Ernst, Marketing ist grauenhaft. Es gibt Gründe, warum die Leute sagen, das ist eine Marketing-Folie, was ich sagen will. Also wir Marketing-Leute sind daran schuld. Wir standen im Weg, wir haben alle beschallt. Wir haben Jargon und Biberbo. Aber wie es sich herausstellt, sind die Mediatoren gar nicht so anders. Die stehen sich auch im Weg, haben auch Jargon und sagen die ganze Zeit Hilfe zur Selbsthilfe, mehr machen wir nicht. Eigentlich müsste das super funktionieren. Ich fühle mich sehr nah verbunden mit den Mediatoren.
[3:45]Das stimmt, von der Perspektive aus kann ich das so im Rückblick auch sagen. Es hätte viel leichter sein müssen, von der Perspektive, dass man sozusagen da Hilfe zur Selbsthilfe gewährt. Auch wenn der Mensch die Fähigkeit hat, Schmerzen von eins zu verdrängen. Mir sind sie noch deutlich vor Augen in unseren Workshops, die jetzt mittlerweile schon fast zehn Jahre her sind. Ich kann mich erinnern an seine Visitenkarte. Dass ich nicht verstanden habe, worum es ging am Anfang, was du wolltest und dann nur nach und nach in Kroschen fiel. Bei mir auch. Ich habe auch gelernt. Wir haben uns ja in der Ausbildung kennengelernt. Ich habe vergessen, dass ich Transaktionsanalytiker bin und systemischer Coach. Insofern, weil ich diese Sache sehr wichtig finde und jetzt auch im Marketing auch nutze. Also wenn es um Psychologie des Kontextes geht oder um Verhaltenspsychologie oder Stimmung im Raum und so, das ist extrem wichtig geworden. Also Marketing hat viel mehr zu tun mit Empathie, mit Kontextentschlüsselung und neuer Kontextgestaltung. Also auch wieder sehr ähnlich, wie ihr es macht, würde ich so sagen. Marketing hat viel weniger mit Werbung zu tun, mit Posaune und mit Trommel. Zwar immer noch kreativ, aber wir arbeiten schon wissenschaftlich her, ohne dass ich das ja sowieso raushängen will. Aber in der Tat haben wir uns kennengelernt bei einer solchen Ausbildung, bei der INITA, bei TA und.
[4:56]Ich habe mich immer ein bisschen unwohl gefühlt, dir diese ganzen schlauen Sachen wieder auszureden, weil du warst ja noch oben da noch viel schlauer als ich und ich dachte immer, das war alles so clever, aber das war so an dem Bedarf vorbei. Ich habe gemerkt, ich glaube, ich habe mich immer versucht zu sagen, Sascha, du darfst doch nicht brillieren vor einem verwirrten Publikum. Das hast du nicht verstanden.
[5:16]Ich verstehe das gut, ich verstehe das gut. Das habe ich zum Beispiel verdrängt, das habe ich verdrängt tatsächlich, also nicht inhaltlich, aber es taucht wieder auf. Und ja, ich erinnere mich genau, es war ein Mock-Examen, was ich bei euch da besucht hatte. Ja, genau. Wo wir uns eigentlich wirklich über das Fachgebiet kennengelernt haben. Ja, genau, gar nicht über Marketing, aber ich habe eine Frage damals gestellt, die ich immer stelle. Und das ist auch so ein bisschen das, was ich später merken, was ich später allen empfehlen werde. Ich habe gesagt, wie bekommst du den Kunden, wie machst du denn auf dich aufmerksam? Also ich frage dich, wie ist denn dein Marketing? Kann ich dir helfen?
[5:47]Kann ich dich heiraten gleich? Wie beim Dating? Nein, ich frage, wie findest du Kunden? Und dann kommt ein Geschäft auf. Dann kommt nämlich auch kein Leidensdruck auf. Und dann fällt mir auch was ein und dann spricht man und wird nützlich und dann kommt man in eine Geschäftsbeziehung. Und das sind wir auch. Also wir haben dann gesprochen. Du meinst, ich würde es ganz gerne mal diskutieren. Ich lade dich zum Essen ein und dafür sagst du mir mal, wie du es machen würdest. Und so kam langsam eine Geschäftsbeziehung zusammen. Nun hast du auch gesagt, du hast da viel gelernt. Also du hast dich zwangsläufig, weil ich da auch immer wieder dich kontaktiert habe, mit Mediatoren beschäftigt oder mit einem zumindest. Aber dann auch im Kontext auch dieses Podcast immer wieder die Gelegenheit gehabt, das Thema zu hören, wie das angegangen wird. Wie siehst du denn der These, die doch immer mal wieder zum Vorschein kam, auch mit Professor Nido Stadek, die zwei Folgen, die sehr konkret am Marketinghandeln angesetzt haben. Würdest du dir überhaupt folgen, dass Mediatoren ihr Marketing unzureichend machen oder ist es einfach noch dem geschuldet, dass es ein neues, unbekanntes Produkt ist und das dauert halt ein bisschen. Also Coaching ist ja auch nicht von heute auf morgen.
[6:50]Ja, das stimmt. Allerdings, ich weiß nicht, wie viel Geduld wir noch aufbringen wollen mit der Situation. Wenn ich das verstanden habe, gibt es Probleme en masse auf der Welt. Es gibt Preisbereitschaft en masse. Die Leute kaufen Coachings, die Leute kaufen Selbsthilfebücher. Die Leute gehen in Online-Videos jetzt rein, die lassen sich ausbilden. Was meinst du mit Preisbereitschaft? Ich meine, das ist ja so ein Begriff aus der BWL. Es gibt ein Produkt und es gibt eine Preisbereitschaft, Mit der man sozusagen dann sagt, von wegen kleiner Schnupperpreise, Lockvogelangebote, aber Leute sind bereit, einen Premiumpreis auszugeben für eine Premiumdienstleistung. Das ist Preisbereitschaft. Es gibt Preiselastizität, wo man sagen kann, die schwankt je nach Situation. Zum Beispiel, wenn du ganz viel Durst hast und du kriegst eine kühle Dose Cola, bist du bereit, ist deine Preisbereitschaft vielleicht vier Euro. Und im Supermarkt, wenn du was mitnimmst, würdest du nie für vier Euro eine Dose kaufen. Also Preisbereitschaft ist extrem wichtig, weil die Leute müssen entscheiden, ich habe hier ein Problem, was gelöst werden soll. Ich traue das dem Lösungserbringer oder dem Wertversprechen zu und ich bin bereit dafür, Geld zu zahlen. Und zwar Gutes.
[7:57]Das kann auch ein Vergleich sein zu anderen Methoden, zu Konkurrenz oder so. Aber Preisbereitschaft ist schon ein Signal, weil es auch ein Geschäft ist. Das ist ja kein Hobby, was ihr macht. Das heißt also, Leute sind bereit für Konfliktverlust. Für das Problem, Konflikt wegzubekommen, Geld zu bezahlen. Genau. Wir haben auch schon länger darüber gesprochen. Wir hatten mal damals das Bild bedient, das ist die Altersvorsorge, darüber möchte keiner sprechen usw. Ich glaube, da haben wir uns auch schon verabschiedet von. Ich sehe Probleme, ich sehe Preisbereitschaft und ich sehe nicht Geschäft bei euch als Mediatoren. Da muss man sich fragen, wo gehen die Leute hin? Die Leute gehen in Gerichte weiterhin.
[8:36]Weniger, aber Aber das ist eine Option, die gelernt ist und die man abrufen kann ungestützt und sagen kann, weißt du was, meinem Ex-Mann zeige ich es mal, den verklage ich jetzt so. Also das ist ja eine naheliegende Sache, als erst mal zu lernen zu sagen, ich setze mich mit dem in den Raum und mache Hilfe zur Selbsthilfe oder so. Also das ist überspitzt gesagt so. Insofern würde ich sagen, ja, wir haben ein Produktproblem aus verschiedenen Sicht. Da können wir noch mal ein bisschen tiefer reingehen. Also was steht denn bei den Leuten im Schaufenster? Steht da eine Methode oder ein Produkt? Und ich denke auch, dass das eine Mischung ist aus, Wir haben falsche Ansätze, die aus einer alten Zeit kommen. Wir haben eine komische Unlust, werblich tätig zu sein, was diese Experten immer haben. Juristen haben früher ein Verbot gehabt, ein Werbeverbot. Diese ganze Mediationsgeschichte kommt ja aus einer Zeit, wo man das Ganze als meritorisches Gut gesehen hat nahezu und sagte, wir müssen Gerichte entlasten und wir müssen den Leuten jetzt zu ihrem Glück zwingen. Und das hat auch nicht funktioniert. Erstaunlicherweise lassen sich Märkte so nicht immer treiben. Insofern, ich glaube, dass die These stimmt, ganz klar. Die These stimmt auch von der Dame, die empirisch das Thema erarbeitet hatte, nämlich, dass die Leute Entlastung wollen. Und wir haben ein riesen Missverständnis. Darüber arbeite ich immer gern, dass man sich erstmal überlegt, wie sieht der Kontext aus? Der Kontext ist, die Leute wollten Gerichte entlasten, die Leute wollen aber Entlastung haben. Die Justizpolitik, das war ein starker Zug für die Unterstützung.
[9:59]Genau, das war für mich so ein Punkt, wo ich denke, die Leute haben ein Problem, die wollen Entlastung und das kriegen sie nicht, weil die Leute reden von Methoden, die Leute warten, bis einer anruft und die Menschen gehen nicht raus und sagen, das kann ich anbieten. Und zwar zu einem Zeitpunkt, der viel länger dauert. Also heute weiß auch jeder, wenn man eine Frau anspricht oder einen Mann in der U-Bahn, dass man da nicht hingeht und sagt, guten Tag, ich bin der und der und dann klappt es gleich mit dem Date. Man muss anfangen, mit den Menschen zu arbeiten in eine Richtung. Das scheint irgendwie den meisten Menschen, die Experten sind, nicht einzuleuchten.
[10:28]Steigen wir mal den Punkt ein, den du so differenziert hast, wo mir noch nicht ganz klar ist, wohin der führt, Methode und Produkt. Die Methode, die wir ansetzen und Mediation ist einerseits Verfahren, ein Verfahren, das angeboten wird, aber eben auch eine Methode, die durchgeführt wird. Das kann doch das Produkt sein, professionelle Methode. Genau, also manchmal ist das auch so. Also manchmal ist das so, dass man sich entscheidet für einen Dienstleister, dem man hat irgendwie ein Problem, irgendwie was am Körper. und man merkt von wegen, oh, ich könnte das so machen oder ich könnte das mit der Methode machen. Aber letztendlich ist die Methode viel später. Deswegen sage ich im Schaufenster. Das Schaufenster ist dafür da. Das könnte eine Webseite sein. Das könnte aber auch einfach nur ein Guten Tag, ich mache das und das für Sie. Im Schaufenster muss er verstehen, was die Leute zum Innehalten führt, zum Stoppen, zum Reingucken und sich sozusagen verführen lassen, einladen lassen, in den Laden reinzutreten. Das ist das Bild. Und die Methode, wenn die da drin steht, dann gehen sie vorbei und man weiß auch nicht, ob die Leute jetzt für die Methode schon bereit sind. Also Bereitschaft oder Zugang, Glaubwürdigkeit und Bereitschaft, das ist ein Riesenthema in der heutigen Zeit. Die Leute haben so viel zu tun und haben schwere Taschen und laufen an einem Schaufenster vorbei, wo draufsteht, also übertrieben gesagt steht im Schaufenster der meisten Leute, ich habe viele dieser Webseiten angeguckt, steht drin von wegen, ich kann ihre Probleme nicht lösen, aber ich helfe ihnen, dass sie sie alleine lösen können. Und das geht einem Bedarf vorbei. Da geht man mit den Einkaufstaschen schwer zu tragen und auf dem nächsten Termin.
[11:54]Wir haben schon das Damoklesschwert, das ist auch ein schöner Begriff von der Folge, haben sie über sich. Sie haben eine ganz schwere Einkaufstasche voller Erfahrung.
[12:02]Voller Kränkungen, voller Ängste, dass sie nicht da durchkommen. Die haben eine Riesentasche mit schweren Erfahrungen. Und dann kommt einer an und sagt, ich helfe dir nicht, ich helfe dir, dass du dir selber helfen kannst. Und da frage ich mich, war ich das ernst? Würde ich da stehen bleiben?
[12:18]Wer von euch würde da stehen bleiben? Ja, genau. Und ich meine, das ist auch noch ein Punkt. Ich habe nicht nur die Einkaufstaschenerfahrung in dem Konflikt, sondern ich habe auch noch eine Menge anderer Probleme, die ich zu lösen habe. Und dann entscheide ich mich in Zweifel dafür. Dann mache ich lieber ein Coaching oder eine Führungskräfteentwicklung. Da arbeite ich auch an einem Problem oder eine Strategieentwicklung und lasse den Konflikt beiseite. Den kann ich jetzt nicht bearbeiten. Das heißt, ich brauche mit der Metapher des Schaufensters, wo jemand vorbeigeht, etwas, wo ich stehenbleibe, trotz oder bestenfalls wegen dieser schweren Erfahrungstasche Konflikt im Angesicht meines Kalenders ja auch noch eine Menge anderer Probleme parat hält. Und da sagst du, die Methode Hand auflegen oder die Mediatoren-Methode, setz dich doch mal mit deinem Konfliktpartner und mir an einen Tisch, ist keine Einladung. Nee, genau. Das kann man noch weiterspielen, das Bild. Denn wichtig ist ja immer, dass man sich nach außen orientiert, nach innen orientiert und nach vorne orientiert. Nach außen heißt für mich immer gucken, wo ist dein Spielfeld, in dem du gewinnen möchtest. Also deine Strategie, dein Markt, dein Spielfeld, wo du Tore schießen willst. Und das kann sein, wie du es machst, quasi über so eine Mischung aus Bildung, universitärer Anbindung, aber auch Fortbildung, aber auch Mediation.
[13:33]Du hast auch eine Kompetenz in Richtung Betriebsräte. Und wenn der Laden dann so aussieht, bleibt man… Also konkrete Auftragsfelder. Streit zwischen Betriebsräten und Geschäftsführung oder im Wissenschaftskontext oder in klassischen Industriebetrieben. Und dann gibt es natürlich deine Kollegin Isabel, die hat Familienthemen oder Familienmediation. Oh, das wird Sie jetzt wahrscheinlich ärgern, Sie…
[13:53]Oh ja, oh Gott, oh Gott. Aber so ist die Wirkungsweise, genau. Genau, es tut mir ja mehr weh als euch, wenn ich so spreche. Aber ich will es ja nur kontrastieren, dass man sieht, die Leute, die haben Selbstverortung. Das heißt, da steht Yoga für Schwangere und da gibt es keine Frage, da gehe ich nicht hin. Ich bin ein Mann, ich bin gerade nicht schwanger, deswegen ist Yoga für Schwangere nicht mein Thema. Also ein Laden Familienkonflikte, das verstehen die Leute, das ist zugänglich, glaubwürdig oder was für Betriebsräte. Und so denken die Leute und so denken wir selber auch, ehrlich gesagt, wenn ihr andere Produkte seht oder Marketingleute beurteilt. Also wir haben einfach zu wenig Zeit und brauchen schnell diese relevante Aufmerksamkeit. Deswegen ist das Schaufenster so wichtig. Eine Methode ist auf jeden Fall wichtig, aber wir haben auch darüber gesprochen. Wir haben mal in einem Podcast über Podcast gesprochen als Methode und da kann man darüber reden. Aber man muss rauszoomen und sagen, nach außen, für wen mache ich das? Wo kann ich gewinnen? Wo will ich gewinnen? Nach innen, wie bin ich aufgestellt? Positionierung richtig wichtig. Und nach vorne aber auch, wie mache ich denn das jetzt? Wie komme ich an Aufsträger ran? Weil ich möchte den Mediator sehen, der ein Mediator ist, ohne Kundenfälle zu haben. Das ist dann für mich nur einer, der darüber schreibt oder der sich was wünscht. Aber Mediation heißt Fälle haben. Radprofi heißt auf den Sattel setzen.
[15:05]Das muss man können in der heutigen Zeit. Das klingt nach einer gewaltigen Überforderung, ist aber ganz einfach, wenn man sich die Sachen mal klar macht. Letzter Satz dazu. Was wollen die Kunden? Ich weiß es nicht, Bauchgefühl. Die Kunden wollen, dass das Problem weg ist. Die wollen den Konflikt bestehen, gewinnen. Die wollen es loswerden. Ob das was Betriebliches ist oder der Ex-Mann, Ex-Frau. Die haben eine Fantasie, ich will nichts machen dafür. Es soll gemacht werden. Sie haben also die Fantasie, es soll möglichst mit einer Geling-Garantie funktionieren. Das sind alles Menschen. Die wollen nicht, wir gucken mal, ob wir zusammenkommen. Die würden das Thema weghaben und zwar ohne Arbeit und ohne Risiko. Ja, und ich will jetzt nicht unbedingt an meinem Konflikt wachsen. Genau das ist das. Schritt zwei, quasi das Erste ist, das Problem soll weg. Und dann kommt irgendwann, das wäre aber schön, wenn ich quasi so eine Art Transformation habe und ich gehe gestärkter raus für die nächsten Sachen. Oder ich bin kreativer durch die unterschiedliche Sache. Ich habe eine Veränderungskompetenz erlebt Und ich habe eine Kooperationsbereitschaft in mir und mit dem anderen erzeugt. Und diese Transformation, die ist super wichtig. Aber das kommt als Schritt zwei. Ich bin ja auch in der Rolle Konfliktpartei in meinem Leben existent und auch erfahren. Ich sage dir, der Wunsch, dass der andere eine Konflikttransformation durchmacht, ist bei mir stärker.
[16:22]Ja, ich sage immer, ich saß auch schon mal in einer Mediation, in einer Scheidung. Das war auch nicht schön, weil ich war sehr höflich. Ich wollte, dass mein Gegenüber mit der Veränderung anfängt. Ich habe die vorgelassen mit der Veränderung und ich wollte auch, dass… Gentleman. Ja, Gentleman, Gentleman Agreement. Das heißt, ich verstehe das ganz gut und ich saß da auch drin und fühlte mich unwohl, weil ich dachte, so beim Richter habe ich das Bauchgefühl gehabt, wenn der jetzt den Hammer schwingt, dann ist es durch. Aber bei diesem Mediator, das war auch noch nicht mal die beste Mediation, fürchte ich, aber ich habe nicht so viel Erfahrung damit. Aber das war alles so, wo ich dachte, ich verstehe die Menschen und ihr werdet die Menschen nicht ändern, wenn ihr sozusagen mit eurer Methode ankommt. Die Menschen sollen nicht verändert werden, sondern die Ansprache müsst ihr verändern. Und die Methode kommt früh genug. Jetzt könnte man ja fragen, oder jetzt muss man einfach für sich klar bekommen, was ist denn jetzt die Methode, die ich nicht ins Schaufenster stellen soll. Also wenn ich jetzt mal so mit Hand auflege, klar, dann würde ich auch nicht stehen bleiben, sondern der Schmerz soll weggehen. Wie er das macht, ist mir egal. Bei Mediator, der sagt eben auch, der Konflikt ist danach einer Lösung zugeführt worden.
[17:25]Er macht das passiv, weil die Aktiven sollen ja die Konfliktparteien sein, womit ich zufrieden bin. Okay, was sind die methodischen Punkte, die man in der Ansprache also unterlassen sollte? Ich würde ja sofort sagen, Alperteiligkeit, Neutralität, Unabhängigkeit braucht es nicht im Schaufenster. Das ist in der Tat, das sind Triggerwörter. Wenn also, so wie zum Beispiel ich schnell hochgehe, wenn jemand von Transformation erzählt oder von Purpose redet, hat jeder seine eigenen Wörter, die einem irgendwie sofort die Tür zuschlagen lässt und nicht aufmacht. Und deswegen ist von wegen Wertschätzung, da gehören immer zwei zu, das kann ich nicht hören, wenn ich gerade im Streit bin und ich denke, mein Partner ist schuld. Und dann sind diese ganzen Wörter, die zur Beruhigung führen sollen, Altparteilichkeit und so, das ist alles irgendwie nicht hilfreich, das sozusagen vorher mit vorher zu bekämpfen. und die Leute werden immer wilder und unzufriedener. Und die anderen merken es nicht, weil sie sagen, ah, jetzt habe ich ihnen Gott sei Dank meine Methode erklärt, jetzt erkläre ich nochmal meine Methodenkompetenz und was ich alles gemacht habe und man redet aneinander vorbei. Wenn ich mir überlege, man muss, glaube ich, Wertschätzung nicht ausdrücken, sondern sie zeigen.
[18:32]Also nicht wörtlich ausdrücken. Ja, genau. Ausdrucken, würde ich sagen. Also ausdrucken. Man soll da nicht reinschreiben, so hier haben Sie einen Zettel mit meinen fünf wichtigsten Bon mots oder wie ich arbeite oder Abgrenzung von der Mediationsmethode von dem und dem so. Das ist alles irgendwie Nabelschau. Und das sollen die Mediatoren lieber für sich alleine machen oder im schlimmsten Fall ihren Lebenspartner erzählen mal kurz, um sich warm zu machen. Aber der Kunde braucht das nicht hören. Der Kunde möchte sehen, dass man ihn ernst nimmt, dass man ihn wertschätzt, dass man ihm sogar ein bisschen sagt, Mensch, das tut mir leid, das ist ja nicht schön. Also es würde heißen, aus Marketing-Gesichtspunkten ist die Ansprache, bei mir werden sie wertgeschätzt mit ihrer Problematik und sie werden empathisch meiner Lösung zugeführt. Dass ich das nicht sagen soll oder darf, hat den Hintergrund, wenn ich es sage, verhindere ich, dass es dazu kommt. Ja, also entweder man verschwendet wertvolle Zeit. Im Marketing ist ja Zeit auch viel Geld. Und man schreibt auf die Webseite irgendwie Allgemeinplätze, Plätze, generische Allgemeinplätze, die jeder Mediator auf der ganzen Welt sagt, so, das ist Verschwendung von Platz und Zeit. Es kann zu Reaktanz führen. Stell dir mal vor, wir haben einen, der denkt, Mediation, ist das Meditation? Nee, das ist Mediation, aber das ist auf jeden Fall der schwächere Bruder von einem Gerichtsvorgehen. Wenn man so ein Bild hat und man weiß nicht, was die Leute im Kopf haben, dann ist das natürlich so eine Art von Rollenprosa, wenn ihr erzählt, ja, wertschätzend und.
[19:55]Altparteilichkeit, aber Altparteilichkeit heißt nicht neutral, ich erkläre euch noch mal, was das heißt, das ist dann genau das, ach du Scheiße, genau das ist passiert, was ich befürchtete und ich wollte hier gar nicht hingehen, meine Frau hat gesagt, wir lassen es hingehen. Also, um es kurz zu machen, ich glaube, ihr tut euch keinen Gefallen damit und wir alle auch nicht. Wenn wir als Marke, nehmen wir eine Käsemarke, plötzlich wieder von saftigen Wiesen erzählt und das sind diese glücklichen Rinder und so, das will auch keiner mehr lesen. Also manchmal braucht man nicht Storytelling, Manchmal muss man einfach nur sich adäquat und kontextstimmig verhalten. Da ist ein Problem, das können wir lösen. Man kann hilfreich sein, man kann auch mal was Kreatives sagen. Man muss den Menschen das Gefühl geben, ach, das könnte mir helfen. Quasi ein neuer Blickwinkel, macht vielleicht neue Türen auf. Ich habe umsetzbare Erkenntnisse und ich habe jetzt ein bisschen mehr Mut, mich dem Problem zu stellen und es nicht wegmachen zu lassen von einem Gericht. Dann hätte ich gewonnen, wenn ihr sowas schafft. Du hattest es beim letzten Podcast angesprochen. Da komme ich so ein bisschen zu der Frage der Wert von Mediation. Also wir Mediatoren, da auch in aller Schattierung haben wir unterschiedliche Vorstellungen, was den Wert von Mediation ausmacht, klar. Die einen legen den Schwerpunkt, sage ich mal, eher auf gesellschaftlichen Werte, wo die Mediation wertvoll für die Gesellschaft ist. Andere legen den Schwerpunkt eher auf den Wert von Mediation für die Konfliktbeteiligten.
[21:18]Transformationsidee, Entlastung der Gerichte wären so zwei Stellvertreterwerte, die sozusagen wirklich zu differenzieren sind. Du aus Marketing-Sicht und sozusagen auch der, der das begleitet hat, so ein bisschen die Episoden auch. Wo siehst du Mediation als wertvoll für Konfliktparteien an oder vielleicht auch nicht für Konfliktparteien, sondern für Kunden? Also das habe ich ja auch bei dir gelernt, Kunde und Konfliktpartei, zwei völlig verschiedene Personen können das sein. Genau. Das ist auch eine sehr gute Frage.
[21:46]Weil man leider wieder antworten muss, das kommt drauf an. Es ist nie immer alles der gleiche Wert. Wie ich schon sagte, der durstige Mann zahlt für so eine Kohle anders als ein gelangweilter Einkäufer.
[21:57]Insofern haben wir eine sehr fluide Situation und ein Spektrum. Immer bei allem. Und auch die Zielgruppe. Zum Beispiel der Wert. Nehmen wir an, zwei Geschäftspartner, Gründer haben sich verkracht wegen irgendwas. Und da geht es um richtig viel Kohle. Dass man das ordentlich macht und sich nicht das ganze Geschäft noch kaputt macht. durch ein etwas weniger schlaues am Ende Gerichtsurteil, weil der Richter sicherlich nicht so tief darauf guckt. Der hat eine Appenberge vor sich und geht darüber und irgendein Gutachter ist besser gewesen als der andere und so. Also wenn man sich das anguckt, ist der Wert von Mediation für mich nahezu physisch fassbar. Bei einer Familiensituation, bei meiner Scheidung jetzt persönlich, war der Wert von Mediation null. Da war der Gerichtsprozess, auch Umgang, all diese Themen wurden geklärt. Und auch für das System meiner Kinder und für alle war dann plötzlich Ruhe und das war die richtige Lösung. Und ich bin ein Riesenfan von Mediation. Also insofern, es kommt drauf an. Und ich könnte jetzt in der ganzen restlichen Folge mir überlegen, was das für einen Familienbetrieb bedeutet, der Nachfolgeregelungen hat oder für eine christliche diakonische Einrichtung, wo Hierarchien geleuchtet werden und so weiter und so fort. Das heißt, der Wert ist gigantisch und ihr habt einen Riesenbeitrag. Ihr schafft es nur nicht, durch die Tür zu kommen. Das heißt, die Mediatoren, die jetzt zuhören könnten, als Zuhörer dieses Podcasts. Die noch nicht abgescheidet haben, weil sie es nicht hören wollen.
[23:22]Ja, doch, oder leise gestellt haben. Vielleicht kommt ja noch was Kluges. Vielleicht kommt ja noch was Verstehbares. Vielleicht kommt ja nachher noch was Verlüftiges.
[23:29]Die müssten jetzt sozusagen oder die würden deiner Vorstellung nach völlig unterschiedliche Gedanken entwickeln müssen. Was heißt denn für mich und mein Marketing der Wert von Mediation? Dürfen, nicht müssen, Sascha. Dürfen. Das ist der wichtigste Schritt. Das machen ja die meisten Mediations-Marketing-Ausbilder sehr gut, dass sie so die Leute auf eine Reise bringen. Was bist denn du für ein Tier? Wie bist du so drauf?
[23:55]Also die selbstständigen Reise. Genau, die selbstständigen Reise. Was bringt dich morgens? Was entzückt das Feuer? Wo brennst du und willst anderen was schenken? Das ist alles ganz gut. Man merkt ein bisschen an meinem kritischen Unterton, dass das halt nur der erste Schritt ist von 17. Das ist die Frage, wie bist denn du zur Mediation gekommen? Genau, genau. Und dann mit mal welcher Satz, welches Zitat, welches Märchen interessiert dich und so. Also ich kenne das aus meiner Ausbildung und ich finde das super, weil es andere Zugänge gibt. Ehrlich gesagt, diese Fragen darf man sich stellen, nämlich genau, was fasziniert dich an einem Familienbetrieb?
[24:27]Warum findest du Nachfolgeregelungen so spannend? Und was heißt das im Großen, also die irre Flughöhe für Deutschland als Wirtschaftsstandort und so? Und wenn man diese Fragen stellt, diese assoziativen Fragen, was macht das mit dir und so weiter oder warum hat sich die Person auf Familienkonflikte konzentriert und wieso ist das so wichtig und was hat das mit dir zu tun? Das hat Nabelschau, gebe ich zu, aber es hilft natürlich viel leichter, sich in die Fragestellungen, in den Leidensdruck, in die Gedanken, in die Probleme dieser Zielgruppe reinzuversetzen und dann hilfreich zu sein. Also das heißt, die Antworten, die ich in so eine Nabel schaue, warum mache ich das gerade und warum bin ich da so entflammt? Wenn ich die Antworten als Marketing schreibe, habe ich nur 50 Prozent der Arbeit geleistet. Genau, du hast sogar noch weniger, weil es geht nach innen, nach außen, nach vorne. Ja, also ich muss das noch weiter verarbeiten. Was bedeutet das jetzt für die Kunden, die ich im Blick habe, was deren Wert meiner Dienstleistung sein könnte? Also die Frage wäre also nicht mehr, was ist der Wert meiner Mediation.
[25:28]Sondern welchen Wert haben meine Kunden, wenn sie mich als Mediator hinzuziehen? Genau, Sascha, der Punkt, der Wert, das ist das falsche Denken. Was ist der Wert der Mediation? Mediation ist das Denken von einer…
[25:43]Arrogantensichtweise, wir wissen, was du für ein Problem hast. Und guck mal, dass die Methode, die ist übrigens von dem Bundesverband für Mediatoren auch empfohlen. Ja, gibt auch ein Gesetz dazu, genau. Genau, das ist der falsche Weg, das ist sozusagen Arroganz. Naja, vielleicht, ich sag’s mal netter, das ist sozusagen der falsche Weg. Ich will das mal wertschätzend versuchen und mir selber helfen, da rauszukommen. Ich würde sagen, das ist der falsche Weg, weil es den Menschen nie hilft. Und ich frage mich auch, wenn ich dir ohne zuzuhören sage, ich weiß, was dein Problem ist, Sascha. Zu so einem Arzt würde ich nicht gehen, zu so einem Marketing-Menschen würde ich nicht gehen. Insofern ist der Weg auf jeden Fall, sich reinzuversetzen empathisch. Was treibt den um? Was hat diese Person schon mal versucht?
[26:21]Wobei klappt es immer nicht? Wo kann sie sich nicht durchsetzen? Und dann gibt es auch Worte. Manche stehen eher auf Supervision statt auf Coaching. Und letztendlich muss man so ein bisschen, ohne dass es beliebig klingt, man muss flexibel genug sein, zu sagen, die Sprache der anderen sprechen, aber auch zu verstehen, was es ist. Weil nichts ist besser, als jemandem Kontext anzubieten, in dem anderen sozusagen wie ein Fisch im Wasser schwimmen kann, wo man sagt, ja genau, Sie haben mich verstanden. Das ist der erste Punkt für Vertrauensaufbau. Meine Methode heißt übrigens Wertschätzung 360 Grad. Das ist viel weniger wert, als dem zu zeigen, ich verstehe, was du durchmachst. Ich habe sogar schon mal sowas gemacht, beruflich. Und da war für mich ganz spannend, das und das, kennen Sie das auch? Und dann kommen Gespräche auf und Gespräche sind Märkte. Du hast ja viele Leute im Marketing versucht, irgendwie nahe zu bringen. Das finde ich sehr gut. Er hat stets versucht. Achso, ja, nee, ich wollte gar nicht dich, ich will auf diese anderen Kunden auch zu sprechen kommen.
[27:13]Mediatoren haben das ja genau gelernt in Konfliktbearbeitungen mit Konfliktparteien. Diese Einfühlung, was treibt ihn um, was ist tatsächlich das Interesse und das Bedürfnis, was hier in Frage steht und was er angegriffen sieht und in Gefahr sieht, da sind die die, mich eingeschlossen, trainiert drauf. Warum klappt das nicht im Marketing? Also meine Vermutung, man darf nicht sagen, weil die, aber ich vermute, dass die ihr Wesen als Mediatoren abstellen, wenn sie Marketing machen müssen. Die haben schon keinen Bock, wenn sie anfangen und dann überlegen sie sich, mache ich auch so einen Podcast, viel zu viel Arbeit und so. Und dann müssen sie auch noch einen Satz schreiben für ihre Webseite und dann kommen noch, das ist wirklich fürchterlich. Und deswegen glaube ich, Mediatoren haben das ganze Wortmittel, Das ganze Rückzeug und die Fähigkeiten, gutes Marketing zu machen. Du siehst ja bei mir selbst, ich musste dir gar nicht so viel helfen. Du hast das einmal verstanden, du hast einmal gesagt, so rum müssen wir denken und dann lief ja alles von selbst. Also ich bin ja nicht zehn Jahre dich am Durchberaten. Wir brechen uns doch alle Jubeljahre.
[28:14]Insofern glaube ich, Mediatoren müssen einfach nur ein bisschen wachgeküsst werden und müssen verstehen, Moment mal, ich muss was anderes machen, als wie Holzfäller immer dieselbe Kerbe hauen. Ich nehme den Teil auf jeden Fall mal als wertschätzende Anerkennung meiner Arbeit. Ja, genau. Ich wollte das auch so ein bisschen sagen, also das hast du wirklich verdient, diese Wertschätzung. Aber die anderen auch, die anderen auch. Ich meine, klar, ja, ich mag Podcasts, ich mache den jetzt schon relativ lang. Ich sehe da jetzt auch kein Ende drin. Also ich finde das wirklich ein gutes Tool, ist meine persönliche Fortbildung sozusagen.
[28:43]Aber wenn du sagst, naja, das müssen jetzt nicht andere machen und so. Die Frage ist ja schon für viele wahrscheinlich, Zuhörer, Zuhörerinnen, was heißt denn das jetzt für mich? Was soll ich denn tun, dass endlich mal wirklich Kunden auch bei mir mich wollen? So soll das gar nicht klingen. Es ist für mich immer wieder überraschend, dass es tatsächlich dann Menschen gibt, die sagen, Herr Weigel oder Sascha, wir wollen dich bei diesem Projekt dabei haben. Wir wollen dich bei dieser Konfliktbearbeitung dabei haben. Und ich merke, dass ich da wirklich höchstpersönlich gefordert bin. Und das ist schon nochmal ein Punkt. Es ist kein Produkt, hinter dem ich mich verstecken kann. Und da komme ich in eine psychologische Deutung. Und da ist die Frage so ein bisschen, nimmst du das wahr im Vergleich zu anderen Kunden, denen du Marketing-Dienstleistungen erbringst, die jetzt ein Produkt verkaufen in Fahrrad und so, wo sie sagen können, das Fahrrad ist toll und dann wird das Fahrrad verkauft. Da bin ich ja nicht in meiner Höchstpersönlichkeit betroffen, außer vielleicht in meiner Ingenieurs-Ehre, wenn die sagen, da fehlt eine Bremse. Ja, da soll nie einer drankommen. Also es ist ja auch durchaus ein Risiko dabei, dass die mich buchen. Giss nicht, jetzt eine kleine Bewertung abzugeben auf Apple Podcast oder auf dem Podcast-Catcher deiner Wahl. Vielen Dank.
[29:51]Genau, das stimmt schon. Also eines der großen Risiken, was ich verstanden habe, ist, dass man dann diese Methode nicht so präzise durchführen kann, wenn dann ein Kunde zwischenfunkt. Wenn die nicht dabei sind, ist wahrscheinlich die Methode noch 100% besser zu tun. Ehrlich gesagt, ich verkaufe gar nicht so viel Fahrräder und Produkte, sondern bin im Augenblick oder seit längerer Zeit schon sehr stark, also ich habe Produkte auch, aber ich bin sehr stark bei Experten und Wissensarbeitern. Also ich habe zum Beispiel einen sehr guten Kunden, der ist KI-Berater und der setzt sich durch seiner Art als Person. Und ich habe auch viele Kunden, die quasi mit ihrer Expertise nicht durchkommen, weil sie die falschen Worte sagen, zur falschen Zeit, an der falschen Stelle. Also Ernährungsberater und so. Insofern, wir haben ja auch eine Dienstleistungs- und Wissengesellschaft. Das ist ja nicht so viel Fahrräder. Fahrräder ist auch gut. Insofern Personal Branding und so, das spielt schon eine große Rolle. Auch das moderne Thought Leadership, also dass man Wissen präsent zeigt und dadurch so eine Art Marke baut. Das tust du ja mit dem Podcast. Das mache ich viel mehr. Und da sage ich immer, in der heutigen Zeit, 2024, also ich sage ja immer dasselbe, aber wir machen mit 80er-Jahre-Marketing, arbeiten wir jetzt gerade in einem ganz anderen Umfeld. Es ist wirklich ganz anders, was hier passiert. Mit KI müsste ich gar nicht ankommen, aber mit der digitalen Dynamik und dann noch mit 80er-Jahre-Marketing, das ist unverantwortlich. Mit so einem Auto möchte keiner auf der Straße rumfahren, macht es aber im Marketing.
[31:15]Was meinst du mit 80er-Jahre-Marketing? Das ist so diese Denke, was du gerade gezeigt, demonstriert hast. Ich will dich nur konfrontieren, aber nicht demütigen. Nicht, dass du das falsch verstehst. Aber du hast gesagt von wegen, ja, ich will ja gar nicht so im Rampenlicht stehen und das Produkt und so, Fahrrad ist ja nicht so. Content, die Inhalte aus Sicht der jeweiligen Zielgruppe ist Teil eures Produktes. Das heißt heute, 80er-Jahre-Marketing war, ich mache eine schmissige Zeile, eine nackte Frau quasi dazu, die ein Auto wäscht oder so und schon mit ganz viel Werbemittel brauche ich das durch die Bundesrepublik Deutschland und dann erzeuge ich so einen Werbedruck über Massenkanäle, dass die alle sozusagen dieses Produkt kaufen. Und das hat immer gut geklappt. Wir sind aber jetzt in einer Situation, wo die Menschen alle ganz andere Situationen haben. Wir haben einen fragmentierten Markt. Es ist alles anders. Kein Massenmarkt, kein Massenprodukt. Kein Massenmarkt, keine Massenprodukte. Es gibt zwar immer noch große Kanäle, aber die haben deutlich an Signifikanz verloren. Und es gibt halt viel mehr Möglichkeiten für Mediatoren oder für Wissensarbeiter, aber auch mehr Überforderung und die Menschen werden zugeschaltet, es gibt Millionen von Podcasts, also wir haben eine andere Situation.
[32:21]Also es gibt eine Masse, aber eine fragmentierte Masse und da muss man durchgehen. Deswegen, 80er-Jahre-Marketing heißt für mich noch die alten Spielregeln für ein ganz neues Spiel. Und das kann man nicht gewinnen. Das geht dann gut. Ich sage immer, ich habe ja eine Ausbildung gemacht als Tealer. Und da war eine der spannendsten Übungen von wegen ganz am Ende mal kurz reingeschoben, nachdem wir die ganzen Methoden abgefeiert hatten. hatten so, jetzt verkauf dich mal hier vor uns. Und dann haben Leute irgendwie aus dem Stand versucht, sich zu verkaufen. Und das ging immer schief. Alle haben dasselbe gesagt. Und wenn alle dasselbe sagen, bist du wie Commodity, also wie Massenprodukte behandelt. Und das ist ein ganz wichtiger Punkt. Also man muss auch nicht auf Zollbekommen heraus anders sein, aber man muss wirklich in der heutigen Zeit systematisch arbeiten, dranbleiben, das langfristige Spiel spielen, aber in kurzen Momenten abrufen können. Man braucht gutes Messaging. Also man muss wissen, was man sagt. Man braucht Content. Man muss auch einen Weg, ein System haben, um systematisch Content zu erzeugen. Immer Inhalte, die man spannend findet, aus seiner Perspektive zuschneiden, das anheimstellen, den Leuten zum richtigen Zeitpunkt geben, abrufbar machen, also inbound, aber auch mal rausgehen. Leute fragen, ich habe das und das für diesen Kunden aus der Fleischerei erlebt. Sie sind doch auch eine Fleischerei. Ist das für Sie interessant? Wollen wir mal sprechen. Zu Branchen-Events gehen und so weiter und nicht nur zu den Mediatoren-Kreisen und sich das Leid schlagen, dass die keine Kunden finden. Das meine ich damit, es fehlt ein System, wie man Marketing macht. Lieber klein anfangen, also nicht gleich mit 17 Kanälen, sondern einen richtig machen.
[33:48]Üben das richtige Messaging durch eine schlaue Positionierung. Die Leute brauchen auch gar nicht jetzt jahrelang Marketing studieren. Es gibt eigentlich ein, zwei, drei Schritte. Man kann sich auch abgucken, was andere machen. Man muss sich nur fragen, was ist meins? Nach innen, nach außen, für wen mache ich es? Nach vorne, wie mache ich es? Das ist nicht schwer. Marketing ist ziemlich einfach. Es geht nur um Überzeugungsleistung. Also ich nehme mir raus, sozusagen jetzt so in der Rolle als Mediator. Ich brauche nicht die Inhalte meiner Mediationsausbildung als Spruch und Beispiel, wofür ich stehe, mitteilen. Ich muss nicht sagen, ich bin alperteilig und neutral. Ich bin gut ausgebildet. Das muss ich nach dem Gesetz aussagen, aber das ist kein Marketing-Spruch. Ich bin das und das so, das muss ich alles nicht tun, ich muss auch nicht, so habe ich es vorhin so ein bisschen rausgehört jetzt, also oder anders gesagt, mich als Person, warum ich das mache und meine Geschichte dahinter, die kann ich schon bringen, so um Storytelling, aber es ist auch nicht der Weisheitsletzter Schluss, weil ich meine, auf jeder Mediationswebseite über mich steht drinnen, wie ist er aus dem Job rausgegangen und ist dann Mediator geworden. Man kann das gut machen. Manchmal helfen Vergleiche. Wenn man zum Beispiel jetzt, bei ihm ist das Klo verstopft. Man wendet sich an einen Klempner oder einen Sanitärinstallator, Heizungsgas, Wasser, Leute.
[35:01]Und die erzählen dann erstmal, ja, ich habe übrigens hier eine Saugpumpe und einen Kompressor, der das und das macht. Und der kann in Windeseile, das dauert glaube ich eine halbe Minute, bis alles so ist. Und dann habe ich hier, die Stromlösung ist übrigens nachhaltige Energie und so. Das ist alles in dem Augenblick, wenn das Klo überläuft, nicht ganz so relevant. Und deswegen ist das so wichtig, dass man den Kontext Stimmigkeit macht. Und das machen Mediatoren garantiert auch.
[35:25]Die machen nicht irgendwie zuspitzendes Verhalten oder affige Sprüche und lachen komisch, wenn der eine was Doofes sagt. Das macht ihr ja auch nicht. Warum macht ihr im Marketing quasi solche ungelenkten Sachen? Ja, haben wir ja schon gesagt. Ich denke, das ist irgendwie wirklich nicht die Bereitschaft und auch noch ein bisschen zu wenig Anleitung, dass sie nicht genau wissen, wie geht das eigentlich. Und die Leute laufen ja schon los und suchen sich Marketingkurse zusammen für Mediatoren. Ich weiß gar nicht, ob es sowas überhaupt gibt. Groß, weiß ich nicht, da habe ich so tief in die Hand geguckt. Ja, gibt es mittlerweile. Weile. Also Mediatoren, andere Mediatoren im Marketing, Kurse anbieten. Also wie man das ja auch aus anderen Selbstständigkeiten her kennt. Also für Podcasts gab es Podcaster, die haben dann anderen Leuten Podcasts beigebracht. Da kann man auch was draus nehmen immer. Ja, wichtig ist nur das Gesamtsystem, dass man einmal versteht von wegen, wie hängt das alles zusammen und dann erst in die einzelnen Maßnahmen gehen und es gibt so ein ganz schlüssiges Konzept, wie man das macht. Nämlich in der Zielgruppe kommt, welche Kanäle benutze ich und was sind meine Inhalte für welche Stufe. Die Leute haben ja auch ganz am Anfang noch gar kein Problem vielleicht und hören irgendwie, Mediation ist interessant und kriegen was Nützliches. Dann gibt es später vielleicht eine Situation, wo sie das Gefühl haben, da könnte bald Ärger laufen. Oder es gibt Leute, die sagen, ich brauche eine Lösung jetzt. Es gibt unterschiedliche Kaufentscheidungsstationen, bevor das Klo verstopft ist sozusagen.
[36:39]Und das kann man alles können und lernen. Das ist nicht schwer. Mir geht es nur darum, dass man das holistisch sieht und ganzheitlich anguckt und macht. Und dann ist das einfach. Und auch, was du sagtest mit über mich, über mich ist eine ganz große Funktion. Und ich muss auch leider dem Vorgänger widersprechen, dass eine Webseite unwichtig sei. Ich finde, das ist eines der wichtigsten Elemente. Können wir darüber sprechen. Da muss ich ein Veto einlegen, das kann ich nicht verantworten mit meiner beruflichen Ethik. Ich kann euch das nicht vorenthalten. Ihr braucht dringend eine Webseite aus vielen guten Gründen. Sag mal zwei. Sag mal zwei gute Gründe. Warum brauche ich heute eine Webseite, wo ich doch LinkedIn habe? Der gibt mir Newsletter-Funktionen, der gibt mir Sichtbarkeit, der gibt mir Business. Der alles macht für mich. Also Google hat das auch gemacht. Du denkst, das ist deine Zielgruppe, aber das ist die Zielgruppe von der jeweiligen Plattform mit deren Algorithmen, deren Regeln. Die können abschalten, die können sagen, diese Inhalte kommen nicht mehr durch. Es sei denn, du schaltest Werbung. Du gibst dich sozusagen in die Hand eines anderen. Du kannst das als Wasserstelle gut benutzen, aber nicht als deine Oase. Seine Homebase. Ah ja. Okay, das Risiko, also seine Selbstständigkeit darauf zu gründen, sozusagen die Abhängigkeit anderer zu begeben, obwohl es andere Werkzeuge gibt, sagst du, ist einfach zu groß. Genau. Als nächstes gibt es jetzt eine Situation, die wird ernsthaft werden. Das hat auch mit First Data und Second Data Policy zu tun, also mit Datenschutz und DSGVO.
[38:01]Ihr quasi Content so spielt und nutzt, dass ihr mit der Interaktion mit dem Kunden auswerten könnt, was die Leute interessiert. Es gibt ja keine Cookies mehr. Wir sind ja in einer Post-Cookie-Situation. Die verschwinden langsam. Das heißt, es geht nur noch mit Content, die Leute zu steuern und eine Personalisierung auf der Webseite hinzubekommen. Ich gebe zu, das ist ganz hohes Marketing. Das ist schwer. Aber je früher ihr anfangt, mit Content Kundeninteraktionen zu evozieren, desto besser. Und deswegen ist das auch so ein wichtiger Ort dafür. Ja, aber Content-Marketing, ich bin jetzt kein Marketing-Experte, aber ich würde sagen, seit 15 Jahren wird gepredigt, Content, Content, Content.
[38:37]Was ist jetzt neu? Also erstmal, vor ein paar Jahren ist Content sozusagen nicht nur ein Nachgedanke geworden, so wie Marketing früher es war oder so, wir haben jetzt das Produkt und jetzt müssen wir noch Content machen. Also Content ist näher zum Produkt gewachsen und ist jetzt Teil des Produktes geworden. Das ist anno fünf, sechs Jahren. Das heißt, wenn ein Mediator heutiges Content Marketing macht, ist das kaum noch zu trennen vom Produkt. Das heißt, man spricht über Fälle, Kundenerfolge, man spricht über eine Methode, Vorteile, man spricht über Erlebnisse, man dokumentiert, was man gelernt hat über die Jahre und so. Das ist Teil des Produktes geworden. Das ist sozusagen, mittlerweile haben sich die Kaufentscheidungsprozesse so verändert.
[39:19]Dass man nicht mehr sagt, ich will eine Säge und lese mal schnell was über eine Säge, sondern es wird erzählt von, wie man Bäume stutzt, wie es aussieht, dass sie aussehen wie schöne Tiere und wenn sie mal irgendwann das machen wollen, ist da eine Säge dafür. Das heißt, diese Prozesse kommen, wachsen zusammen. Und jetzt, 2024, meiner Meinung nach, ist der Blickwinkel, die Art und Weise, wie man ein Thema sieht, wie man einen Markt aufteilt, wie man großzügig ist und sagt von wegen, ja, das könnte man machen, das könnte man machen, für mich ist wichtig, also der Blickwinkel, die Art und Weise, wie man eine Situation framet und primet, das ist jetzt auch Content-Marketing geworden.
[39:57]Deswegen blüht gerade das Sport-Leadership so hoch, weil es gibt sicherlich Mediatoren, Sascha, die anders… Thought Leadership ist sozusagen so eine Art von demonstrierter Kompetenz, die nützliche Inhalte liefert, aber so gebrandet, dass man merkt, das kommt von Sascha Weigel, das kommt von Seth Godin, das ist ein typischer Gunnar Duvenhorst. Also dass man so ein bisschen diese Markenerfahrung, das Markenversprechen damit mit drin hat. Und man kennt bestimmt Leute, Podcasts, Serien, Sachen, wo man irgendwie weiß, was man erwartet. Und man bekommt das auch und ist zufrieden. Und Thought Leadership ist sozusagen Content Marketing mit dieser Markenmütze drauf. Aber was nicht peinlich ist, sondern wirklich hilfreich ist. Man sagt, endlich sagt mal einer die Wahrheit. Das heißt, ich glaube, das war die Kollegin, die Imke Treiner, die in dem einen Podcast sagte, Mediation wird nicht gekauft. Also kein Mensch will Mediation kaufen, sondern…
[40:52]Konfliktlösung oder Konfliktbearbeitung. Und jetzt würde ich daraus Schluss folgen, was du sagst. Doch die Menschen kaufen schon dann, wenn sie eine Mediation auch sozusagen buchstäblich buchen und einkaufen, die kaufen dort schon den Mediator oder die Mediatoren ein, die sie kennen aus anderen Marketing-Content-Inhalten. Genau. Jetzt wird es nämlich echt spannend, weil deswegen ist so ein auditiver Kanal wie ein Podcast oder so spannend, weil man hört, wie redet der? Redet der langsam laut? hat er sogar ein kleines Witzchen auf den Lippen und so weiter. Also man kann sich eher vorstellen, wie es ist, mit ihm zu arbeiten. Ich notiere mal kurz Humor. Genau. Humor.
[41:30]Ja, genau, sonor und beruhigend oder eben aufregend und schnell und so. Und früher hat man auf der Webseite nach Spuren gesucht. Was ist das für ein Tier? Kann der mit mir arbeiten? Man guckt auf Webseiten immer noch, auch wieder ein Beispiel für Webseite. Was ist das für eine Rechtsform? Was schreibt der? Man scannt rum, ist das ein Substanz oder ist das ein Knallfrosch? Macht das Sinn? Da spielen viele Sachen zusammen und deswegen ist auch genau das, Ich würde sagen, es ist noch nicht weit genug gedacht. Wenn man sagt von wegen, die Leute kaufen keine Mediation, sondern Problemlösung, dann ist das nur ein Schritt. Denn der zweite Schritt ist, die Methode kommt. Und die kommt dann gewaltig. Die Leute haben eine Fantasie, der kann mir helfen, die kann mir helfen. Und dann kommen die ganzen Sachen, die dann die Tür aufmachen. Und damit, womit ihr zuerst die Tür aufmachen wolltet, nämlich, schau mal, Kreativität.
[42:14]Also Problemkompetenz, Veränderungskompetenz, Establishing of a Mindset nach Ericsson ist sozusagen Kooperationsfähigkeit herstellen. Das ist eine Riesenkompetenz, die ihr sozusagen noch als Nebenprodukt mitnehmt. Ja, das reicht nicht, das ins Schaufenster zu stellen, jetzt zu sagen, Mensch, ich stehe für Veränderungsmanagement und Veränderungskompetenz. Das ist noch zu früh. Das kommt dann später im Content-Bereich, dass schon Glaubwürdigkeit da ist, der steht dafür. für. Genau, das ist genau wie im echten Leben. Also man hat Durst und dann steht da so, ich kann quasi Bedürfnisse erfüllen und man denkt so, ich brauche was zu trinken. Das ist Messaging. Also zur richtigen Zeit das Richtige sagen und die Leute sind ja, das wissen wir ja nicht, die laufen rum wie Hühnerstall und keiner weiß doch, was Leute bewegt. Aber Selbstselektion ist sehr stark. Die Leute sagen mit mal und irgendwann kommen sie auf die Situation.
[43:07]Dass sie vielleicht einen Konflikt haben. Vielleicht haben die Leute keinen Konflikt, wenn wir anfangen mit Ihnen zu sprechen, wechseln den Job oder kommt ein neuer Chef und plötzlich haben Sie einen handfesten Konflikt, wo Sie denken, ich will hier nicht raus, der Job ist super. Und plötzlich können Sie merken, können wir das irgendwie lösen oder kann ich nur einen Teil des Methodensets? Jetzt kommt es. Es gibt zum Beispiel das Jobs-to-be-done-Konzept, was immer sagt, guckt uns doch bitte an, nicht nach Produkten, sondern schaut nach, welche Produkte gibt es gerade, die einen Job erfüllen. Ihr könntet zum Beispiel euren Bauchladen nutzen, dass man sich was rausgreift, sozusagen für seine eigene kleine Mini-Midiation mit meinem Mann. Und dann so ein bisschen ein paar Elemente, die man nutzen kann und so lernt man schon quasi, also man kommt schon in eine Geschäftsbeziehung mit dem Mediator rein, weil man sagt, das ist ja ein cooler Spruch, das ist eine coole Frage. Möchtest du in Kontakt bleiben oder so diese ganzen Sachen. Ihr habt ja einen riesen Methodenkoffer. Den packt ihr aber erst aus, wenn die Mediation losgeht, aber ihr könnt schon viel früher die Leute zeigen, was ihr alles könnt. Und das wiederum ist stärker, als darüber zu sprechen. Es anzubieten und zu sagen, ich habe gerade mit jemandem gesprochen, der hat das Problem gehabt, da habe ich das gemacht und so weiter. Und das ist wirklich Content-Marketing.
[44:16]2024, weil die Leute, und das ist wie gesagt, Podcast ist schön, weil man eine Stimme hört, man kann Videos drehen, man kann sich irgendwo hinstellen und einen Vortrag halten, man kann auch selber schreiben, wenn man sagt, schreiben ist mein Element. Also diese Kontaktpunkte, ne? Genau, die kann man frei wählen, soll man auch und darf man auch, weil jeder muss ja wirklich seins finden. Bis auf die Webseite ist alles zu diskutieren. Und Webseite einfach, weil es die eigene Homebase ist. Du hast mich ja um zwei gebeten. Ich habe schon drei genannt. So gibt es noch fünf, sechs mehr, die so richtig sind. Es wäre ein Fehler, das nicht zu tun, weil man lernt viel. Man kommt rein. Ich meine, du weißt selber, wie es ist, wenn du mit deinem Abendrot eine schöne Welt eintauchst und neue Tatsachen schaffst. Und das ist deine Plattform, wo du entscheidest, wo du was… Das ist unverantwortlich, das Ganze. Man kann das mal machen. Ich habe zum Beispiel auch gerade keine Webseite, weil ich alles ändere mit meinem Angebot. Ich funktioniere ganz gut mit der Krücke LinkedIn. Da habe ich auch tolle Kontakte, aber wenn das das Einzige ist, dann bist du sozusagen nicht risikoavers. Ja, ich kann das bestätigen aus meiner Sicht und jetzt schon von Anfang an so, dass ich diese Homebase wirklich wichtig finde, wo ich, und damals war es eben noch Blog, der Blog als eigene Ausdrucksform, übergegangen natürlich in eine Webseite mit eigenen Seitenstrukturen und da viel Arbeit reingesteckt habe und da haben wir dann auch damals zusammengearbeitet.
[45:34]Okay, jetzt siehst du, du kannst darauf aufbauen. Das ist der letzte Punkt. Da höre ich auch auf, für eine Webseite zu werben. Wenn man jetzt überlegt, dass du die Digitalisierung jetzt umarmst und die ganzen Beiträge sozusagen in Chat-TPT fütterst und dadurch was angeboten machen kannst. Man baut auf etwas auf, was immer relevanter wird. Wenn mich jetzt einer anspricht und sagt, von wegen einer Webseite, ich gebe zu, so eine Art statische Webseite, wo steht, guten Tag, kommen Sie zu mir, ich mache Hilfe zur Selbsthilfe. Das stimmt wirklich, das braucht man nicht mehr. Aber keine Webseite ist nicht die Lösung. Die Webseite als digitale Visitenkarte ist out. Der One-Pager zum Runterscrollen, wo alle festen Dinge drin sind und nach drei Jahren sagt man sich mal, müsste ich mal erneuern. Zumindest das Farbkonzept ist auch out. Nee, das war schon auch, das ist meine Ausdrucksform gewesen und alle anderen. Du hast vorhin so einen Griff dafür verwendet, LinkedIn und Zing war es ja auch nochmal und so. Instagram, das sind nur Wasserstellen. Ja, Wasserstelle. Das ist super. Man kann an diesen Wasserstellen hervorragend jagen. Man kann sehr schnell seinen Punkt machen. Aber jeder Tiger läuft zurück zu seinem Nest.
[46:37]Das ist ein anderes Tier. Jedes Tier läuft zurück zu dem Ort, wo er sich ausruhen kann, wo er Tiger sein kann. Und das verwechseln Leute schnell. Das ist ganz wichtig. Wirklich wichtig. Die Leute können mir schreiben. Ich schreibe dir in den nächsten zehn Punkten auf, warum sie es machen müssen. Das ist wirklich wichtig. Du weißt das selber. Bald kommt KI. Bald kommen ganz neue Themen. Also bald kommt KI, ist ja auch ein Witz, aber bald kommt KI, die tief integriert ist in Geschäftsprozesse. Und da ist Content auch ein Riesenthema. Also deswegen höchste Zeit loszulegen. Ich habe das letztens mit Kollegen, die kennst du ja auch, Bernd Schmidt und Thorsten Feiter jetzt vom ISB, die auch dank ihrer jahrelangen Strategie eben Inhalte lesbar, hörbar, sichtbar rauszugeben, in der Lage waren, in kürzester Zeit, also ähnlich wie wir, wir waren ja sogar noch schneller, diese Inhalte eingespeist haben in eine eigene KI. Und das kann man nicht vorausplanen. Man muss das einfach machen. Aber eins ist klar, wenn man das nicht macht, dann kann man vorausplanen, was passiert, nämlich nichts. Das kann man vorausplanen. Das heißt schon auch, in der Ausgangsüberlegung, sich ehrlich gegenüber zu sein, ist es für mich sozusagen ein Lebenskonzept, diese Selbstständigkeit aufzubauen. Also ich meine, wir machen ja heute Selbstständigkeit, zack, und dann guckt man mal, wie läuft es. Wenn ein besseres Angebot kommt von der Firma, dann heuert man wieder an und dann ist gut. Dann war es eine nette Erfahrung.
[47:57]Aber wer damit seinen Lebensunterhalt oder seinen Familienunterhalt, sein Lebenskonzept finanzieren will, der muss in anderen Zeiträumen denken und arbeiten.
[48:06]Und das, was auch der Professor aus der Uni Harz, glaube ich, Ja, genau, der André Niedersnadek. Genau, was er auch richtigerweise sagt, man muss sich auch nicht gleich überfordern und gleich selbstständig machen und alles in Brand setzen. Man kann so ein Geschäft hervorragend als Nebengeschäft, als Side-Hustle benutzen, weil man hat dadurch weniger Druck. Aber man muss professionell sein. Es geht um Professionalität. Es geht um Be a Pro. Und das heißt auch, man kann sagen, ich versuche jetzt mal diese kleine Nische mal auszuloten, auszuprobieren, zu gucken, auf welchen Kanälen sind sie, kann ich da was tun. Also man kann auch experimentieren und explorieren und das Exploit, also das Geldverdienen mit einem anderen Job machen. Das ist auch, so habe ich es auch gemacht. Das ist super wichtig, weil sonst tut man sich keinen Gefallen. Ich glaube, der Kern muss immer dasselbe bleiben. Man braucht ein System. Man muss auch erwachsen werden und sagen, ich warte nicht, bis die Kunden anrufen und ich suche keine Lücke, sondern ich kreiere meine Positionierung und ich biete mich an nach vorne, nachdem ich innen und außen geklärt habe. Das ist auch ungefähr das. dass alle unsere Botschaften, die wir in diesem Marketing, fand ich wirklich super, wie das aufgebaut ist. Das wirkt ja wie geplant, dass wir jetzt hier sitzen und nochmal den Sack zumachen und alles fokussieren. Aber das ist, glaube ich, am Ende des Tages ist das der Punkt. Also man muss wirklich, man muss aktiv werden. Ja, der Plan stimmt schon. Ich wusste genau, dass ich dich nicht in Folge 67 auf die Leute loslassen kann. Dann macht dich ja alles verrückt, ne? Sondern ich habe schon noch mal ein paar Sendungen gewartet. Nachdem Leute für Substanz gesorgt haben, klar. Das macht Sinn.
[49:34]Den Gedanken, den würde ich noch mal kurz mit dir erläutern oder vielleicht auch wirklich dich erläutern lassen, weil ich ihn noch nicht ganz klar bekommen habe. Du hast das mal mir jetzt nochmal angedeutet und in einem anderen Kontext gesagt. Ich sage mal so, Marketing 80er Jahre, was ist mein USP? Ich gucke mir den Markt an, dort sind die Player, ich will da jetzt auch rein, was macht mich besonders und jetzt gehe ich da rein. Meine Gesamtstrategie, wie mache ich das? Und dann hast du mal was angedeutet und gesagt, heute würde keiner mehr sich den Markt angucken, weil der halt sich sofort immer wieder verändert.
[50:01]Und da sagtest du so einen geilen Spruch sozusagen, ich kreiere mir mein Feld selbst und weiß, dass ich auf dem gewinne.
[50:09]Was würde das bedeuten, übersetzt für Mediation? Also gucke ich mir den Markt an und sage, Mensch, da gibt es schon den Lustigen, da gibt es den Ernsthaften, da gibt es den Professoralen. Also ich muss jetzt hier den Zyniker spielen als Mediator, weil das der freie Platz ist. Super Punkt. Auch da wiederum hat sich die Welt enorm verändert. Als Marketing mit Positionierung angekommen war, da gab es, also es gab dieses klassische Buch Positioning the Battle for Your Mind von Al Rice, 80er Jahre, wirklich 80er Jahre, jetzt nicht nur als Gag. Die Leute haben gesagt, das ist wichtig, aber haben nie gesagt, wie es geht. Also das war einer der großen Rätsel. Die ganzen Strategie-Frameworks waren immer ganz clever. Auch das Five-Fources-Modell von Porter und so. Das war alles irgendwie clever, aber keiner wusste, wie mache ich das denn eigentlich? Und das ist ja später gekommen. Und heute, wenn ich mir heute angucke, ist es genau anders. Wir haben nicht mehr diese Highlander-Mentalität mit es kann nur eingeben und den muss ich ersetzen, killen und dann setze ich mich dahin. Also ich muss immer ein bisschen rührselig, weil ich denke, dass so keiner hat einen USP am Start, aber alle sagen, also mein USP ist und dann sagen sie genau das Gegenteil von einem USP. Und ich merke mir mal, man braucht gar keinen USP. Man muss anders sein und zwar relevant anders. das. Und jetzt gebe ich mein Wissen einen Preis. Gibt es aber auch schon in Amerika, wurde es auch von Seth Godin auch sehr stark gespielt. Heute ist eben nicht mehr dieses Kriegerisches, kann nur eingeben, the battle for your mind.
[51:33]Finde eine Lücke und stich den aus, indem du besser billiger wirst oder so. Sondern heute ist man empathisch großzügiger. Und ich finde, das kommt auch euch Mediatoren sehr entgegen, weil ihr ja eigentlich von eurer Gründungsgeschichte schon Wettbewerbsverbot eingebaut habt. Es hat ja alle Hand in Hand für den Weltfrieden. Könnte ja gar nicht Wettbewerb sein. Aber letztendlich muss man sich überlegen, wie viele Mediatoren stellen denn der Kunde ein? Vier oder ein für den Fall?
[51:59]Insofern gibt es schon etwas, was dann wieder geleugnet wird, das nicht gut ist. Insofern ist das auch ein Geschenk, finde ich, das Ganze großzügig zu sehen. Nämlich zu sehen, man teilt den Markt für den Kunden. Kunden haben schwere Taschen und laufen vor dem Schraubfenster rum. Letztendlich teilt man den Markt für den Kunden auf, indem man sagt, es gibt folgende Möglichkeiten. Es gibt nicht gut, schlecht, sondern es gibt gut, je nach Fasson, was man braucht. Es gibt zum Beispiel, am Beispiel hat Seth Godin es gut erzählt, von einer Klavierlehrerin. Und man kann einen Klavierlehrer beauftragen, der hart ist zu den Kindern, aber die durchtrimmt, damit sie den Preis gewinnen. Man kann aber auch einen Klavierlehrer auswählen, der sozusagen in der Nähe ist, also weit weg oder nah dran.
[52:39]Oder dieser Klavierlehrer ist sozusagen, der macht das spielerisch mit den Kindern und die haben halt Bock dazu. Und jeder muss überlegen, was ist mein Auftrag? Ich will mein Kind sozusagen in diesen Wettbewerbsdruck reinschieben. Dann ist diese vielleicht sogar russische Ballerina die richtige Lehrerin. Oder ich will das so und so machen. Und diese ganzen Möglichkeiten, die erlauben euch zu sagen, ah, ich höre gerade raus, ihr habt das und das Thema, da empfehle ich den Sascha. Ich bin da ganz gut, aber ihr könnt auch, wenn ihr jetzt unbedingt gewinnen wollt und das Ganze wie so ein russisches Triolett nehmt, dann geht zum Gericht. Ja, aber ihr geht da unverändert raus. Einer ist ein Gewinner, einer ist ein Verlierer. Und meine Methode ist halt eine so und so. Also man kann den Markt großzügig aufteilen. Man kann sogar die Telefonnummer weiterreichen an die Konkurrenz und sagen, der kennt sich damit super aus. Und das geht irgendwie ganz gut auf.
[53:29]Letztendlich ist das aber auch wieder Thought Leadership, weil die Art und Weise, wie du den Markt framest und wie du ihn siehst, sagt tausend Bilder über, wie kompetent du bist. Und deswegen ist das so wichtig, dass Positionierung heute ist eine Pro-Positionierung nahezu, weil das hat sich total geändert, weil man denkt falsch, man hat ein anderes Paradigma, wenn man denkt, Gott, Gott, was ist denn mein USP, ach, ich bin ja einer, ich habe ja diese Mütze auf oder wie du schon sagst, ich bin der Lustige, ich mache abends nur Witze und denkt man auch so, warte mal, wo ist denn gerade jeder Kunde in diesem Gedankengang und wo ist eigentlich der, wie du den Markt siehst und wieso machst du das und wofür stehst du? Also all das, was wir besprochen haben, kommt genau in diesem Positionierungskreuz 2024 zusammen. Und deswegen alle bitten, entspannt euch, keiner braucht einen USP. Die Leute wollen sehen, der ist was für mich und so weiter. Und wenn es eine Einzigartigkeit gibt, eine Uniqueness, dann habt ihr Glück gehabt. Aber das ist nicht mehr kriegsentscheidend. Mit der Metapher ändern wir jetzt. Ja, ein bisschen Krieg muss ich auch noch drinnen haben. Sonst ist es auch alles ja zu nett. Also großzügig Krieg führen, das ist sozusagen das Bombo. Dann machen wir heute einen Punkt.
[54:36]Jetzt habe ich es versaut. Jetzt habe ich es versaut mit Kriegsentscheidung. Ich bin jetzt sozusagen innerlich zusammengeschrocken und jetzt muss ich aufhören. In meiner Mediatorenhaltung muss ich wieder finden. Ich kann dir einen guten Mediator empfehlen. Ich habe in Hannover… Ich glaube, jetzt brauche ich einen guten Coach. Der mir wieder Haltung beibringt. Nee, ich habe auch gemerkt, wir haben ja wirklich schon jetzt einen ganzen Ritt hinter uns. Da waren so viele Dinge dabei, die zum Nachdenken anregen, die zur Reflexion anregen, auch zum Verändern möglicherweise der einen oder anderen Ansprache oder auch das Grundsätzliche. Und dafür belassen wir es heute. Ja, super. Wenn jemand von den Hörern irgendwas wissen will, die schreiben dich an und dann klären wir das. Also das war in der Tat viel, aber wir haben auch wenig Zeit zu verlieren, muss man gestehen. Wenn die Leute in den 80er-Jahren, die müssen ja auch alle aufholen. Also ich bin dann immer schneller und will noch mehr runterkriegen, weil wir haben alle keine Zeit. Legt los, stellt eure Fragen und dann besprechen wir die. Gerne. So machen wir es, ja. Gunnar, vielen Dank, dass du hier dabei warst und deine Erfahrungen und dein Wissen mit uns geteilt hast und den einen oder anderen Mediator oder Mediatorin, der jetzt und die jetzt zugehört hat, vielleicht dir eine oder andere Anregung gegeben hat und das kann ein guter Auftakt sein. Ja, super. Würde mich freuen. Wie gesagt, legt mir am Herzen. Ich finde, das ist ein spannendes Thema. Es ist einfach schade, dass ihr nicht sozusagen mit eurem Wert und Leistungsversprechen im Markt wahrgenommen werdet. Das ist eigentlich eine Schande und muss man ändern. Und wenn Marketing eine Sache gut machen kann, dann ist es vielleicht das.
[56:06]Wer weiß. Okay. So sei es. Vielen Dank. Bis bald. Tschüss. Gute Zeit. Ciao.
[56:13]Ja, das war mein Gespräch mit Gunnar Duvenhorst, zuständig seines Zeichens für Marketing und auch Positionierung. Wir haben wirklich viele Punkte angesprochen, die für Mediatoren, für Selbstständige generell wichtig sind, die eben gerade solche höchstpersönlichen Produkte auch anbieten und verkaufen möchten, darauf ihre Existenz aufbauen wollen und das bei dem einen oder anderen einfach noch nicht so gelingend funktioniert hat Und bei allem unternehmerischen Risiko und auch glücklichen Umständen und auch schwierigen Umfeldbedingungen aktuell gibt es doch einen unterbeleuchteten Punkt von Marketing.
[56:53]Und den haben wir hier nochmal verdeutlicht, auch so zusammenfassend die Episoden, die wir vorher zu dem Thema hier gemacht haben. Wenn es euch gefallen hat, wenn es euch was gebracht hat, Anregungen oder auch Aufregungen, dann lasst es uns wissen. Schreibt mir eure Anmerkungen, Fragestellungen oder aber auch kritischen Bemerkungen zu dieser Episode oder generell zum Podcast. Sagt euren Kollegen und Bekannten Bescheid, dass es hier einen Podcast gibt, der sich zu solchen Fragestellungen von Mediatoren und Mediatorinnen beschäftigt, der sich mit Coaching, Konfliktcoaching und Organisationsberatung auseinandersetzt und Experten hier in ausführliche Gespräche darüber verwickelt. Für den Moment bedanke ich mich, dass du und ihr wieder hier mit dabei wart. Ich verabschiede mich mit den besten Wünschen. Bis zum nächsten Mal. Kommt gut durch die Zeit. Ich bin Sascha Weigel, euer Host von INCOFEMA und Partner für professionelle Mediations-, Coaching- und Organisationsberatungsausbildung.