Kontaktangebote für Mediationsdienstleistungen

Marketingmaßnahmen von Mediator*innen, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und erfolgreich zu akquirieren.

Eine Übersicht

Übersicht:

1. Eigene Webseite – Euer digitales Hub

2. Der Blog – Fachwissen teilen und sichtbar werden

3. Podcasts – Direkt auf die Ohren und mitten ins Herz

4. Social Media – Bitte nur professionell!

5. Community-Plattformen und Fachartikel – Wer schreibt, der bleibt.

6. Email-Marketing – Der direkte Draht zu Euren Klient*innen

7. Kaltakquise – In your face

8. Empfehlungen und Testimonials – Nichts geht über glaubwürdige Empfehlungen!

9. Fachartikel und Expertenbeiträge – Seriösität in Vollendung.

10. Vorträge, ggf. auch Workshops – Hier wird Euch zugehört!

11. Online-Werbung und Anzeigen – Warum ist Google so reich? Deshalb.

12. Traditionelle Werbung und Sponsoring – Für die, die Geld übrig haben. 

13. Bestandskundenpflege – Warum in die Ferne schweifen…

14. Physische Werbematerialien – Qualität vor Quantität

15. Weihnachtskarten und persönliche Gesten – aber sparsam

Ein umfassender Leitfaden für angehende Mediator*innen und Konfliktberater*innen: Möglichkeiten, Empfehlungen und Risiken

In diesem Beitrag möchte ich euch umfassende Einblicke und praktische Tipps aus meinem Erfahrungsbereich mit Mediations- und Konfliktberatungsangeboten aufbereiten.

Ob Ihr nun gerade erst begonnen habt oder noch überlegt oder auch schon jahrelang am Markt aufgestellt seid, diese Übersicht soll Euch bei der Auswahl unterstützen, welche Akquisetätigkeiten zu Euch passen, welche überhaupt bestehen sowie die Chancen und Risiken ausleuchten.

Über Rückmeldungen, Bedenken oder auch Nachfragen, freue ich mich.

Und nun geht es los.

1. Eigene Webseite – Euer digitales Hub

Möglichkeiten: Eine eigene Webseite bietet euch die Möglichkeit, eure Dienstleistungen umfassend und vor allem zentral zu präsentieren. Für mich war meine Webseite von Beginn an das Hub, der zentrale Ausgangspunkt meiner digitalen Sichtbarkeit. Das war noch vor der umfassenden Social-Mediaisierung gesellschaftlicher Kommunikation, aber ich halte persönlich auch heute noch die eigene Webseite für bedeutsam: Sie macht Euch unabhängig von Plattformen-Politik (Stichwort: Xing! Die Plattform ändert ein Detail und zerstört nicht nur ihr Geschäftsmodell!). Und die geopolitischen Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigen auch, dass es riskant ist, sich einfach „auf TikTok“ zu verlassen. Also kurz: Eure Webseite ist Eure Webseite.

Ihr könnt detaillierte Informationen zu euren Angeboten, Qualifikationen und Referenzen bereitstellen. Mit einem Blogbereich könnt ihr regelmäßig über aktuelle Themen und eure Erfahrungen berichten, was eure Fachkompetenz unterstreicht.

Beispiele:

  • Über mich-Seite: Eine ausführliche Vorstellung eurer Person, eurer Ausbildung und eurer Philosophie.
  • Dienstleistungsübersicht: Detaillierte Beschreibungen der verschiedenen Mediations- und Beratungsangebote.
  • Blog: Regelmäßige Artikel zu relevanten Themen, wie z.B. Konfliktlösungsstrategien, Fallbeispiele (natürlich anonymisiert) und Tipps zur Kommunikation.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Professionelles Design: Investiert in ein professionelles Webdesign, um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen.
  • SEO-Optimierung: Achtet darauf, dass eure Webseite für Suchmaschinen optimiert ist, um besser gefunden zu werden.
  • Regelmäßige Aktualisierung: Haltet eure Inhalte aktuell und fügt regelmäßig neue Blogbeiträge oder ähnliches hinzu. Das heißt auch, dass Ihr einmal im Jahr oder alle zwei Jahre die Webseite umfassend aufräumt, säubert und neu gestaltet. (In Ausnahmefällen habt Ihr drei Jahre Zeit!)

Risiken:

  • Vernachlässigung: Eine veraltete oder schlecht gepflegte Webseite kann mehr schaden als nutzen.
  • Überfrachtung: Zu viele Informationen können Besucher*innen überfordern. Achtet auf eine klare und übersichtliche Struktur.

2. Der Blog – Fachwissen teilen und sichtbar werden

Möglichkeiten: Ein Blog kann ein starkes Werkzeug sein, um eure Sichtbarkeit zu erhöhen und eure Expertise zu demonstrieren. Ihr könnt Fachwissen teilen, Einblicke in eure Arbeit geben und über relevante Themen berichten. Der Blog ist Euer professionelles Statement, der von Euch moderierte fachlich orientierte Dialog- und Diskussionsbereich. Hier könnt Ihr aber auch über Eure Ideen, Eure Überlegungen, die Veränderungen Eurer Firma und Eurer Produkte berichten.

So habe ich zum Beispiel Beiträge veröffentlicht, in denen ich die Ausbildungskompontenten unserer Mediations- und Coachingausbildungen erläutere oder unsere KI-Assistenten und ihre Handhabe vorstelle.

Beispiele:

  • Thematische Artikel: Beiträge zu Themen wie Mediationstechniken, Konfliktlösungsstrategien und Kommunikation.
  • Fallbeispiele: Anonymisierte Beschreibungen erfolgreicher Mediationsprozesse oder auch weniger erfolgreicher Mediationen, bei denen die Lernmomente betont werden.
  • Gastbeiträge: Artikel von Kolleg*innen oder Expert*innen aus verwandten Bereichen.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Regelmäßigkeit: Setzt euch einen festen Veröffentlichungsrhythmus, um kontinuierlich präsent zu bleiben.
  • Mehrwert bieten: Achtet darauf, dass eure Beiträge einen echten Mehrwert für die Leser*innen bieten.
  • Leser*innen einbinden: Ermutigt eure Leser*innen zu Kommentaren und Diskussionen.

Risiken:

  • Inhaltliche Tiefe: Oberflächliche Beiträge ohne fachliche Tiefe können eure Glaubwürdigkeit untergraben.
  • Verwaisung: Ein unregelmäßig gepflegter Blog kann schnell an Relevanz verlieren.

3. Podcasts – Direkt auf die Ohren und mitten ins Herz

Möglichkeiten: Podcasts sind eine großartige Möglichkeit, um eine persönliche Verbindung zu potenziellen Klientinnen aufzubauen und eure Reichweite zu erhöhen. Ihr könnt über verschiedene Aspekte der Mediation sprechen, Interviews mit Expertinnen führen und eure Hörer*innen mit praktischen Beispielen und Tipps versorgen. Podcast sind Nischenprodukte, aber die Hörer*innen, die Euch hören wollen, wollen den direkten Draht zu Euch. Hier ist es also auch erlaubt und erwünscht, über die Eigenarten in Eurem Business zu sprechen, die besonderen Menschen in Eurer Umgebung etc.

Beispiele:

  • Thematische Serien: Serien und Staffeln zu speziellen Themen wie Familienmediation, Wirtschaftsmediation oder Konfliktmanagement im Alltag.
  • Interviewfolgen: Gespräche mit anderen Mediatorinnen, Juristinnen oder Psycholog*innen.
  • Hörer*innenfragen: Beantwortung von Fragen, die Hörer*innen euch einsenden.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Professionelle Technik: Investiert in gutes Aufnahme-Equipment für eine hohe Tonqualität.
  • Klarer Redaktionsplan: Plant eure Episoden im Voraus und haltet euch an einen festen Veröffentlichungsrhythmus.
  • Authentizität: Seid authentisch und persönlich in euren Aufnahmen, um eine Verbindung zu euren Hörer*innen aufzubauen.
  • Leitidee: Was wünscht Ihr Euch als Hörer*in von einem guten Podcast? Setzt es um!

Risiken:

  • Zeitaufwand: Podcasts sind zeitaufwendig in der Produktion. Überlegt euch gut, ob ihr die Ressourcen dafür habt oder besser: schaufelt sie frei!
  • Kontinuität: Ein Podcast, der unregelmäßig erscheint oder plötzlich abbricht, ist eine Enttäuschung!

4. Social Media – Bitte nur professionell!

Möglichkeiten: Social Media Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Instagram bieten hervorragende Möglichkeiten, um euch als Experti*nnen zu positionieren und mit potenziellen Klient*innen in Kontakt zu treten. Insbesondere LinkedIn ist im professionellen Kontext wichtig. Hier könnt Ihr Kompetenz, Sachlichkeit, Persönlichkeit und Entschiedenheit zeigen. Und noch einiges mehr.

Beispiele:

  • LinkedIn-Profile: Ausführliche Profile, die eure Erfahrungen, Empfehlungen und Erfolge darstellen.
  • Facebook-Seite: Regelmäßige Updates zu euren Aktivitäten, Veranstaltungen und neuen Blogbeiträgen.
  • Instagram-Posts: Visuelle Einblicke in eure Arbeit, Zitate und kurze Tipps zur Konfliktlösung.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Konsistenz: Achtet darauf, dass eure Beiträge regelmäßig erscheinen und zueinander passen. Inhaltlich, aber auch optisch. Gerade bei Instagram wird zunehmend(?) drauf geachtet, dass die Posts insgesamt einen schönen Auftritt darstellen.
  • Interaktion: Reagiert auf Kommentare und Nachrichten, um eine aktive Community aufzubauen.
  • Content-Strategie: Entwickelt eine Strategie, welche Inhalte ihr wann und wie veröffentlichen wollt.

Risiken:

  • Überforderung: Zu viele Plattformen gleichzeitig zu bespielen, kann schnell überfordern. Wählt gezielt die Plattform aus, die zu Euren Zielen passt. Auch das Stichwort Zweitverwertung darf hier nicht unerwähnt bleiben!
  • Unprofessionelle Inhalte: Achtet darauf, dass alle Inhalte professionell und relevant sind, um eure Glaubwürdigkeit zu wahren und weiter aufzubauen. Das ist auch mit privaten Inhalten möglich, aber Ihr müsst im Kontext Eurer Kommunikationsstrategie zumindest eine Idee davon haben (und kommunizieren), inwieweit diese Inhalte auf Eure Professionalität einzahlen.

Zum Beispiel habe ich vor Jahren meine Liebe zu Weitwanderungen genutzt, um meine Ideen zu Mediation und Konflikten einen erzählerischen Rahmen zu verleihen, der mir erlaubte, diese Ideen klarer und deutlicher zu präsentieren. Und wer weiß, vielleicht hat das den ein oder anderen Kunden gebracht oder auch abgebracht. No risk, no fun.

5. Community-Plattformen und Fachartikel – Wer schreibt, der bleibt.

Möglichkeiten: Texte und Artikel auf Community-Plattformen wie Medium.com oder speziellen Fachnetzwerken, einschließlich in Fachzeitschriften, können Eure Reichweite erhöhen und Euer Fachwissen unter Beweis stellen. Nur so erfahren Viele davon, wie Ihr Eure Arbeit versteht, welche Ideen Ihr habt und was von Euch zu erwarten ist. Diese Plattformen haben oft eine hohe Reichweite und bieten eine dauerhafte, bedeutsame Möglichkeit, Kontaktpunkte zu schaffen.

Beispiele:

  • Medium-Artikel: Fachartikel zu aktuellen Themen der Mediation und Konfliktberatung, v.a. aber in Nicht-Mediation-Zeitschriften, sondern vielleicht in der sog. Rentner-Bravo a.k.a. „Apotheken-Rundschau“.
  • Fachnetzwerke: Veröffentlichungen in Netzwerken, die auf Eure Zielgruppe spezialisiert sind.
  • Gastartikel: Beiträge auf Blogs und Webseiten von Kolleginnen oder anderen Expertinnen.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Themenwahl: Wählt Themen, die Eure Zielgruppe interessieren und denen ihr Euer Fachwissen und Beratungserfahrung demonstrieren könnt.
  • Kooperationen: Arbeitet mit anderen Fachleuten zusammen, um Eure Reichweite zu erhöhen.
  • Qualität vor Quantität: Achtet darauf, dass Eure Artikel gut recherchiert und professionell geschrieben sind. Sie müssen einen Mehrwert für die Klient*inen bieten.

Risiken:

  • Zeitaufwand: Das Schreiben und Veröffentlichen von Artikeln kann sehr zeitaufwendig sein.
  • Konkurrenzdruck: In stark frequentierten Netzwerken kann es schwer sein, sich von der Masse abzuheben.

6. Email-Marketing – Der direkte Draht zu Euren Klient*innen

Möglichkeiten: Newsletter sind ein effektives Mittel, um in regelmäßigem Kontakt mit euren Klient*innen zu bleiben und sie über Neuigkeiten, Angebote und spannende Inhalte zu informieren. Wer hier Reichweite aufbauen konnte und über Öffnungs- und Klickraten jenseits von 20% und etwa 5% schafft,  kann sich glücklich schätzen und verfügt über ein einfaches, aber effektives Marketing-Tool. Für viele Marketeers immer noch das Nonplusultra.

Beispiele:

  • Monatliche Newsletter: Updates zu neuen Blogbeiträgen, Podcasts und Veranstaltungen oder ganz direkt – exklusive Nachrichten für die Abonnent*innen! Aber Achtung, was exklusiv gekennzeichnet ist, sollte es auch sein und bleiben!
  • Sonderaktionen: Exklusive Angebote oder kostenlose Webinare für eure Abonnent*innen.
  • Bildungsinhalte: Tipps und Anleitungen zur Konfliktlösung, die direkt in die Praxis umgesetzt werden können.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Segmentierung: Teilt eure Abonnent*innen in verschiedene Gruppen auf, um gezielte Inhalte zu versenden.
  • Personalisierung: Sprecht eure Abonnent*innen persönlich an und bietet ihnen maßgeschneiderte Inhalte.
  • Mehrwert bieten: Stellt sicher, dass jeder Newsletter einen echten Mehrwert bietet und nicht nur als Werbung wahrgenommen wird.

Risiken:

  • Spam-Gefahr: Achtet darauf, dass Eure Newsletter nicht als Spam empfunden werden. Dies kann durch hochwertigen Content und die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen vermieden werden.
  • Abmeldungen: Seid vorbereitet auf Abmeldungen und nehmt dies nicht persönlich. Nutzt das Feedback, um Eure Inhalte zu verbessern.

7. Kaltakquise – In your face

Möglichkeiten: Kaltakquise, z.B. per Telefon (und nicht mehr an der Haustür!!!) bleibt eine persönliche Herausforderung. Gleichwohl kann  sie a) effektiv sein, vor allem aber b) intensiv! Vergesst werdet Ihr nicht mehr so schnell. Versprochen. Wollt Ihr das? Dann los‘! Es gibt keinen direkteren Kontakt und schon gar nicht mit der Möglichkeit, unmittelbar zu reagieren, Themen zu wechseln und auf neuen Wegen den Zugang zu erlangen.

Der erste Anruf dient dazu, Erlaubnis einzuholen, weitere Informationen per Email zusenden zu dürfen. Hier besteht die Arbeit darin, die passenden Telefonnummern (rechtmäßig!) zu erlangen, sich zu den richtigen und zuweilen auch zuständigen Personen durchzutelefonieren und sich nicht entmutigen zu lassen.  Der Preis ist nur Mut, der sich sodann als Lohn darstellt, egal was rauskommen wird. Zudem gibt es noch zwei, drei positive Nebeneffekte. Ihr lernt ganz sicher, was, wenn es existiert, das Überzeugende an Eurem Produkt ist und was das Produkt eigentlich ist, das Verfahren, Ihr selbst oder was auch immer. Nirgends erhaltet Ihr besseres, also wirksameres, verwertbareres Feedback als bei der Kaltakquise. Meine Empfehlung: Do it!

Beispiele:

  • Sucht Euch Eure Branchen raus, die zugehörigen Organisationen (Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Universitäten, Industriebetriebe etc.) und ruft systematisch an. Baut Euch dafür einen Ablaufplan, sowohl für die Telefonate und Themen, als auch für das Gespräch selbst. Routiniert Eure Anrufe!
  • Sucht die Vermittlerpersonen für Eure potenziellen Kunden raus – und ruft Sie an (s.o.); z.B. Familienanwälte für Trennungsbegleitungen; Erbrechtsanwälte für Begleitarbeit; Nachbarschafts- und Schrebergärtenvereine, Sportvereine, Schulvereine etc…Hier gilt es, eine konkrete Auswahl zu treffen.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Gut vorbereiten: Bereitet euch gut auf die Gespräche vor und habt alle wichtigen Informationen parat.
  • CRM-System nutzen: Nutzt ein CRM-System, um den Überblick über eure Kontakte und deren Status zu behalten.
  • Höflichkeit und Respekt: Geht stets höflich und respektvoll mit den Kontakten um. Ein freundlicher und professioneller Ton ist entscheidend.

Risiken:

  • Ablehnung: Rechnet mit Ablehnung und bleibt trotzdem freundlich und professionell.
  • Zeitaufwand: Kaltakquise ist zeitintensiv und kann frustrierend sein, wenn die Erfolge ausbleiben.

8. Empfehlungen und Testimonials – Nichts geht über glaubwürdige Empfehlungen!

Möglichkeiten: Empfehlungen von zufriedenen Klient*innen sind Gold wert. Sie genießen ein hohes Maß an Vertrauen und können oft den entscheidenden Ausschlag geben. Das gilt sowohl für persönliche Empfehlungen („Ihr braucht eine Mediation mit dem Sascha, der ist genau der Richtige!“), als auch für eine digitale Sternebewertung Eurer Leistungen. Kümmert Euch darum! Fordert Sie ein! Ich habe Mediationen übernehmen wollen, allein dafür!

Beispiele:

  • Testimonials auf der Webseite: Veröffentlicht positive Rückmeldungen auf eurer Webseite.
  • LinkedIn-Empfehlungen: Bittet zufriedene Klient*innen um Empfehlungen auf LinkedIn.
  • Google-Bewertungen: Fordert eure Klient*innen auf, positive Bewertungen auf Google zu hinterlassen.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Aktiv anfragen: Bittet aktiv um Empfehlungen und Feedback.
  • Referenzen nutzen: Nutzt die positiven Rückmeldungen in eurem Marketingmaterial.
  • Dankbarkeit zeigen: Bedankt euch bei den Klient*innen, die euch Empfehlungen geben.

Risiken:

  • Falsche Versprechen: Macht keine übertriebenen Versprechungen, um Empfehlungen zu erhalten. Authentizität ist hier entscheidend.
  • Negative Rückmeldungen: Seid vorbereitet auf negative Rückmeldungen und nutzt diese, um Euch zu verbessern.

9. Fachartikel und Expertenbeiträge – Seriösität in Vollendung.

Möglichkeiten: Das Veröffentlichen von Fachartikeln in renommierten Zeitschriften und Magazinen kann eure Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit erheblich erhöhen. Dabei ist freilich zu bedenken, dass es sich hier nicht allein um eine Marketingmaßnahme handelt, sondern um eine persönliche Fortbildung sowie fachliche Reflexion des eigenen Wissens und Verständnisses. Erst in der Lehre lässt sich die Praxis umfänglich verstehen und umgekehrt.

Wer Lehre, Wissenschaft und Praxis miteinander kombiniert, vergeudet auch aus Marketing-Gesichtspunkten seine wertvolle Zeit in keiner Weise.

Unter anderem aus diesem Grunde kombinieren wir bei INKOVEMA genau diese drei Ebenen in unserer Arbeit.

Beispiele:

  • Beiträge in Fachzeitschriften: Veröffentlicht Artikel in Zeitschriften, die von eurer Zielgruppe gelesen werden. Oder veröffentlicht in Euren Fachzeitschriften (ZKM, pm, KonfliktDynamik etc.) und sorgt dafür, dass Eure Kunden davon erfahren. Ein schöner Zusatz in einer E-mail (bei der Kaltakquise?)
  • Gastbeiträge: Schreibt Gastartikel für bekannte Blogs und Webseiten in eurem Fachbereich.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Gut recherchieren: Stellt sicher, dass Eure Artikel gut recherchiert und fundiert sind.
  • Relevante Themen: Wählt Themen, die für eure Zielgruppe von Interesse sind und euer Fachwissen unterstreichen.
  • Kooperationen: Arbeitet mit Redaktionen und anderen Expert*innen zusammen, um eure Reichweite zu erhöhen.

Risiken:

  • Zeitaufwand: Das Schreiben und Veröffentlichen von Fachartikeln ist zeitaufwendig und erfordert sorgfältige Planung und methodisch sauberes Arbeiten.
  • Ablehnung: Seid darauf vorbereitet, dass nicht alle Artikel angenommen werden. Nutzt Ablehnungen als Chance zur Verbesserung.

10. Vorträge, ggf. auch Workshops – Hier wird Euch zugehört!

Möglichkeiten: Vorträge auf Fachkongressen, Netzwerktreffen oder Workshops sind eine hervorragende Möglichkeit, um euer Wissen zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen. Dabei ist nicht unbedingt an große Kongresse gedacht, es reicht der Stammttisch der Dentalspezialisten aus oder das Personalerfrühstück um die Ecke; es kann das Frauennetzwerk von Xing sein, das Karrieretreffs organisiert ebenso wie die beliebten Fuck-up-Nights. Sucht Euch Publikum!

Beispiele:

  • Fachvorträge: Haltet Vorträge auf Kongressen und Tagungen zu euren Spezialthemen.
  • Fuck-up-Nights: Präsentiert Eure Failures und Errors.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Gute Vorbereitung: Bereitet eure Vorträge und Workshops sorgfältig vor und gestaltet sie ansprechend. Achtet auf Wiedererkennungseffekte!
  • Interaktion fördern: Bezieht euer Publikum aktiv mit ein und fördert die Interaktion.
  • Feedback einholen: Nutzt das Feedback der Teilnehmer*innen, um eure Präsentationen zu verbessern.

Risiken:

  • Lampenfieber: Viele Menschen haben Angst vor öffentlichen Auftritten. Übt regelmäßig, um sicherer zu werden!
  • Kosten: Die Teilnahme an Kongressen und die Organisation von Workshops können mit hohen Kosten verbunden sein.

11. Online-Werbung und Anzeigen – Warum ist Google so reich? Deshalb.

Möglichkeiten: Sprechen wir von Online-Werbung, sprechen wir von Google. Wieso: Weil Du und all die anderen nur, aber genau dafür zahlen, dass ein potenzieller Kunde infolge seines Interesses Deine Werbeanzeige anklickt und lesen will. Kaum eine Werbemöglichkeit ist effektiver.

Gezielte Online-Werbung, zum Beispiel über Google Ads, hilft also dabei, dass das eigene Angebot, digital dargestellt, Interessent*innen zugeführt wird. Und bezahlt wird nur, wenn dieses Interesse dadurch konkret bekundet wird, dass die Werbung angeklickt wird. Klingt gut, ist es auch – und deshalb ist es auch teuer. Neben diesen hohen Kosten ist wichtig, dass Eure Landingpage professionell gestaltet ist und genau auf diese Werbeanzeigen abgestimmt wird.

Beispiele:

  • Google Ads: Schaltet gezielte Anzeigen für eure Dienstleistungen.
  • Social Media Ads: Nutzt Facebook und Instagram Ads, um eure Reichweite zu erhöhen.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Professionelle Gestaltung: Achtet darauf, dass eure Anzeigen professionell gestaltet sind und eine klare Botschaft vermitteln.
  • Zielgruppenanalyse: Analysiert eure Zielgruppe genau und richtet eure Anzeigen darauf aus.
  • Budgetplanung: Plant euer Werbebudget sorgfältig und überwacht die Ausgaben regelmäßig.

Risiken:

  • Hohe Kosten: Online-Werbung kann schnell teuer werden. Achtet darauf, dass die Kosten im Verhältnis zum Nutzen stehen.
  • Ineffektivität: Nicht jede Anzeige wird erfolgreich sein. Testet verschiedene Ansätze und optimiert eure Kampagnen kontinuierlich.

12. Traditionelle Werbung und Sponsoring – Für die, die Geld übrig haben. 

Möglichkeiten: Auch traditionelle Werbemethoden wie Anzeigen in Fachzeitschriften oder lokale Sponsoringaktivitäten können sinnvoll sein. Diese Maßnahmen sind oft kostspielig, deshalb ist es wichtig, sie gezielt und gut durchdacht einzusetzen. Für Mediationsdienstleistungen gilt es, die richtige Fachzeitschrift (der Kundschaft!) zu finden, um die Werbung dann dort zu platzieren.

Beispiele:

  • Anzeigen in Fachzeitschriften: Schaltet Anzeigen in Zeitschriften, die von eurer Zielgruppe gelesen werden.
  • Sponsoring: Unterstützt lokale Vereine oder Veranstaltungen, die zu Euch und Euren Dienstleistungen passen und die Eure Sichtbarkeit passend erhöhen.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Gezielte Auswahl: Wählt gezielt die Medien und Veranstaltungen aus, die eure Zielgruppe ansprechen.
  • Langfristige Planung: Plant eure Werbemaßnahmen langfristig und setzt auf kontinuierliche Präsenz.
  • Kooperationen: Arbeitet mit Partner*innen – Universitäten, Vereine etc. – zusammen, um eure Reichweite zu erhöhen.

Risiken:

  • Kosten: Traditionelle Werbung ist oft teuer. Überlegt gut, wie konkret sich die Investition lohnen soll.
  • Kurzfristigkeit: Kurzfristige Werbemaßnahmen führen selten zu nachhaltigem Erfolg. Setzt auf langfristige Strategien.

13. Bestandskundenpflege – Warum in die Ferne schweifen…

Möglichkeiten: Vergesst nicht, auch Eure bestehende Kundschaft regelmäßig zu betreuen und deren Zufriedenheit zu überprüfen. Ein persönlicher Anruf, eine Email oder ein Feedbackformular können wertvolle Informationen liefern und das Vertrauen stärken. Zu Weihnachten darf’s auch eine Postkarte sein oder ein Dankesbrief.

Beispiele:

  • Feedback einholen: Nutzt Fragebögen oder persönliche Gespräche, um Feedback zu erhalten.
  • Regelmäßiger Kontakt: Haltet regelmäßig Kontakt zu euren Bestandskund*innen, z.B. durch Newsletter oder Anrufe.
  • Exklusive Angebote: Bietet euren Bestandskund*innen exklusive Angebote oder Rabatte an.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Kundenzufriedenheit: Fragt regelmäßig nach, ob eure Kund*innen mit euren Dienstleistungen zufrieden sind.
  • Empfehlungen nutzen: Zufriedene Kund*innen sind eine hervorragende Quelle für Empfehlungen und Folgeaufträge.
  • CRM-System: Nutzt ein CRM-System, um den Überblick über eure Kund*innen und deren Bedürfnisse zu behalten.

Risiken:

  • Überlastung: Achtet darauf, dass die Pflege der Bestandskund*innen nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt.
  • Nicht belasten: Bei all dem „Pflegen des Bestehenden“ ist darauf zu achten, ob und inwiefern das auch erwünscht ist. Achtet die Grenzen des Anstands.

14. Physische Werbematerialien – Qualität vor Quantität

Möglichkeiten: Auch in Zeiten der Digitalisierung sind traditionelle Werbematerialien wie Flyer, Broschüren und Visitenkarten wichtig. Sie machen euer Angebot buchstäblich greifbar und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.

Beispiele:

  • Flyer und Broschüren: Gestaltet hochwertige Flyer und Broschüren, die eure Dienstleistungen ansprechend präsentieren.
  • Visitenkarten: Investiert in hochwertige Visitenkarten, die professionell und ansprechend sind.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Hochwertige Gestaltung: Achtet darauf, dass eure Werbematerialien hochwertig und professionell gestaltet sind.
  • Verteilung: Nutzt verschiedene Kanäle, um eure Werbematerialien zu verteilen, z.B. bei Veranstaltungen oder in Fachzeitschriften.
  • Konsistenz: Stellt sicher, dass alle Materialien konsistent gestaltet sind und eure Marke widerspiegeln.

Risiken:

  • Kosten: Hochwertige Werbematerialien können teuer sein. Plant euer Budget sorgfältig.
  • Veralterung: Achtet darauf, dass eure Materialien aktuell bleiben und regelmäßig überarbeitet werden.

15. Weihnachtskarten und persönliche Gesten – aber sparsam

Möglichkeiten: Persönliche Gesten wie Weihnachtskarten können dazu beitragen, die Beziehung zu euren (bestehenden) Kund*innen, aber auch Interessent*innen zu festigen. Achtet darauf, dass diese Gesten authentisch und wertschätzend sind.

Beispiele:

  • Weihnachtskarten: Allenfalls persönlich, personalisiert und passend. Hier ist der Datenschutz vorrangig!
  • Dankeskarten: Zeigt eure Wertschätzung durch Dankeskarten nach erfolgreichen Projekten.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Personalisierung: Gestaltet die Karten persönlich und individuell.
  • Wertschätzung: Achtet darauf, dass die Gesten authentisch und wertschätzend sind.
  • Kein Verkauf: Vermeidet es, Verkaufsangebote in die Karten zu integrieren.

Risiken:

  • Aufwand: Persönliche Gesten sind oft zeitaufwendig und bringen keinen unmittelbaren Umsatz.
  • Unpersönlichkeit: Achtet darauf, dass die Gesten nicht als unpersönlich oder automatisiert wahrgenommen werden. Wenig ist abtörender.

Fazit

Der Weg in die Mediation und Konfliktberatung ist aufregend und voller Unwägbarkeiten. Mit einer professionellen und authentischen Herangehensweise, der richtigen Nutzung von Marketinginstrumenten und dem kontinuierlichen Aufbau von Vertrauen ist es möglich, sich in diesem Bereich zu etablieren. Möglichkeiten für Kontaktpunkte sind zahlreich – und bisher weitestgehend ungenutzt.

Gebt‘ mir gern Feedback, was Euch geholfen hat und wie Ihr vorgeht.

Good luck!

And have fun!

Sascha

Niedostadek, André: Akquisemöglichkeiten für Mediation in: Praxishandbuch Professionelle Mediation, 2024.