INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#202 GddZ – Digitalisierte Empathie und Mediationsarbeit?

Neue Technologien für Mediator*innen, Berater*innen und Coaches. Teil 7

Im Gespräch mit Michael Lardy

Michael Lardy: Mediator aus Salzburg, Österreich. Er absolvierte ein Jurastudium an der Universität Salzburg von 2020 bis 2024. Zusätzlich schloss er einen diplomierten Lehrgang zum Mediator am Wifi Salzburg zwischen 2022 und 2023. Lardy spezialisiert sich auf Familienmediation und Scheidungsmediation. Er hat sich auch mit dem Thema Künstliche Intelligenz in der Mediation beschäftigt und einen Artikel mit dem Titel „Mediation und KI: Die stille Revolution – Wie menschlich ist ChatGPT?“.

Gut durch die Zeit.

Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Inhalt

Kapitel

0:03 – Einführung in die neue Technologie

0:57 – Spannende Entwicklungen in der Mediation

1:50 – Michael Lardy im Podcast

2:28 – Der Einfluss von KI auf die Mediation

6:55 – Empathie und KI: Eine kritische Betrachtung

8:41 – Vermenschlichung von Technologie

11:16 – Die Rolle der Sprache in der Kommunikation

15:10 – Vertrauen in KI: Chancen und Risiken

18:40 – Die Zukunft der KI in der Mediation

21:21 – Vision eines KI-Co-Mediators

24:58 – Open-LLMs: Die nächste Revolution?

28:22 – Anforderungen an zukünftige KI-Modelle

32:14 – Niederschwelliger Zugang zur Mediation

36:13 – Internationale Perspektiven auf Mediation

39:50 – Fazit und Ausblick auf die Zukunft

Inhaltliche Zusammenfassung

In dieser Folge des Podcasts „Gut durch die Zeit“ dreht sich alles um die Integration Neuer Technologien in den Bereich der Mediation und Konfliktbewältigung. Ich, Sascha Weigel, und mein Kollege Dr. Frank Termer reflektieren über die Herausforderungen und Chancen, die mit der Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI), insbesondere ChatGPT, in der Mediation verbunden sind. Wir diskutieren nicht nur, was technologisch möglich ist, sondern auch, wie sich die Realitäten der Mediation in der Praxis durch derartige Innovationen verändern könnten.

Frank und ich eröffnen das Gespräch, indem wir auf aktuelle Ereignisse eingehen, die nicht nur die politische Landschaft, sondern auch unsere Arbeit als Mediatoren beeinflussen. Wir betonen die Notwendigkeit, proaktiv auf kommende Herausforderungen zu reagieren und dabei nicht den Überblick über die rasante technologische Entwicklung zu verlieren. Unser Gast ist der Mediator Michael Lardy aus Salzburg, der bereits frühzeitig Erfahrungen mit KI-Technologien gesammelt hat. Michael bringt interessante Perspektiven darüber ein, wie Künstliche Intelligenz die Art und Weise, wie wir Streitigkeiten lösen, revolutionieren könnte.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage, wie empathisch KI tatsächlich ist und ob sie der menschlichen Empathie nahekommen kann. Aus wissenschaftlichen Perspektiven beleuchten wir verschiedene Studien, die zeigen, dass KI in der Lage ist, empathisch zu agieren, zumindest in der Wahrnehmung der Nutzer. Das führt zu der wichtigen Frage: Vermenschlichen wir die Technologie und projizieren wir menschliche Eigenschaften auf sie, oder hat KI tatsächlich das Potential, empathisch zu handeln? Diese Diskrepanz bildet einen zentralen Punkt unserer Diskussion.

Michael Lardy teilt seine Erfahrungen aus seiner Praxis und betont die Potentiale, die sich durch den Einsatz von KI in der Mediation ergeben, wie etwa die Möglichkeit, rollenspezifisches Training durch KI-gestützte Simulationen zu durchlaufen. Wir betrachten auch, wie KIs den Zugang zur Mediation erleichtern könnten, indem sie als Erstkontakt fungieren und Menschen helfen, Konflikte bereits im Vorfeld besser zu begreifen und zu navigieren.

Zusätzlich diskutieren wir die Herausforderungen und Bedenken hinsichtlich der ethischen Nutzung von KI und der Notwendigkeit, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Künstliche Intelligenz in der Mediation akzeptiert werden kann. Wir analysieren, inwiefern Mediatoren die Kontrolle über die Technologie behalten sollten, um sicherzustellen, dass die menschliche Verbindung im Geschehen bleibt.

Abschließend erörtern wir, wie wichtig es ist, auch im Rahmen der digitalen Transformation nicht nur Konsumenten von Technologie zu sein, sondern aktiv Strategien zu entwickeln, um die eigenen Fähigkeiten und die der Technologien zu optimieren. Wir bilden uns gemeinsam fort, um die Zukunft der Mediation besser gestalten zu können und schlagen vor, dass niederschwellige Zugänge zur Mediation durch KI-gestützte Lösungen eröffnet werden sollten.

Diese Episode ist ein faszinierendes Eintauchen in die Entwicklung und die Herausforderungen, die KI in unserer Branche mit sich bringt. Sie regt zum Nachdenken an über die Rolle der Technologie in unserer Arbeit und wie wir diese zum Vorteil derer nutzen können, die Unterstützung in Konfliktsituationen suchen.

  • Michael Lardy: „Mediation und KI: Die stille Revolution – Wie menschlich ist ChatGPT?“; Deutsch

 

Vollständiges Transkript der Episode

[0:03]
Einführung in die neue Technologie
[0:00]Zwei Aspekte. Das eine, was ist in der Mediation real umsetzbar? Ich denke, da gibt es noch recht enge Grenzen. Andererseits sehe ich, was ist technologisch am Werden? Da ist Unglaubliches am Kommen. Also wenn man nur mal alles zusammennimmt, was es schon gibt. Herzlich willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konfliktcoaching und Organisationsberatung. Ein Podcast von INKOVEMA. Ich bin Sascha Weigel und begrüße dich zu einer neuen Folge. Und heute wieder mit meinem Kollegen Dr. Frank Termer zusammen. Und das bedeutet, wir sind bei den neuen Technologien für Mediatorinnen und Berater.
[0:36]Frank, wie geht’s dir? Guten Morgen, Sascha. Ja, mir geht’s blendend. Alles gut soweit. Aber ja, die Ereignisse überschlagen sich gerade. Ich weiß, ich bin nicht nur Mediator, sondern auch im Verband unterwegs. Und der war für uns gestern, wir sind heute hier beim 7. November, war gestern ein ganz aufregender Tag. Insofern, mir geht’s gut, dass es viel los. Das zeigt mal wieder, dass es manchmal auch zu spät sein kann für Mediation.
[0:57]
Spannende Entwicklungen in der Mediation
[0:55]Man muss schon den richtigen Zeitpunkt erwischen. Aber das soll uns heute nicht davon abhalten, über neue Technologien zu sprechen und wie sie Mediation verändern und vielleicht sogar besseren können.
[1:05]Und aufregender Tag, weil das auch anderswo aufregend war. Der amerikanische Präsident ist gewählt worden, die deutsche Regierung hat Neuwahlen angeordnet, der Finanzminister ist entlassen worden, der Verkehrsminister ist aus der Partei ausgetreten. Nee, das ist genau das, was bei uns im Verband ja dann auch ankommt und wo wir uns natürlich auch dann irgendwie intensiv mit beschäftigen. Wir müssen ja auch, so wie es bei der Mediation auch der Fall ist, immer vor dem eigentlichen Ereignis schon bereit sein, um Dinge in die Wege zu leiten. Entsprechend haben wir uns auf eine Bundestagswahl 2025 natürlich schon vorbereitet, die haben wir eher so in den Herbst gedacht. Und jetzt sieht es ja ganz stark danach aus, dass wir sehr, sehr viel früher dran sein werden. Da gilt es natürlich jetzt auch schnell zu sein und genau, die richtigen Dinge in die Wege zu leiten. Okay. Und richtigen Dinge in die Wege zu leiten und vor die Welle zu kommen, da sind wir bei unserem heutigen Gesprächsgast angekommen.
[1:50]
Michael Lardy im Podcast
[1:51]Wir haben heute eingeladen, ich weiß gar nicht genau, ob ich jetzt sagen kann, einen Technikexperten, aber auf jeden Fall einen Mediator-Kollegen, der frühzeitig schon ChatGPT genutzt hat und auch publiziert, reflektiert hat und dazu einen ganz interessanten Beitrag jetzt auch verfasst hat. Und das war Grund genug zu sagen, Michael, Lade, du musst mit ins Podcaststudio kommen. Und kaum zu glauben, er hat sofort Ja gesagt. Hallo Michael.
[2:19]Hallo, Michael. Hallo, Sascha. Hallo, Frank. Ja, vielen Dank für die Einladung
[2:28]
Der Einfluss von KI auf die Mediation
[2:26]zu dem Podcast heute. Ich bin sehr gespannt. Ja, ein mega spannendes Thema, KI in der Mediation. Also ich habe Dezember 2022 JGPT entdeckt und habe eigentlich schon relativ bald gedacht, boah, das wäre ja toll, wenn man da Rollenspieler so was machen könnte. Und das war so der Ausgangspunkt, dass ich mich dann nach und nach immer intensiver damit beschäftigt habe. Wir gucken uns heute sozusagen auch wirklich als Mediatoren das an. Nicht so sehr sozusagen von der technischen Seite wahrscheinlich, aber ich bin auch gespannt, wie du sozusagen da hingekommen bist, Michael, sozusagen als Mediator aus der Mediatorenecke oder ob du auf anderen Pfaden mit der Technologie zunächst mal in Kontakt gekommen bist. Und schauen uns aber heute an, sozusagen so eine Überschrift, so wie menschlich kann sich KI geben und wie werden wir damit umgehen können. Und da ist ja schon einiges so, was sich abzeichnet. Michael, zunächst aber zu dir. Du bist Mediator, wissen wir beide, also Frank und ich, und du lebst in Salzburg schon eine lange Zeit. Wer bist du noch? Was macht dich aus? Wie kommst du mit JetGPT in Kontakt? Ich wohne seit über 20 Jahren in Salzburg, bin Saarbrücker eigentlich ursprünglich.
[3:38]Ja, JetGPT, ich war schon immer sehr technikaffin. Also ursprünglich habe ich Chemie studiert, hatte dann über 25 Jahre eine Solarfirma, also in einem ganz anderen Bereich. Hab dann sehr spät entdeckt, oder was heißt sehr spät, aber wenigstens relativ spät, entdeckt, dass Mediation eigentlich ein faszinierendes Thema ist, um Streitigkeiten einfach anders zu lösen. Und habe dann, als dieses Tool rauskam, gedacht, das wäre ja wirklich faszinierend, wenn man einfach so seine Fähigkeiten einfach besser verbessern könnte, indem man da Rollenspiele macht, indem man Mediation und Simulationen macht. Und es ist halt sehr faszinierend, als ich damit angefangen habe, konnte dieses Tool noch extrem wenig. Und das Faszinierende daran, finde ich jedenfalls, ich nehme an, euch geht es ähnlich, die extreme Entwicklung dieser Technologie. Also man muss praktisch für jeden Termin, den man irgendwie hat, ein Seminar oder ein Webinar oder ein Podcast, man muss sich jedes Mal nochmal anschauen, was kann das Teil jetzt wieder alles. Das ist allein der letzte Fortschritt mit diesen neuen Stimmen, dieser neuen Stimmfunktion. Also die Entwicklung ist rasant und finde ich absolut faszinierend. Und ich denke, es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie man es einsetzen kann.
[5:00]Aber man muss sich auch ganz gut damit beschäftigen, damit man es recht realistisch einschätzt. Du sagst, du hast das schon frühzeitig sozusagen genutzt und gleichwohl sozusagen diese Dynamik mit einberechnen. Also du sagst, wir müssen uns jedes Mal von Neuem nochmal angucken, was sich da verbessert hat. Worauf wartest du am ehesten noch jetzt bei KI, wo du sagst, dann ist das nochmal für uns Mediatoren, für unsere Aufgabenstellungen, die wir vielleicht in der Mediation mit Medianten haben oder die wir eben auch außerhalb, davor und danach bewältigen. Du sagst, wenn das kommt, das Feature, dann haben wir wirklich nochmal ein Instrument, wo eigentlich alle Mediatoren sofort sagen müssen, das gehört für mich jetzt zum Arbeitsalltag. Denn das, glaube ich, ist noch nicht ganz so, oder? Frank, Michael, wie sagt ihr, ist das schon so ein angekommenes Instrument? Mein Eindruck ist, dass Mediatoren doch grundsätzlich extrem skeptisch sind, oder ziemlich skeptisch sind, was die Fähigkeiten von KI und also ich spreche immer von JGPT, weil meiner Meinung nach ist es das fortschrittlichste Large Language Modell im Moment. Das merkt man, wenn man damit arbeitet. Ich finde, die anderen KIs kommen da gar nicht mit, abgesehen davon. Ich arbeite zum Beispiel auch nicht mehr über eine Tastatur. Am sinnvollsten ist es halt einfach mündlich, das zu machen, wie es halt in der Mediation letzten Endes auch ist. Und von daher, ich orientiere mich an meinen anderen GPT.
[6:24]Was da noch fehlt, naja, ich finde, es kann schon eine ganze Menge, und ich denke, man kommt jetzt schon kaum hinterher, so richtig immer auszutesten, was es schon alles kann. Ich meine, es gibt diese Studien, dass eine KI empathisch ist. Ich denke, das hat einige Leute doch recht überrascht. Mediatoren generell haben, glaube ich, tendenziell das Gefühl, dass es einige Fähigkeiten gibt von Mediatoren, die eine KI aufhören. Überhaupt nicht irgendwie erlangen kann. Ich glaube, in dem Punkt muss man ein
[6:55]
Empathie und KI: Eine kritische Betrachtung
[6:54]bisschen vorsichtig sein. Bleiben wir mal bei der Empathie, weil das ist ja für viele Mediatoren so eine ganz zentrale Eigenschaft, die sie glauben, mitbringen zu müssen als Mediatoren und um die es auch geht in der Mediation. Und ich kann mir gut vorstellen, wenn es jemandem zugehört hat, die KI ist empathisch, haben Studien gezeigt, dann ist sofort, das muss man irgendwie genauer angucken. Das kann eigentlich nicht sein, weil das ist ja eine Annahme, dass das nicht und niemals möglich ist. Was ist genau der Stand momentan? Auch Frank, du bist ja auch drin. Wie würdet ihr das Thema Empathie momentan verordnen?
[7:33]Wir hatten ja hier an der Stelle auch schon mal über das Thema Empathie gesprochen, wenn es um ZGPT oder Künstliche Intelligenz im Allgemeinen geht. Und ich finde es sehr interessant, auch aus den Gesprächen der letzten Wochen und Monate heraus, da zwei Dinge zu unterscheiden. Das eine ist ja, kann man tatsächlich nachweisen oder testen oder wie auch immer herausfinden, ob so eine Technologie wirklich empathisch ist oder Empathie zeigen kann. Oder die zweite Geschichte, die finde ich viel spannender, schreiben Menschen dieser Technologie diese Eigenschaft zu. Also hat man quasi eine Art Glaubwürdigkeit auf der technologischen Seite geschaffen, um Menschen weiszumachen oder diesen Glauben eben zu entwickeln, dass die Technologie tatsächlich empathisch sein kann. Und wir haben ja auch schon mal über dieses Tool ELISA gesprochen, was ja auch Michael in seinem Aufsatz thematisiert hat, was ja schon in den 60er Jahren damals einen ähnlichen Ansatz verfolgt hatte mit weit weniger technologischer Ausgereiftheit, als wir das heute haben. Und trotzdem hat man diesem ganz einfachen Chatbot damals schon Empathie zugesprochen. Und das finde ich immer noch mal einen spannenden Punkt zu unterscheiden. Geht es uns eher darum, wirklich nachzuweisen und zu zeigen, ist diese Technologie tatsächlich empathisch?
[8:41]
Vermenschlichung von Technologie
[8:37]Also versteht sie was? Hat sie ein Verständnis von dem, was da gerade passiert? Oder eher die andere Seite, schreiben Menschen so einer Technologie Empathie zu und kann das auch schon für irgendetwas genutzt werden? Da würde mich auch, Michael, in deiner Sicht mal interessieren.
[8:52]Trägt diese Unterscheidung oder macht es überhaupt Sinn, sich auf eines von beiden zu fokussieren oder müsste man das irgendwie ganzheitlich sehen? Wie ist da so dein Eindruck? Also ich denke, das Beispiel mit ELISA ist wirklich sehr gut, weil damals war ja Weizenbaum, also der Professor am MIT extrem beeindruckt oder was heißt beeindruckt, irritiert eigentlich eher, welche Fähigkeiten die Leute, die ELISA genutzt haben, diesem Computerprogramm, das ja im Verhältnis zu heute sehr einfach war, was sie dem zugeschrieben haben. Und es gibt ja viele Beispiele, dass die Vermenschlichung von Computern, dass das eine sehr menschliche Tendenz letzten Endes ist, ein sehr simples Computersystem. Nehmen wir das Beispiel von den Tamagotchis in den 90er Jahren. Also es gibt einen sehr schönen Aufsatz von einer amerikanischen Forscherin, Sharon Turtle heißt die, glaube ich, die das untersucht hat. Und das war ja wirklich extrem primitiv und trotzdem haben die Kinder das sehr extrem ernst genommen, haben das gefüttert, hatten Angst, dass es stirbt und so weiter. Also die Tendenz, Technik zu vermenschlichen, ist, glaube ich, schon sehr ausgeprägt. Aber gucken wir uns sozusagen diese Differenz und ich finde, das ist im Grunde genommen das kommunikative Problem.
[9:59]Vermenschlichung auf der einen Betonungsseite, wir machen die Maschine menschlicher, letztlich sozusagen das Frankensteinische, wir pumpen Blut rein und hauchen ihm Leben ein und dann würde es sozusagen eine Art biologisches Leben sein, das dann auch zur Empathie möglicherweise fähig ist. Oder aber kommunikativ gucken wir uns die Adressatenseite an, also wir, welches Bild machen wir und was ruft es bei uns hervor, wenn ein Mensch, eine Katze, ein Hund oder eben ein Computerprogramm und dann als Sprache in uns etwas in Bewegung bringt, uns sozusagen emotionalisieren kann. Und das findet aber bei uns statt und nicht in der Maschine. Und da würde ich schon sagen, also die Entscheidung ist wichtig, aber sie ist nicht so wichtig für die Frage, was die Maschine kann, ob sie wie ein Mensch ist oder nicht, sondern was sie mit uns Menschen machen kann. Und wir sind, und das glaube ich ist auch in der Studie, die du angesprochen hast, Michael, ganz deutlich, wir sind total fasziniert, emotionalisiert und selbst skeptische Leute können sich dem kaum entziehen. Wenn man, und da finde ich, ist die Spracheingabe tatsächlich eine Riesenhürde, wo auch dann…
[11:16]
Die Rolle der Sprache in der Kommunikation
[11:11]Jeder, der sprechen kann, sofort mit der Maschine kommunizieren kann. Und das Chatten ist ja doch eher nochmal, ich würde jetzt nicht sagen nördig, aber das ist sozusagen wie die Schwelle früher, ob die Interface im Computer verstehbar ist oder ob das was nur für Techniker ist. Ich glaube, da kommt aber auch noch was dazu, Sascha, nämlich die Art und Weise, wie ChatGPT da auch reagiert. Denn das ist in allem, was es tut, immer sehr, sehr wohlwollend. Also egal, was du da reingibst und wie du reinspricht und mit welchen abstrusen Ideen du um die Ecke kommst oder Sonstiges, du wirst immer erst mal Zustimmung erfahren, positive Unterstützung, Bestärkung.
[11:49]Und das ist, glaube ich, was, wenn sowas mit uns resoniert, tatsächlich, wenn wir jemanden finden, der uns unterstützt, der uns positiv gesonnen ist, quasi eine ähnliche Meinung vielleicht dann auch entwickelt oder uns bestärkt mit dem, was wir vorhaben. Klar kommt das gut und positiv an. Also ich glaube, das liegt dann natürlich auch mit dem Interface, hängt das auch zusammen. Aber es liegt, glaube ich, zum einen oder zum wesentlichen Teil daran, wie diese Maschine dann auch reagiert und wie sie sich äußert an den Stellen. Empathie von JetGPT, was meinst du? Gerade weil die Stimme immer besser wird. Also gerade der letzte Fortschritt, wo jetzt in diesem neuen Audio-Modell, das jetzt vor kurzem publiziert worden ist, ist ja auch zum Beispiel kaum mehr englischer Akzent drin, kaum mehr Fehler drin, wenn sie irgendwie eine Auflistung macht von erstens, zweitens, drittens. Das hat sie früher nicht so gut gekonnt. Also die Stimme wird immer besser und ist mittlerweile eigentlich extrem menschlich. Vieles führt dazu, dass man sicherlich da Kompetenzen reindenkt oder gerne reindenkt. Ja, wo man sich überlegen muss, hat sie sie wirklich?
[12:45]Ich meine, dieser Test, den ich da angeführt habe, dieser LEAS-Test, das ist ein Psychotest, den man halt auch mit Menschen macht. Da schneidet JET-GPT einfach überdurchschnittlich gut ab. Bei den Tests muss man allerdings ein bisschen aufpassen, habe ich jetzt gemerkt. Manchmal sind es die Vergleichsgruppen und so. Also sie werden auch ein bisschen gedreht in die Richtung, dass es besonders gut abschneidet. Also beim Lehrtest zum Beispiel waren es Studenten nur, also eine ganz enge Zielgruppe, jetzt keine breit soziologisch gestreute Gruppe. Und jetzt gab es ja vor zwei Wochen ein neues Paper von DeepMind, die auch veröffentlicht haben, oder beziehungsweise die Presse hat es eigentlich daraus gemacht, die KI wäre besser als die Mediatoren. Im Endeffekt waren ja nicht Mediatoren die Vergleichsgruppe, sondern es war eine Person, die kein Mediator war, der aber zum Mediator gemacht wurde.
[13:33]Man muss sich schon die Studien sehr genau anschauen, wie sie konstruiert sind und teilweise sind sie auch ein bisschen so konstruiert, dass was sehr Positives dabei rauskommt. Aber trotzdem, ich meine, auch wenn es nur annähernd so empathisch ist, ich sehe das immer vor dem Hintergrund, dass einfach die Dynamik der Entwicklung ja unglaublich ist. Das heißt also, es ist ja nicht der Status Quo, der unbedingt zählt, sondern was haben wir in zwei Monaten, in drei Monaten, in fünf Monaten, in einem halben Jahr gewählt. Und da glaube ich, ja, ich meine, die KI lernt letzten Endes ja von den literarischen Texten zum Beispiel auch, da ist einfach die Emotion drin, da sind zwischenmenschliche Beziehungen bis zum Gehtnichtmehrtrennen, das ist die Basis. Also von daher ist es halt eine simulierte Empathie, aber die meiner Meinung nach immer besser werden wird. Und wir haben dieses Verführungselement, wenn die so wohlwollend ist.
[14:26]Ich kann mich noch erinnern, ich muss mich an diesen Punkt meistens daran erinnern, an Odyssey im Weltraum von Stanley Kubrick, der HAL 9000, IBM-angedockte Name. Der hat ja dann gruselige Sachen gesagt. in einer Ruhe und Freundlichkeit kann mich noch an den Schauer erinnern, als er einfach den da rausschickte und den nicht wieder rein ließ und konnte das nicht machen in aller Frage. Und diese Irritation haben wir noch nicht. Bei Computerstimmen heute, bei ChatGBT sind immer wohlwollend und sie sprechen uns immer irgendwie sehr an. Aber ich kann mir vorstellen, das ändert sich schlagartig, wenn wir diese Ausrichtung nicht mehr hätten und die würden etwas Kritisches sagen. Ist es das, Frank, wo du meinst, da liegt noch ein Erfahrungsbereich, der uns bisher erspart geblieben ist.
[15:10]
Vertrauen in KI: Chancen und Risiken
[15:10]Ja, also das ist durchaus denkbar, dass das noch in so eine Richtung geht, wobei ich schon auch die Anbieter bzw. Hersteller da sehr stark wahrnehme, dass die da auch viel nachsteuern und Grenzen einziehen und auch die Modelle sozusagen im Zaum halten. Gerade in der Anfangszeit, wo diese ganz neu rauskamen und ähnliches mehr.
[15:27]Da wurden ja die abstrusesten Dinge schon ausprobiert. Der Mensch ist ja dann gleich so und will dann versuchen, solche Systeme an die Grenzen zu bringen und darüber hinaus, was ja dann auch geklappt hat. Und die Anbieter, Entwickler, Hersteller haben ja dann auch ziemlich schnell auch Grenzen eingebaut, ob das bestimmte Reaktionen ausbleiben oder bestimmte Themen ausgeschmackt sind. Das war auf Twitter, ne? Genau, es gab so Twitter-Chatbots und Ähnliches, die dann innerhalb von wenigen Minuten zu einem rechtsradikalen Nazi wurden und ihm übelst ein paar Wohlen irgendwie ausgegeben haben.
[15:52]Microsoft-Bot-Wort war das damals gewesen. Und sowas hat man dann natürlich unterbunden und das findet auch jetzt natürlich noch statt. Also ich glaube schon, dass der Mensch da mit seinen ethischen, moralischen, wertebasierten Vorstellungen einen wichtigen Faktor aktuell einnimmt und auch die Unternehmen, die dahinterstehen, diesen Rahmen vorgeben, in dem sich so eine Technologie bewegt, um auch quasi eine Entwicklung in eine positive Richtung weiterzutreiben und das eben nicht in eine Ecke zu bringen, die uns nicht gefällt an der Stelle. Und trotzdem sind wir ja, das haben wir ja auch schon in diesem Podcast diskutiert, weit, weit weg von wirklich so einer generellen künstlichen Intelligenz, die wirklich eine Art Bewusstsein entwickelt und eigene Meinungen entwickelt und eigene Strategien aufbaut, was vielleicht ja bei HL9000 und dem Film, den du angesprochen hast, schon ein bisschen vorgegriffen war tatsächlich. Wenn er dann sagt, sorry Dave, I can’t do that. Das werden wir dann hier bei Chatschiputti, glaube ich, erstmal nicht erleben. Insofern bleibt die Verantwortung schon noch bei uns Menschen ein Stück weit, ja. Aber da muss ich kurz dazwischen gehen. Vor kurzem habe ich mit einer Open-LLM-Version eine Lama 3.1, weil das auch ein sehr spannendes Thema ist, Open-LLMs zu nutzen. Da habe ich eine Anweisung gegeben, er soll einen Satz umformulieren. Da ging es um die Empathiefähigkeit von KIs.
[17:02]Und da habe ich so einen Hall-Effekt gehabt. Und zwar sagt mir die KI, ja, also da ist sie doch nicht meiner Meinung. Eine KI wäre nicht empathisch, sie wäre vom Menschen programmiert und so weiter und so fort.
[17:15]Hat die Aufgaben nicht erfüllt, die ich wollte, nämlich einen Satz umzuformulieren. Und hat gemeint, stattdessen schlage ich dir doch das vor. Wenn man öfters mit KIs arbeitet, das geht euch wahrscheinlich auch ab und zu so, man hat so Momente, wo man stutzt, wo Situationen passieren, wo die KI auf eine Art reagiert, meistens eher positiv, weil in dem Fall war es eher negativ, weil sie einfach die Arbeit verweigert hat, wo man sich schon wundert, was passiert da jetzt letzten Endes. Also ganz so haulfrei habe ich das Gefühl, sind wir nicht unbedingt immer. Ja, mir war der Punkt da wichtig, weil du den auch angesprochen hast, Michael. Das ist, finde ich, in der Anwendung ein Riesenschritt, dass das Ding spricht. Also, dass wir eine Spracheingabe haben und dass es eine Sprachausgabe gibt von einer Stimme, die sehr menschlich wird und die auch Füllwörter nutzen kann etc. Und das ist was ganz anderes ist in der Wahrnehmung, also für mich ist das sozusagen bedeutend, ich weiß nicht, wie es für euch ist, darum geht es gerade, als wenn man das reinschreibt, als wenn man mit dem chattet, also chatten ist irgendwie wirklich technisch, also dann sieht man irgendwie, man braucht so ein Pad, man muss dann tippen und man muss die Sprache eingeben, aber das Sprache, das ist sofort irgendwie natürlicher und das ist für mich in der Anwendung und Michael, du sagst ja auch, du sprichst eigentlich nur noch und kaum noch sozusagen im Chatten, dass das echt ein Booster ist für diese KI-Entwicklung.
[18:40]
Die Zukunft der KI in der Mediation
[18:41]Ja, definitiv. Also ich empfinde das extrem so, weil es ist, wenn man jetzt Mediationsanwendungen macht, irgendwelche Kommunikationsübungen und so, dann ist es einfach viel näher an der Realität. Ich denke, selbst wenn man tippen würde, ich bin jetzt nicht so schnell im Tippen, aber ich glaube, selbst im Tippen, es ist einfach, unser Werkzeug ist die Sprache und das Sprechen. Und dann kommt jetzt auch eine Sprache zurück. Die einfach unglaublich gut ist mittlerweile, ja, finde ich auch ein Riesenbooster, absolut. Also ich möchte nicht mehr tippen müssen, weil es auch viel mehr Distanz schafft letzten Endes zwischen einem selbst und dieser KI. Ich finde, es ist dadurch nochmal eine gute Erweiterung geworden, wofür man das Tool noch einfacher nutzen kann. Ich bin da total bei euch, dass ja Sprache wirklich dann das Menschlichste ist, was man eigentlich hat in der Kommunikation. Und das haben wir ja auch vor Jahren schon gesehen, wo es halt mit Siri und Alexa und solchen ersten Anwendungen so war, dass man sich mit denen unterhalten konnte. Und man kann heute ja noch sagen, hey, spiel mal dieses Lied ab oder mach das Licht aus oder Englisches. Das ist einfach ein natürlicherer Zugang zu solchen Technologien, als über komische künstliche Interfaces dann mit denen zu interagieren an der Stelle. Und ich finde für mich persönlich und auch für andere, die ich kenne, erweitert das einfach nochmal die Möglichkeiten. Wenn ich aber natürlich so ein Tool weiterhin dafür nutze, Texte zu produzieren für Marketing-Content, für Workshops, für ähnliche Dinge, wo ich tatsächlich auch geschriebenen Text zurückbrauche, dann nutze ich auch mehr die Chat-Eingabe tatsächlich, um halt wirklich in diesem Stil zu bleiben.
[20:07]Aber wenn ich ein Gespräch führe, Rollenspiele mache oder mal unterwegs bin, je nachdem, in welchem Kontext ich mich selbst gerade auch bewege, ist natürlich das Gespräch, die Unterhaltung mit so einem Ding wesentlich einfacher, als dann nebenbei irgendwelche Zeichen zu tippen. Gerade vielleicht mobil mit einem ganz kleinen Endgerät und ähnlichen mehr. Das erleichtert schon vieles. Aber ich nutze es tatsächlich situativ, je nachdem, was ich dann auch für eine Aufgabe habe, die ich gerade bearbeiten will und bin einfach dankbar und froh, dass es verschiedene Möglichkeiten der Interaktion mittlerweile gibt. Ich mag jetzt noch an einer Idee oder eine Idee nicht, aber so eine Vorstellung fragen, wie das euch geht, dass auf der einen Seite oder wir momentan so.
[20:46]Sage ich mal, so eine Situation haben, ob jetzt nun unter Mediatoren oder anderswo, wo es darum geht, die Maschine, das Instrument kennenzulernen und gut zu nutzen. Es wird immer mal irgendwie deutlich, es ist sehr maßgebend, wie gut die Maschine ist, was man halt mit ihr macht. Und dass das immer noch so eine Idee ist, da gibt es halt ein Instrument, wie früher auch ein Fahrrad, und es kommt darauf an, wer am besten Fahrrad fahren kann. Oder am schnellsten oder am verrücktesten oder so. Und meine Vorstellung ist eigentlich, wenn ich so in meine Zukunft gucke,
[21:21]
Vision eines KI-Co-Mediators
[21:15]so mit KI, dass da ein Assistent heranzüchten ist so ein biologisches Wort. Ich weiß gar nicht, wie man das anders auch sagen könnte jetzt so in der Technik, dass man einen Assistenten, einen Praktikanten, einen Mitarbeiter im besten Sinne dort entwickeln kann, indem man mit ihm spricht, wie man eben selbst mit Mitarbeitern und Praktikanten halt den Job erklärt und das, was zu tun ist, und dass sie dann als meine KI, also dass meine Eingaben sie konfigurieren und prägen und auch für morgen, mit Stichwort Gedächtnis, dann etwas ist, wo man sagen kann, ich kann die KI auf eine Art und Weise nutzen, die kein anderer machen kann, weil es eben nicht seine ist, sondern es ist eben meine. Und dass dann da eine Art Komediator herangezüchtet werden kann, der…
[22:09]Naja, jetzt nicht Schmidt und Schmittchen, wie man das so im Personalbereich kennt, sondern der ist halt schon nochmal eine Qualitätsverbesserung meiner Mediationsarbeit. Und dass es darum geht, zu lernen und zu gucken, seine KI zu entwickeln. Wie klingt das für euch? Hey, du, der diesen Podcast hört, vergiss nicht, ihn zu bewerten und eine Rückmeldung zu geben. Vielen Dank und jetzt geht’s weiter.
[22:41]Naja, so eine starke Rolle der KI in der Mediation würde ich im Moment noch nicht so sehen. Ich weiß jetzt nicht, wie es konkret dann ausschauen soll, weil ich glaube, von Seiten der Medianten wird das nicht unbedingt so akzeptiert werden. Ich würde so mein iPhone hinstellen, so das Telefon. Ich würde irgendwie so eine Halloween-Maske draufsetzen, dass es ein bisschen 3D wird. Ja, naja, ich sehe es immer in zwei Aspekten. Das eine, was ist in der Mediation real umsetzbar. Ich denke, da gibt es noch recht enge Grenzen. Andererseits sehe ich, was ist technologisch am Werden? Da ist Unglaubliches am Kommen. Also wenn man nun mal alles zusammennimmt, was es schon gibt, mit Gefühlserkennung zum Beispiel im Gesicht und überhaupt dieses ganze aktive Zuhören. Zum Beispiel der nächste Schritt war ja angekündigt für JGPT, dass er auch Emotionen erkennen kann. Das ist jetzt noch nicht drin gewesen. Aber technologisch ist er ja unglaublich viel relativ kurz am Kommen. In der Praxis wird man das so nicht nutzen können so richtig, weil das nicht akzeptiert wird. Aber ich denke, ein Punkt, der wirklich, um in diese Richtung zu kommen, denkbar ist und wo ich denke, das könnte sehr interessant werden, das ist einfach diese Entwicklung von Open-LLMs. Und da hat man dann erstmal nicht mehr dieses Datenschutzproblem, weil man es halt auf dem lokalen PC laufen lassen kann.
[23:56]Mein Eindruck ist, dass man für ein sehr gutes Open-LLM, das haben wir jetzt noch nicht ganz so, aber es wird nicht mehr so lange dauern, das dann einfach aufbaut. Auch schon generell. Also die ganz großen Modelle kann man nur auf Riesen-PCs laufen lassen. Das geht nicht. Aber jedenfalls, dass man in diese Richtung geht und dann könnte man sich so etwas konfigurieren, wie ein Feintuned persönlicher Co-Mediator oder ein Feintuned Mediations-Simulations-Computer. Also in die Richtung kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es laufen kann. Dauert wahrscheinlich noch ein bisschen, aber das halte ich für sehr, sehr wahrscheinlich und interessant einfach auch. Da bin ich voll bei dir, Michael. Also diese offenen Modelle oder die, die unter einer entsprechenden Lizenz auch verfügbar gemacht werden als Community, die sind auf jeden Fall ein wichtiger Bestandteil für das ganze Ökosystem. Weil wir sehen jetzt schon wieder diese Tendenzen der Monopolisierung, gerade auch die Veränderung von OpenAI als Company. Die haben da wirklich mit einem offenen Ansatz, sind die gestapelt, sind ja auch stark gefundet worden, haben alles veröffentlicht und ganz schnell
[24:58]
Open-LLMs: Die nächste Revolution?
[24:55]konnte man sehen, wie daraus ein Geschäftsmodell wurde, alles wurde geschlossen. Insofern braucht es diese offenen Modelle dazu auf jeden Fall. Und ich stimme dir ebenfalls zu, dass es aber eine gewisse Hardware braucht. Und die sehe ich halt im Consumer-Bereich derzeit noch nicht, um solche eigenen Modelle wirklich laufen zu lassen. Plus die ganzen Daten, die man ja auch braucht, um das Modell zu trainieren, etc.
[25:14]Also je nachdem, welche Studien oder Unterlagen man sich anschaut, geht es ja teilweise in die hunderte Millionen oder sogar Milliarden, die Unternehmen da reinstecken, um diese großen Modelle zu trainieren. Wenn ich jetzt jüngst diese Sachen bei einem Meta mir anschaue mit dem Lama 3, das sind einfach Summen, die kann man sich als Unternehmen schon kaum leisten. Und als Privatperson schon gleich gar nicht. Insofern muss man da gucken, wie realistisch das sein wird, wirklich sein eigenes Modell, seine eigene KI irgendwie zu hosten, zu betreiben, zu füttern, weiterzuentwickeln. Ich glaube, da sind wir wirklich noch eine ganze Weile davon weg. Aber ja, ich stimme dazu, dass es auf jeden Fall so etwas braucht, um das gesamte Ökosystem insgesamt auch weiter voranzubringen. Und insbesondere, wenn es um sensible Dinge geht, wir auf jeden Fall eine Alternative brauchen, zu den bestehenden großen und kommerziellen Angeboten. Da möchte ich kurz was zu sagen, weil das sehe ich nicht ganz so. Es gibt schon eine ganze Menge deutsch feingetunter Open-LLMs, die schon sehr gut sind und die auf einem ganz normalen Standard-Laptop laufen. Die sind allerdings natürlich noch weit davon entfernt, von dem zu können, was JetGPT kann. Also da gebe ich dir vollkommen recht, aber da sind natürlich auch ganz andere Investitionen dahinter. Aber wenn ich mir so die Entwicklung anschaue, welche Dynamik sie hat.
[26:21]Dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es nicht mehr allzu lange dauert. Also allzu lange heißt vielleicht ein Jahr und das ist in der Größenordnung.
[26:29]Bis man doch sehr leistungsfähige OpenLLMs hat, weil die müssen ja nur Sprache verarbeiten. Die müssen ja nicht die Bildverarbeitung machen, die müssen im Bereich der Sprache außerordentlich gut sein. Und dafür braucht man keine 450 Billionen Parameter, um das sehr gut zu können. Also ich glaube, man wird ein bisschen schneller dort sein, als du das eben vermutet hast. Ja, der Punkt ist halt, dass in diesem Jahr, das wir dann vielleicht noch brauchen, natürlich die kommerziellen Anbieter auch wieder viele Schritte gehen werden. Und der Mensch gewöhnt sich halt häufig an das, wo er auch mal begonnen hat und lernt das dann auch zu schätzen und zu lieben. Und der wechselt dann wieder zu einem vielleicht nicht mehr ganz so leistungsstarken Modell zurück. Irgendwie fällt dann möglicherweise einigen dann doch schwerer. Da bin ich auch gespannt, so wie du. Ja, es ist auch nur eine Vermutung. Wer weiß das schon. Genau. Ich meine, die Entwicklung ist wahnsinnig schwer vorauszusehen. Und ja, genau. Also wir werden es sehen. Also ich hatte mir das so vorgestellt, aber diese Grundkonfiguration, egal welches Modell das jetzt ist oder welche Applikation, die kann halt sprechen und die trifft halt so auf mich, wie so ein sprachfähiges Instrument. Und mit meiner eigenen Praxis, wenn ich also mit ihr häufig kommuniziere und immer eben über dieses Professionelle, wie das eben bei einem Mitarbeiter dann so ist, das würde nicht ausreichen an Dateneingabe und an Leitplanken geben sozusagen.
[27:53]Als dass die in dem Bereich besser wird und mir sozusagen hilfreicher wird. Das ist jetzt so ein bisschen das, was ich rausgenommen habe. Na, du müsstest halt schauen, dass du sie auch ein bisschen über den Tellerrand schauen lässt. Du hast es ja auf deiner Webseite auch mit deinem eigenen Custom GPT schon gemacht, dass du ja nicht nur mit dem sprichst und dadurch halt auch eine Weiterentwicklung stattfindet, sondern quasi dein gesammeltes Wissen, was du angehäuft hast, was du bereitgestellt hast, auch dazu mitgegeben hast. Die ganzen Unterlagen, die Weiterbildungsgeschichten, Skripte,
[28:22]
Anforderungen an zukünftige KI-Modelle
[28:20]Paper, alles, was du so mitgeben kannst. Und das, glaube ich, ist schon auch wichtig, auch zu gucken, dass man sich ein bisschen weiter auch dann aufstellt, diesen Modellen dann auch solchen Input mitgibt, um halt nicht quasi in seiner eigenen Blase zu bleiben und die vielleicht immer kleiner werden zu lassen. Vom Modellgedanken her kann das funktionieren. Ich muss halt selber nur…
[28:38]Meine Art des Eingebens dann daraufhin anpassen, was der braucht. Also, dass es möglichst breit gefächert ist und auch fachbezogen, sage ich mal. Genau, das ist halt die Frage, was du dann quasi für ein Modell erziehst oder womit du deine Kollegen dann weiter an Diskussionen fütterst, ob du quasi immer mehr dann auch Zustimmung haben willst oder auch mal gegenteilige Meinungen oder Ähnliches mehr. Im besten Fall, das könnte ich mir vorstellen, wenn diese Tutschen auch Zugang zum Netz haben und Ähnliches, gibst du einen Auftrag mit, die soll sich selber halt informieren und selber neue Quellen erschließen und selber dazulernen an der Stelle, um halt so ein bisschen unabhängig von mir als Person beispielsweise zu sein. Das klingt dann schon mehr danach, als sollte eigentlich ein Weg gefunden werden, wie Mediationen oder eben Mediatorinnen ihre Erfahrungen als Eingabe in ein Modell bringen können, damit es eine mediationsfähige KI wird. Also das ist natürlich schon bei so einer Anforderung, da bin ich wieder ganz bei Frank, da hat man natürlich wieder andere Anforderungen an die Hardware, weil man entsprechende Grafikkarten letzten Endes auch braucht, die das Ganze verarbeiten. Das wird sich zeigen, wie technisch machbar das ist, es als eigene Lösung zu betreiben.
[29:52]Ja, aber natürlich spannend wäre es. Ja, es geht ja so ein bisschen darum, also für mich sozusagen, was muss man eigentlich tun? Was steht denn jetzt für uns an? Also da war ja auch die Frage in diesem Jahr im Roundup-Post, was steht für uns an, woran können wir arbeiten? Oder sind wir einfach nur Verbraucher, die auf das nächste iPhone, auf das nächste Chat-GPT-Modell hinwarten und gucken, dass das Abonnement nicht noch teurer wird?
[30:19]Sondern was wäre eine strategische Herangehensweise, um die eigene Professionalität zu verbessern? Das ist so ein bisschen der Blick drauf. Wenn du jetzt strategisch sagst, das heißt also ein bisschen längerfristig gedacht, dann denke ich, sollte man die Open LLMs wirklich im Blick haben und wie sich das Ganze da entwickelt. Da sehe ich schon sehr viele Möglichkeiten, die jetzt noch nicht so richtig abschätzbar sind letztendlich, aber ja, also ich denke, das soll ich beim Blick haben.
[30:47]Ja, das ist ein guter Hinweis. Da habe ich gar keinen Blick. Aber ihr, Frank, ihr macht das, glaube ich, viel mit offener Struktur und… Auch mit dem Blick natürlich, weil diese ganze Open-Source-Bewegung, die ja auch dahinter steckt, ist total wichtig, auch für die weitere technologische Entwicklung, auch für das Thema digitale Transformation, aber auch digitale Souveränität. Insofern ist der Open-Ansatz auch in diesem Feld total wichtig und essentiell. Ja, genau. Ich hätte tatsächlich auch noch eine Frage an Michael, weil wir vorhin ja so ein bisschen abgebogen waren bei der Frage, was können denn solche Tools und Ähnliches leisten für uns als Mediatoren? Und wir haben ja auch schon mal im Podcast diskutiert, Michael, und da würde mich deine Sicht darauf interessieren. Wir gehen so ein bisschen davon aus, dass vielleicht auch unsere Mediantinnen und Medianten solche Tools nutzen und vielleicht so als ersten Schritt auch nutzen, um sich vielleicht in Konfliktsituationen mal einen Ratschlag zu holen und beraten zu lassen und damit vielleicht die Einstiegshürden auch in Richtung Mediation ein bisschen sinkt und dass es vielleicht sinnvoll wäre, solche Tools auch anzubieten im Sinne von.
[31:42]Ähnlich wie man bei Google seine Krankheiten sucht oder ähnliches mehr, sich erstmal so quasi niederschwellig mit einem System zu unterhalten. Und wie ist meine Situation, wie ist mein Konflikt, kriege ich schon den ersten Tipp. Bevor ich überhaupt auf jemanden zugehe als Person und zu fragen, hey, ich habe einen Konflikt, ich komme nicht weiter, weil das ja auch ein Stück weit immer mit Unbehage verbunden ist. Man schämt sich vielleicht, dass man die Situation nicht hinkriegt, ist jetzt vielleicht sehr persönlich, sehr privat, was man auch nicht jedem anvertrauen will. Und wir hatten so den Eindruck, dass es doch leichter gelingen könnte,
[32:14]
Niederschwelliger Zugang zur Mediation
[32:12]wenn solche Systeme dafür da wären. Wie siehst du das denn? Also sollten wir uns auch Gedanken machen, das als neue Dienstleistung vielleicht auch zu entwickeln und zu sehen und zu sagen, generell dieses Verfahren Mediation und Konfliktklärung nochmal um etwas zu bereichern, was es derzeit noch nicht so hat. Ja, mega spannendes Thema. Ich beschäftige mich im Moment ein bisschen mit, welche Stellungnahme hat Mediation in anderen Ländern, wo sie eine größere Bedeutung hat als jetzt in Deutschland und Österreich.
[32:40]Und da ist der Zugang oft über Online-Tools, wie weit KI integriert ist, weiß ich nicht ganz genau, aber die Australier sind da sehr, sehr weit damit zum Beispiel. Ich finde es also eine sehr, sehr spannende Idee, weil ich denke, man könnte wirklich sehr niederschwelligen Zugang zur Mediation damit konzipieren. Wie man das genau anstellt, muss man halt schauen, weil ja, inwieweit jetzt rechtlich das Ganze dann geht, wie weit die KI beraten darf und so, da hat man ja schnell einige Probleme. Aber die grundsätzliche Idee, sozusagen wie du es gesagt hast, man spielt einfach mal vielleicht seinen Konflikt durch. Man könnte es ja einfach so als Migrationspult für seine eigene Ideen, also für sein eigenes Problem machen. Also finde ich hervorragend und ich denke, das ist einer der wichtigsten Bereiche, wo man halt KI wirklich einsetzen könnte, um niederschwelligen Zugang zur Mediation zu schaffen.
[33:32]Einfach auch mit dem Hintergrund. In Deutschland und Österreich hat es ja in gewisser Weise doch ein Schattendasein, wenn man das mit anderen Ländern vergleicht. Finde ich, ja, finde ich ein absolut faszinierender Bereich und ich denke, da müsste man wirklich, also könnte man wirklich was tun. Ihr habt noch bis vor drei Wochen oder so gedacht, diese Einstiegshürde ist ja für die Mediation wirklich das A und O. Das ist das größte Problem, dass zerstrittene Parteien an einen Tisch kommen. Danach ist eigentlich die Mediation schon fast wie gelaufen. Und ich dachte, das kann die KI, das kann eine Maschine auch nicht überwinden. Was bei einem Coaching oder bei einem Therapeuten viel leichter gelingt, das können die ganzen Chatbots, die auf Therapie ausgerichtet sind, eigentlich bestätigen, dass wir Menschen sehr schnell Computervertrauen fassen und in den Computer unsere innersten Beweggründe auch einschleusen, um einen schönen Output zu bekommen. Aber ich dachte, es ist nicht möglich, zwei Konfliktparteien an eine KI zu setzen und dann sprechen die praktisch mit der KI wie mit dem Mediator. Und das war natürlich eine analoge Überlegung, wie das halt sein würde mit, die KI ersetzt den Mediator. Letzte Woche kriege ich den Hinweis auf eine kanadische Anwendung, dem Mediator.ai, kanadische KI, die sich als Mediator für Konfliktparteien anbietet. Und der simple Trick, dass es funktionieren kann, ist ganz einfach.
[34:54]Die Medianten werden nicht informiert von der Eingabe des anderen. Der Sinn der Mediation mit Menschen, mit menschlichen Mediatoren ist ja, dass man voneinander hört und den anderen verstehen lernt und sagt, Mensch, ach, das ist deine Perspektive, das war mir gar nicht klar. Diese KI sagt, du darfst deine Gedanken und Vorstellungen bei mir eingeben, der Konfliktpartner macht das auch und ihr werdet nicht voneinander hören, was gesagt wurde. Also nicht Vermittler im Sinne empathischer, emotionaler Gleichlaufherstellung, sondern Verhandlungshelfer und überwindet praktisch das Verhandlungsdilemma, die Verhandlungshürde, dass ich nicht meine Idee präsentieren kann.
[35:44]Als erstes, weil ich da mit dem Verhandlungspartner sozusagen eine bessere Position vermittle oder eben ich muss erster sein, damit ich den rechtzeitig prime und den Grundlauf habe. Und dafür ist natürlich eine KI oder eine Tool optimal, weil es genau dieses Problem verhindert. Aber es gilt halt eher für verhandlungsorientierte Konflikte, wo es also um einen Preis geht oder um ein Austauschverhältnis,
[36:13]
Internationale Perspektiven auf Mediation
[36:08]nicht so sehr um einen Verständnisdialog. Ja, also spannend auf jeden Fall. Aber ich denke, also nicht aber, sondern ich denke, man müsste sich einfach international umschauen, wer schon was wie gemacht hat. Denn da gibt es sehr viele Lösungen, die schon angedacht oder umgesetzt worden sind. Und ich meine, natürlich braucht man da einen sehr geschickten Ansatz, denke ich mir, um die Leute mit dem Computer und der KI heranzuführen, dass sie vielleicht über ihre Probleme da nachdenken oder ihre Streitigkeiten versuchen zu lösen.
[36:39]Aber ich denke, es bietet so tolle Möglichkeiten. Das hängt mit Systemlayout, da hängen so viele Kleinigkeiten dran, die man einfach sehr gut durchdenken muss, aber ich denke mir, dann könnte man schon ein niederschwelliges Angebot und wenn es nur zum Heranführen an die Mediation, Ich meine, wir wollen uns ja nicht arbeitslos machen. Für viele geht es ja erstmal darum, überhaupt in die Arbeit zu kommen. Kann auf jeden Fall auch ein Effekt sein, den will ich gar nicht abstreiten, dass man lernt und mein Wegen zunächst auch über eine technologische Anwendung. Es lohnt sich doch nochmal, andere Wege der Verständigung zu beschreiten, als das gemeinsame Hocheskalieren oder Abschweigen in der unmittelbaren Kommunikation. Sondern dass wir etwa dazwischen schalten, einen dritten oder eben eine dritte Maschine. Ja, definitiv. Also wenn man sich Länder anschaut, wo Mediation eine große Rolle spielt, dann sind das Länder, die parallel zum Justizsystem ein System etabliert haben mit Organisationen, die staatlich finanziert sind, aber die parallel zum Justizsystem laufen, um dort zum Beispiel oft wie in Indien oder in Australien oder auch in Quebec, in Kanada.
[37:50]Kostenlose Mediation oder sehr günstige Mediation anzubieten und halt einfach auch diesen alternativen Streitbeilegungsweg in einem anderen System, also nicht im Justizsystem lassen, sondern auf eine andere Schiene heben. Und diese andere Schiene könnte ja einfach in dem Fall auch Internet sein letzten Endes. Der Vorschläge, das kann ich mir vorstellen, ist dann natürlich sowas wie erstmal ein direkter Austausch mit einem anderen über seine Thematik, um sich einen Rat zu holen. So wie man mit einer Freundin einem Freund irgendwie spricht, nur dass der dann in dem Fall schon ein bisschen quasi auch Fachwissen mitbringt. Und dann denke ich halt in so Richtung wie ein Konfliktcoaching oder ähnliches, dass man sich da erstmal so Input holt, sich informiert, was könnte ich denn tun, was sind nächste Schritte etc. Und dann muss es noch gar nicht in die Mediation gehen, weil das ist ja auch ganz häufig der Fall, dass eine Seite bereit ist, was zu tun und merkt, da muss was verändert werden, auch bereit wäre, mit dem Dritten irgendwie in so einen Prozess zu gehen. Und dann ist die andere Seite vielleicht noch gar nicht dabei. Das habe ich auch ganz oft, dass man dann erstmal die eine Seite so ein bisschen stärkt und Handwerkszeug vermittelt, etc., um den Konflikt dann vielleicht selber auch zu lösen. Und dafür könnte ich mir vorstellen, sind solche Systeme natürlich auch sehr gut geeignet und prädestiniert mit wiederum diesem niedrigschwelligen Einstieg und einer ganz einfachen Herangehensweise mit Sprache etc. Das passt aus meiner Sicht sehr gut zusammen. Wir haben ein paar Schleifen gedreht aus Mediationssicht. Also zwar schon sehr technologisch, Frank, aber im Ganzen haben wir heute so aus der Mediatorenperspektive in die Gegenwart und Zukunft geschaut.
[39:16]Also ich nehme ja auf jeden Fall hier aus dem Gespräch noch mal mit, mit dieser Dynamik müssen wir weiter rechnen. Diese Geschwindigkeit wird beibehalten werden und hält noch einige Überraschungen parat. Und da sind ein bisschen Zweifel an der Machbarkeit für den einzelnen Radiationspraktikanten.
[39:35]Ja, wo ich nur ergänzen wollte, die Dynamik ist ja sozusagen exponentiell und das ist etwas, was wir uns unheimlich schlecht vorstellen können, weil das nicht so in unser klassisches Erfahrungsbild reinpasst, wenn Entwicklungen, Fortschritte exponentiell sind.
[39:50]
Fazit und Ausblick auf die Zukunft
[39:51]Oh ja, also ich nehme auch ganz viel mit heute, insbesondere nochmal die Open-Modelle, die werde ich mir nochmal ein bisschen genauer angucken. In der Tat fokussiere ich mich auch, wie andere, natürlich auf die Top 3, Top 5, die auch überall präsent sind und die anderen blendet man manchmal so ein bisschen aus. Aber die schaue ich mir nochmal genauer. Das ist eine gute Technik. Die kommen wir uns mal vertieft an. Da müssen wir irgendwie Zugang ermöglichen, wo man dann nachguckt.
[40:13]Ich würde jetzt schon den nächsten Podcast anfangen wollen. Wo guckt man denn nach, wenn man offene Modelle sehen will? Das ist ein gutes Thema, sehr schön. Lass uns da mal dranbleiben, ja. Das heben wir uns auf. Da brauchen wir uns echt ein paar Leute, die sich sehr gut auskennen. Denn auf Hugging Face, die Plattform für Open-LLMs, gibt es ein paar tausend Modelle. Wenn man da nicht Leute hat, die sich damit professionell beschäftigen, also ich tue das nicht, ich habe auch Leute, wo ich nachfrage, dann kommt man da einfach nicht weiter, weil es einfach viel zu viele gibt. Aber auch schon das finde ich eine neue Erkenntnis, dass man also unter KI nicht Open-AI oder Cloud versteht, sondern dass man sieht, das ist wirklich eine ganze Welt, die da sich schon entwickelt hat und wo wir nur am Ufer einen kleinen Ausschnitt sehen, wenn wir da über die drei, vier Top-Modelle, die in den Nachrichten kommen, dann mal nachfragt und nachguckt. Das ist schon eine Erkenntnis dabei. Michael, vielen Dank dafür und für das ganze Gespräch. Spannend war es. Sehr gefreut, dich jetzt sozusagen auch endlich mal im Gespräch kennenzulernen. Und wir haben schon lange E-Mail ausgetauscht und geschrieben. Jetzt mal auch mit Spracheingabe und Sprachausgabe. Vielen Dank und eine gute Zeit für dich. Bis bald. Ja, für euch beide auch. Und danke nochmal für das wirklich sehr gute Gespräch heute. Dankeschön.
[41:35]Das war unser Gespräch in der kleinen Reihe hier im Podcast Gut durch die Zeit. Neue Technologien für Mediatoren und Berater.
[41:47]Mit Frank Termer habe ich dieses Mal den Mediator Michael Lardy aus Salzburg eingeladen.
[41:54]Der sich schon frühzeitig auch mit KI-Entwicklungen, JetGPT aus professioneller Sicht befasst hat und im Blick behalten hat, dass diese Modelle sich entwickeln, dass die Anwendbarkeiten für Mediatoren sich erweitern und welche Fähigkeiten letztlich diese KI entwickeln kann, übernehmen kann, die für Mediatoren bis dato als Hoheitsgebiet scheinbar uneinnehmbar gegolten haben. Und er ziemlich deutlich gesagt hat, diese künstlichen Intelligenzen können diese Dinge auch zumindest für den Kommunikationspartner vorgeben. Und das war ein wichtiger Teil unseres Gesprächs, das kommunikative Problem deutlich zu machen. Dass es nicht so sehr darauf ankommt, dass das Gegenüber das kann oder was es da kann, diese Black Box, die für Menschen gilt, aber eben auch für KIs, dass es der Frage nachzugehen überhaupt nicht gilt, ist die KI empathisch, sondern kann sie sich empathisch geben und kann sie uns bewegen, kann sie uns motivieren, kann sie uns emotionalisieren.
[43:08]Wenn wir uns mit ihr kommunikativ auseinandersetzen. Und das scheint immer besser zu gelingen. Besser heißt, das Teil regt sich nicht auf, sondern kann sich anpassen an unsere emotionale Verfassung und kann sich sehr emotional geben. Zumindest ist sie momentan in diese Richtung ausgerichtet und konfiguriert, sehr wohlwollend, entgegenkommend, so wie wir das von empathischen Menschen her kennen. Das war jedenfalls ein Element unseres Gesprächs. Vielen Dank, dass du hier wieder mit dabei warst, als wir hier zu diesem Thema gesprochen haben in diesem Podcast. Und wenn dir das gefallen hat und der Podcast ja zusagt und du möchtest auch, dass andere, die diesen Podcast noch nicht kennen, aber kennenlernen sollten, weil es für sie interessant ist und interessant wäre, dann hinterlass doch eine Sternebewertung und ein Feedback auf Apple Podcast oder Google Business. Business und gib bekannt in deinem Netzwerk, dass hier zu Mediation, Konfliktcoaching, Organisationsberatung und das Ganze auch im Angesicht der neuen Technologien gepodcastet wird. Für den Moment alles Gute hier und euch. Ich verabschiede mich mit den besten Wünschen. Bis zum nächsten Mal. Kommt gut durch die Zeit. Ich bin Sascha Weigel, dein Host von INKOVEMA, dem Institut für Konflikt- und Verhandlungsmanagement in Leipzig und Partner für professionelle Mediations- und Coachingausbildung.