INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#160 – Unternehmer sind verrückt, Wanderer auch.

Krisen beginnen auf Höhepunkten und manchmal kommt man nur durch den Abstieg weiter.

Im Gespräch mit Wolfgang Zimmermann

Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Wolfgang Zimmermann, studierter Betriebswirtschaftler, erfahrener Unternehmensberater, Leadership-Experte, Redner und Autor – und alpiner Weitwanderer.

Inhalte:

Management vs. Unternehmertum:

Zimmermann verdeutlicht den grundlegenden Unterschied zwischen Managern und Unternehmern.

  • Manager operieren innerhalb festgelegter Grenzen und Strukturen und fokussieren sich auf Effizienz und Kontrolle, während…
  • Unternehmer diese Grenzen erweitern oder neu definieren, indem sie neue Ideen, Produkte oder Geschäftsmodelle einführen.

Unternehmertum ist entscheidend für den wirtschaftlichen Fortschritt einer Gesellschaft und die Entwicklung neuer Märkte. Unternehmer spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, der Steigerung der Innovationsrate und der Förderung des Wettbewerbs.

Unternehmertum hat Herausforderungen und Risiken. Es ist vor allem ein Agieren im Angesicht von Unsicherheit, finanzieller Risiken und der Notwendigkeit, gegen bestehende Normen und Erwartungen zu verstoßen. Hier wird auch verdeutlicht, dass Unternehmertum stets auch Grenzgängertum ist.

Gleichwohl ist es wichtig zu beachten, dass Management und Unternehmertum keineswegs nur blanke Gegensätze sind, sondern sich in Organisationen in Balance halten müssen. Die Wichtigkeit einer Balance zwischen den strukturierten Ansätzen des Managements und der kreativen, grenzenverschiebenden Natur des Unternehmertums. Unternehmen, die diese Balance meistern, sind in der Lage, langfristig erfolgreich und innovativ zu sein.

Manchmal kommt man nur durch den Abstieg weiter.

Typen von Unternehmern

Zudem sprechen wir über die verschiedenen Typen von Unternehmern, die jeweils einzigartige Rollen und Eigenschaften im Wirtschaftsleben einnehmen. Diese Typen umfassen:

  • Der kreative Zerstörer: Inspiriert von Joseph Schumpeters Konzept der „kreativen Zerstörung“, beschreibt dieser Typus Unternehmer, die bestehende Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle durch innovative Lösungen ersetzen. Sie treiben den Fortschritt voran, indem sie Altes zerstören und durch Neues ersetzen.
  • Der Regelbrecher: Dieser Typus hinterfragt bestehende Normen und Regeln im Markt oder in der Industrie und findet Wege, diese zu umgehen oder neu zu definieren. Regelbrecher sind oft Wegbereiter für neue Geschäftspraktiken oder Marktnischen.
  • Der Weltverbesserer: Unternehmer dieses Typs sind motiviert durch den Wunsch, positive Veränderungen in der Gesellschaft oder Umwelt zu bewirken. Ihr Antrieb ist oft eine Kombination aus sozialer Mission und unternehmerischer Initiative, was zu nachhaltigen Geschäftsmodellen oder Produkten führt, die soziale Probleme adressieren.

Diese Klassifizierung verdeutlicht, wie Unternehmer durch ihre unterschiedlichen Motivationen und Ansätze die Grenzen des traditionellen Managements verschieben und neue Möglichkeiten für Innovation und Wachstum schaffen. Sie zeigt auch, dass Unternehmertum viele Formen annimmt, von der reinen Marktinnovation bis hin zu sozialem Engagement.

Krisen beginnen auf Höhepunkten. Wo auch sonst?!

Quelle:

  • Webseite: Wolfgang Zimmermann (https://wolfgang-zimmermann.com/)
  • Aufsatz: Zimmermann, Wolfgang: Unternehmer sind Verrückte: Management hat Grenzen – Unternehmertum verrückt sie, Springer Fachmedien Wiesbaden 2014.

Unternehmer sind Verrückte

Wie Unternehmer Grenzen überwinden und was Manager von ihnen lernen können

Kurzbeschreibung
  • „Aus der Vielzahl der in den letzten Jahren zum Thema Familienunternehmen erschienenen Literatur ragt das vorliegende Buch heraus. Zimmermanns Verdienst ist es, nicht nur ein treffendes Psychogramm der typischen Unternehmerpersönlichkeit abzubilden, sondern darüber hinaus auch das gesamte geschäftliche und familiäre Umfeld unserer Familienbetriebe mit einzubeziehen. Dass es dem Autor gelungen ist, Humor und Nutzwert so leicht und zwanglos miteinander zu verbinden, ist eine große schriftstellerische Leistung.“ (Prof. Dr. Dr. h. c. Brun-Hagen Hennerkes, Vorstand Stiftung Familienunternehmen)

„Unternehmer sind – mit Schumpeter gesprochen – schöpferische Zerstörer, die sich dabei nicht erschöpfen. Unternehmer sind Regelbrecher und Hierarchieflüchtlinge, Lückenerfinder für Produkte, Grenzgänger zwischen Wissen und Nicht-Wissen. Und sie scheitern in der Regel, bevor sie irgendwann erfolgreich sind. Schön, dass man dieser unerklärlichen wie unheimlichen Spezies in Deutschland wieder mehr Aufmerksamkeit widmet. Wir brauchen die nächsten Gründerjahre, kluge Universitäten und kluge Bücher dazu. Hier liegt eines vor!“  (Prof. Dr. Stephan A. Jansen, Zeppelin Universität, Gründungspräsident)

Der Inhalt

  • Von der Kunst, ins Glück zu stolpern: Die Gründung
  • Management hat Grenzen: Unternehmertum verrückt sie
  • Love it or leave it: Unternehmergeführte Firmen ticken anders
  • Mitreißen zum Mitmachen: Unternehmer und ihr Blick auf ihre Mitarbeiter
  • Familienunternehmen und Unternehmerfamilien: Zwischen Gefühl und Geschäft
  • Nicht reden, sondern tun: Das Wertegerüst
  • Der Unternehmer als Motor der gesellschaftlichen Entwicklung
  • Interviews mit erfolgreichen Unternehmern und renommierten Wissenschaftlern

Die Neue Zürcher Zeitung zu „Unternehmer sind Verrückte“:
„Nach einer eingehenden Darstellung des Unternehmertums geht der Autor darauf ein, wie dieses zurzeit in unserer Gesellschaft, also im Nachgang zur Finanzkrise, wahrgenommen wird. Im Gegensatz zu Managern werden Unternehmer als wichtige wirtschaftliche Grundpfeiler angesehen. Neben den bereits erwähnten Eigenschaften liegt das laut Zimmermann auch daran, dass die Entrepreneurs durch ihr Tun Sinn vermitteln können, da sie nachhaltig an ihrem Lebenswerk arbeiten und sich oft auch gesellschaftlich engagieren. Im letzten Teil beschreibt der Autor, welche Gefahren ein solches Dasein mit sich bringen kann. Nach seiner Meinung besteht eine darin, dass man sich zu sehr an Gewohntem orientiert und so Innovationen vernachlässigt. Weitere Tücken können die Nachfolgeregelung oder Grössenwahn sein. In seinem Buch gibt Zimmermann zahlreiche Denkanstösse für moderne Manager, unternehmerisch zu denken und zu handeln.“