KI-Kompass #03 – für Mediation, Coaching und Beratung
(06.02.2025, 12-13 Uhr)
Vorbereitungsarbeiten und Recherchieren mit Perplexity
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Mehr InformationenPerplexity AI – Die Antwortmaschine der Zukunft?
Was ist Perplexity AI?
- Perplexity AI ist eine künstliche Intelligenz (KI), die speziell für Suche und Antworten entwickelt wurde.
- Sie kombiniert die klassische Google-Suche mit der KI-gestützten Sprachverarbeitung von Tools wie ChatGPT.
- Anders als Google liefert Perplexity nicht nur Links, sondern direkte Antworten mit Quellenangaben.
- Entwickelt wurde es 2022 von Aravind Srinivas, einem ehemaligen OpenAI-Mitarbeiter.
- Das Unternehmen hat seinen Sitz in San Francisco und wird von Amazon-Gründer Jeff Bezos und Nvidiafinanziell unterstützt.
Wie funktioniert Perplexity?
- Direkte Webanbindung: Es greift direkt auf aktuelle Internetquellen zu.
- Zwei Versionen:
- Kostenlose Version mit GPT-3.5 und einem eigenen Sprachmodell.
- Pro-Version für 20$ im Monat mit GPT-4 und weiteren fortschrittlichen Modellen.
- Suchfeld wie bei Google, aber mit direkten Antworten statt nur Links.
- Quellenangaben immer sichtbar – Nutzer können direkt auf die Ursprungsseiten klicken.
- Gesprächsführer: Nutzer können ihre Fragen verfeinern und weiterfragen, um genauere Antworten zu bekommen.
- Mobile Nutzung: Verfügbar als App für Android und iOS sowie als Chrome-Erweiterung.
Wie unterscheidet sich Perplexity von Google und ChatGPT?
ChatGPT | Perplexity | ||
---|---|---|---|
Ergebnis | Liste mit Links | Textbasierte Antwort ohne aktuelle Quellen | Direkte Antwort mit aktuellen Quellen |
KI-Unterstützung | Keine | Sprachmodell ohne Webanbindung | Sprachmodell mit direkter Webanbindung |
Quellenangaben | Ja, aber nur als Links | Meist keine oder halluzinierte Quellen | Klare und klickbare Quellenangaben |
Interaktion | Keine | Dialogfähig, aber begrenzte Wissensbasis | Dialogfähig mit aktueller Websuche |
Beispiele für die Nutzung in der Beratung
- Mediatoren und Berater können sich schnell auf den aktuellen Stand bringen.
- Beispiel: Ein Mediator, der seit zwei Jahren keine Scheidungsmediation gemacht hat, kann Perplexity nach gesetzlichen Änderungen fragen.
- Ergebnisse könnten sein:
- Neues Namensrecht ab Mai 2025: Ehepartner und Kinder können Doppelnamen führen.
- Aktuelle Unterhaltsregeln aus der Düsseldorfer Tabelle.
- Steuerliche Anpassungen im Ehe- und Familienrecht.
Vorteile von Perplexity AI
- Schnellere Recherche: Man spart Zeit, da man nicht erst alle Links durchforsten muss.
- Aktuelle Antworten: Anders als ChatGPT basiert Perplexity auf tagesaktuellen Quellen.
- Vertrauenswürdige Quellen: Keine halluzinierten Quellen wie bei anderen KI-Modellen.
- Dialogfähigkeit: Fragen können verfeinert und weiterentwickelt werden.
- Mobil nutzbar: Durch die App und die Browser-Erweiterung.
Mögliche Risiken und Herausforderungen
- Verlockende Einfachheit: Die Antworten wirken oft sehr professionell, sollten aber immer gegengeprüft werden.
- Bias in den Quellen: Die verwendeten Quellen können eine bestimmte Richtung oder Agenda verfolgen.
- Nicht alle Quellen sind transparent: Perplexity zeigt zwar Quellen an, aber das Ranking der Suchergebnisse bleibt unklar.
Fazit
- Perplexity AI ist eine Mischung aus Google und ChatGPT mit klaren Vorteilen für die Recherche und Beratung.
- Die direkten Antworten mit Quellenangaben machen es besonders wertvoll für Fachleute, die aktuelle Infos benötigen.
- Ideal für Mediatoren, Berater und Forscher, die sich schnell auf den neuesten Stand bringen wollen.
- Trotzdem: Nicht blind auf die Antworten vertrauen! Immer selbst nachprüfen.
Checkliste für den Einsatz von Perplexity AI
✅ Ist die Antwort logisch und nachvollziehbar? ✅ Sind die Quellen seriös und vertrauenswürdig? ✅ Gibt es alternative Quellen, um die Informationen zu bestätigen? ✅ Ist die Fragestellung präzise genug oder sollte sie verfeinert werden? ✅ Ist eine kostenpflichtige Pro-Version notwendig oder reicht die Free-Version?
Glossar
- Künstliche Intelligenz (KI) / Artificial Intelligence (AI) – Maschinen, die menschliche Intelligenz nachahmen.
- Sprachmodell / Language Model – KI, die Texte versteht und generiert.
- Perplexity AI – Eine KI-gestützte Such- und Antwortmaschine.
- Generative KI / Generative AI – KI, die neue Inhalte erstellt.
- Quellenangabe / Source Attribution – Angabe der Originalquelle einer Information.
- Browser-Erweiterung / Browser Extension – Ein Zusatzprogramm für Webbrowser.
- Chatbot – Eine Software, die menschliche Gespräche simuliert.
- Bias / Verzerrung – Systematische Fehler in KI-Algorithmen durch einseitige Daten.
- Crawler / Web Crawler – Programme, die das Internet durchsuchen und indexieren.
- GPT (Generative Pre-trained Transformer) – Ein Sprachmodell von OpenAI.
KI-Kompass für Mediation, Coaching und Beratung?
- Mediation, Coaching und Beratung finden heute in einem anderen Kontext statt als noch vor 10 Jahren.
- Wir und unsere Klient*innen nutzen Tools, die vor fünf Jahren noch undenkbar waren. Unsere Ausbildungen, mentalen Konzepte und praktischen Interventionen werden sich darauf einstellen (müssen).
- Aber nicht nur unser beraterisches Umfeld, auch unser geschäftliches Umfeld hat sich bereits erheblich gewandelt: Wer heute erfolgreich und zufrieden als Mediator*in, Coach*in oder Berater*in arbeitet, darf sich sicher sein, dass Umstände und Zustände dafür mitgewirkt haben, die heute nicht mehr existieren.
- Die Auswirkungen dieses Wandels für die Ausbildung in Mediation, Coaching und Beratung (von Menschen) sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzuschätzen.
- Unsere Routinen in Ausbildung und Beratung dienen mehr unserem seelischen Wohlbefinden („Ausblenden“), keineswegs aber dem klugen Zurechtkommen in diesem unbekannten Gelände, das zu erkunden sich heute kaum zu lohnen scheint, weil es sich Morgen bereits völlig anders darzustellen droht.
Der KI-Kompass will dennoch Schritte ermöglichen.
Denn wer heute im Unbekannten sich zu bewegen lernt,
ist für Morgen in guter Übung.
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