INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“
#223 GddZ
Konfliktakteur Betriebsrat – Teil 3.
Konflikte zwischen Betriebsratsgremium und Geschäftsführung
Im Gespräch mit RAin Antje Burmester
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Arbeitsrecht, Mediatorin (Viadrina Frankfurt); Expertin für kollektiv-arbeitsrechtliche Konflikte.
Kleine Reihe:
Inhalt
Kapitel:
Chapters
Inhaltliche Zusammenfassung
In dieser Episode beenden wir unsere kleine Reihe über den Betriebsrat als Konfliktakteur unter der Leitung von Frau Rechtsanwältin Antje Burmester. Gemeinsam beschäftigen wir uns mit den Herausforderungen, vor denen Betriebsräte stehen, insbesondere im Hinblick auf die Konfliktlinien zu den Arbeitgebern und deren repräsentierenden Führungskräften. Wir reflektieren über die wesentlichen Konfliktpunkte, die sowohl innerhalb der Betriebsräte selbst als auch in der Interaktion mit der Geschäftsleitung zutage treten.
Zu Beginn betrachten wir die internen Konflikte innerhalb von Betriebsratsgremien, die durch unterschiedliche Altersgruppen, Geschlechter und Professionen geprägt sind. Diese Diversität bringt sowohl Chancen als auch Schwierigkeiten mit sich, da es darum geht, eine konstruktive Zusammenarbeit zu fördern. Antje beleuchtet, wie diese internen Konflikte oft die großen betrieblichen Herausforderungen widerspiegeln, und wir diskutieren die Notwendigkeit, dass Betriebsräte eine einheitliche Stimme nach außen darstellen, um ihre politischen Rechte zu stärken.
Ein zentraler Punkt unserer Diskussion ist die Komplexität der Beziehung zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung. Wir beleuchten, wie Betriebsräte oft als „Verhinderer“ wahrgenommen werden, insbesondere wenn es um Themen wie Arbeitszeitregelungen oder Arbeitsschutz geht. Dabei stellen wir fest, dass Betriebsräte als Interessenvertreter der gesamten Belegschaft plötzlich zwischen den Bedürfnissen der Mitarbeiter und den Forderungen des Unternehmens hin- und hergerissen sind.
Antje teilt ihre Erfahrungen darüber, wie Betriebsräte in ihrer Rolle oft nicht nur den Interessen der Arbeitskräfte dienen, sondern auch mit einer Vielzahl von Erwartungen und Druck seitens der Mitarbeitenden konfrontiert werden. Hier zeigt sich die Herausforderung, als Betriebsrat sowohl schützend als auch vermittelnd zwischen den unterschiedlichen Sichtweisen und Bedürfnissen zu agieren. Die Frage, wie sich die Betriebsräte in diesem Spannungsfeld positionieren können, steht im Zentrum unseres Dialogs.
Wir behandeln auch die Rolle der externen Mediatoren und deren Einfluss auf Konflikte zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung. Antje hebt hervor, dass es wichtig ist, nicht nur mit den sichtbaren Parteien am Tisch zu arbeiten, sondern auch die Stimmen jener zu berücksichtigen, die Einfluss nehmen wollen, aber nicht an den Verhandlungen teilnehmen. Die Komplexität dieser Dynamiken erfordert von uns als Mediatoren ein tiefes Verständnis der internen Strukturen und Prozesse in den Unternehmen.
Am Ende der Episode reflektieren wir über die zentralen Erkenntnisse dieser Reihe und stellen fest, dass der Betriebsrat in seiner Funktion oft mehr als ein reiner Interessenvertreter für die Angestellten ist. Er agiert vielmehr in einem ständig dynamischen politischen Umfeld und muss dabei die unterschiedlichen Sichtweisen, Ziele und Interessen, die auf ihn einwirken, geschickt navigieren. Das Gespräch hebt die Herausforderungen hervor, die mit dem Umgang dieser Rollen und den damit verbundenen Verantwortungen einhergehen.
Wir danken Antje für ihren wertvollen Beitrag und die tiefen Einblicke in die komplexe Welt der Betriebsratsarbeit und deren Konfliktfelder.
Vollständige Transkription
Hinterlasse einen Kommentar