INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“
#168 – Prozessverständnis von kausalen Aushandlungsprozessen am Beispiel von Mediation und Coaching
Welches Prozessverständnis unterfüttert nicht-direktive, prozessbegleitende Beratungsverfahren?
Vortrag auf dem Kontaktseminar des Deutschen Sozialrechtsverband – Februar 2024
Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.
Vortrag von Sascha Weigel
Inhalte:
Inhaltsangabe
Im Vortrag für den Deutschen Sozialrechtsverband bietet Prof. Dr. Sascha Weigel einen Einblick in das Prozessverständnis bei nichtdirektiven Beratungsaufträgen. Angesichts der gesetzlichen Veränderungen im Sozialrecht, die auf derartige konsensuale Aushandlungsprozesse zunehmend Wert legen, bilden den Hintergrund der Votragsanfrage.
1. Grundlagen und juristischer Rahmen: Der Vortrag beginnt mit einer Einführung in die grundlegenden rechtlichen Instrumente und Pläne, die im deutschen Sozialrecht zur Anwendung kommen. Von Teilhabeplänen bis hin zu Integrationsvereinbarungen, wird die Bedeutung dieser Dokumente für die Förderung der Teilhabe und Integration in die Gesellschaft hervorgehoben. Zunehmend mehr wird auf eine behördliche Beratung abgehoben, die nichtdirektiv, „nicht hoheitlich“, sondern partnerschaftlich auf Augenhöhe arbeitet.
2. Persönliche Einblicke und Erfahrungen:
Sascha Weigel teilt persönliche Erfahrungen aus seiner Tätigkeit in verschiedenen sozialen Kontexten mit.
3. Verständnis von Recht und Aushandlungsprozessen:
Ein zentrales Thema des Vortrags ist das Verständnis des Rechts als ein Rahmenwerk, das nicht nur Einschränkungen, sondern auch Gestaltungsspielräume bietet. Dieser Abschnitt betont die Bedeutung von Aushandlungsprozessen und die Rolle des Rechts nicht mehr als Leitseil, sondern als Spielwiese, die durch ihre Existenz (die Entscheidung) verlangt, wo auf ihr seine Zeit verbracht werden will.
4. Die Bedeutung der Gesprächsführung:
Sascha Weigel legt dar, wie Gespräche als kommunikative Instrumente zur Selbsthilfe anregen können, indem sie Eigenverantwortung und Selbstentfaltung fördern. Er präsentiert Leitlinien für Gespräche auf Augenhöhe und die Notwendigkeit, unterstützend statt bevormundend zu agieren.
5. Struktur und Phasen eines Beratungsgesprächs:
Der Leitfaden beschreibt detailliert die verschiedenen Phasen eines Beratungsgesprächs – von der Kontraktphase über die Klärung und Lösungsfindung bis hin zur Umsetzung. Dieser Abschnitt bietet praktische Anleitungen für eine effektive Beratung.
6. Umgang mit Herausforderungen:
Abschließend werden Strategien zum Umgang mit typischen Beraterfallen sowie mit Passivität und Widerstand in Beratungsgesprächen vorgestellt. Prof. Weigel erörtert, wie diese Herausforderungen konstruktiv bewältigt werden können, um erfolgreiche Aushandlungsprozesse zu fördern.
Fazit:
Dieser Vortrag bietet sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Tipps für die Gestaltung effektiver und zielführender Beratungsarbeit, wie es das Sozialrecht zunehmend fordert.
Mit dem Kontaktseminar verwirklicht der Deutsche Sozialrechtsverband sein Ziel der Pflege des Sozialrechts in Wissenschaft und Praxis indem er diese zusammenbringt. Die Veranstaltung widmet sich alljährlich einem sozialpolitisch und sozialrechtlich aktuellen Thema und gibt Gelegenheit zur gleichzeitigen wissenschaftlichen sowie praktischen Betrachtung. Wissenschaftler und Praktiker sollen miteinander ins Gespräch kommen, nicht nur um das Verständnis für die jeweils andere Profession zu stärken, sondern auch um Ideen für die Weiterentwicklung der eigenen Position sowie des eigenen Handelns zu entwickeln. Die Tagungsbeiträge werden in Sozialrecht aktuell dokumentiert. Leitthema war 2024: Aushandlungsprozesse im Sozialleistungsrecht: Vereinbarungen, Pläne und Verträge
Leitthema war 2024: Aushandlungsprozesse im Sozialleistungsrecht: Vereinbarungen, Pläne und Verträge
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