Transaktionsanalyse im Konfliktcoaching
Teil 2 der Trilogie zur Transaktionsanalyse und Mediation
in: Konfliktdynamik 04/2017, S. 248 – 260.
Der zweite Teil der Trilogie zur Transaktionsanalyse und Mediation stellt TA-Konzepte anhand eines Konfliktcoachings vor. Beispielhaft wird anhand eines Streits zwischen Brüdern der mögliche Verlauf eines transaktionsanalytisch fundierten Konfliktcoachings dargestellt. Dabei werden sowohl Eric Bernes acht Interventionen vorgestellt als auch weitere Konzepte der Transaktionsanalyse. Deutlich wird, dass die Transaktionsanalyse für die Bearbeitung von Konflikten – ob in Coachings oder Mediationen – ein geeignetes Instrumentarium zur Diagnose und Intervention bereitstellt.
Anhand eines Beispielsfalls werden Konzepte der Transaktionsanalyse vorgestellt, die im Coaching Relevanz erlangen können. Eingebettet ist der Coaching-Verlauf in die Konzeption der acht Interventionsarten nach Eric Berne, dem Gründer der TA.
Hervorragender Artikel zur transaktionsanalytischer Beratungsarbeit.
Die acht Interventionsformen von Berne werden ausführlich dargestellt und mit Beispielen veranschaulicht. Auch andere TA-Konzepte werden in guter Zusammenfassung aufgezeigt. Zudem werden wirkungsvolle Fragebeispielen (Interventionen) für die praktische Beratungsarbeit angeboten.
Die Darstellung der Ich-Zustandsmodelle lässt auf eine bestimmte Interpretation, wie die beiden Modelle zusammenwirken schließen, die die Modelle stark vereinfachen würden. Diese Abbildung könnte so gedeutet werden, dass die Inhalte der jeweiligen strukturellen Ich-Zustände (bspw. Denken und Fühlen im EL-Ich-Zustand) in Verhaltensweisen der „gleichen“ funktionalen Ich-Zuständen (Verhalten EL-Ich-Zustand, kritisch o. fürsorglich) ausgedrückt würden.
Für die funktionalen Ich-Zustände hat der Autor ein Modell gewählt, das diese teilweise einseitig darstellt. Wirkungsvoller für die Beratungsarbeit finde ich die Erweiterung der funktionalen Ich-Zustände um einen jeweils „positiven = konstruktiv, hilfreichen“ und „negativen = einschränkend, hinderlichen“ Anteil (Kahler). Hervorragend wird diese Differenzierung in dem neuen Modell „Functional Fluency“ (Temple) dargestellt.
Bzgl. des Passivitätskonzepts sei noch ergänzend erwähnt: Der Autor verwendet hier die Bezeichnung „passives Denken“. Das ist gleichbedeutend mit dem Begriff des „Discounts“ (Schiff / dt. Übersetzung „Abwertung“) zu verstehen.
Der Artikel insgesamt bietet sowohl eine theoretische und meta-perspektivische Betrachtung der TA – Konzepte, als auch eine Fülle von ganz konkreten und praktischen Beispielen zur Nutzung in der Anwendung. Sehr empfehlenswert!
Vielen Dank, Natalia! Ein hilfreiches Feedback! Gerade der Hinweis auf Functional Fluency Modell gefällt mir.