INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#229 GddZ

Die Kleinen Reihen im Podcast Gut durch die Zeit

Ein Überblick über die inhaltliche Ausrichtung des Podcasts Gut durch die Zeit – nach 228 Episoden

Allein am Mikrofon

Inhalt

Kapitel = Titel der Kleinen Reihen

0:14 Willkommen zum Podcast

2:07 Struktur des Podcasts

4:15 Vorstellung der kleinen Reihen

5:35 Arbeitsfelder von Mediatoren

6:57 Formen der Mediation

7:37 Ratlose Berater

9:47 Beratungsansätze und -fundamente

10:26 Neue Technologien in der Beratung

13:13 Marketing von Mediationsdienstleistungen

15:09 Organisationsmediationen

16:59 Schwierige Gespräche

18:22 Thema Vertrauen

20:07 Macht in der Mediation

21:49 Gesellschaftspolitische Konfliktlagen

22:32 Mediations- und Justizpolitik

23:07 Podcast Features

23:39 Ausblick auf kommende Themen

Inhaltliche Zusammenfassung

In dieser Episode von „Gut durch die Zeit“ habe ich, Sascha Weigel, in einer Alleinfolge die Gelegenheit genutzt, um einen tiefen Einblick in die Struktur und Entwicklung unseres Podcasts zu geben. Wir haben mittlerweile über 220 Episoden produziert, und ich wollte sicherstellen, dass sowohl neue als auch langjährige Hörer einen klaren Überblick über die Themen und Reihen erhalten, die wir abgedeckt haben. Es ist mir wichtig, dass jeder die Vielschichtigkeit von Mediation, Konfliktcoaching und Organisationsberatung nachvollziehen kann.

In den letzten Jahren hat sich unser Podcast in verschiedene kleine Reihen aufgeteilt, die jeweils spezifische Aspekte der Konfliktbearbeitung beleuchten. Ich wusste, dass es notwendig ist, eine klare Struktur zu schaffen. Während ich die einzelnen Reihen präsentiere, wird deutlich, dass diese nicht von Anfang an konzipiert waren, sondern sich organisch aus den Diskussionen und den Bedürfnissen entwickelt haben.

Eine der ersten Reihen behandelt die verschiedenen Stile von Mediation. Hier habe ich spannende Gespräche geführt, die aufzeigen, dass Mediation nicht gleich Mediation ist, und ich habe konkrete Beispiele wie das Streitgespräch zwischen Kirsten Schröter und Tilman Metzger besprochen. Weitere Reihen befassen sich mit spezifischen Arbeitsfeldern, in denen Mediation Anwendung findet, von der Friedensmediation bis hin zur Mediation in der Wirtschaft und im Sport. Diese Vielfalt ist besonders wertvoll, um zu verstehen, wo und wie Mediation tatsächlich praktiziert wird und welche Bedürfnisse und Herausforderungen es dabei gibt.

Ich habe auch über die verschiedenen Formen von Mediation gesprochen, einschließlich der sog. Kooperativen Praxis und der Online-Mediation. Ein bedeutender Aspekt unserer Diskussionen war das Thema Vertrauen, das ich mit Professor Guido Möllering intensiv behandelt habe. Diese Reihe hat gezeigt, wie zentral Vertrauen in der Mediation ist und welche Aspekte dabei eine Rolle spielen.

Besonders spannend war auch die Auseinandersetzung mit Machtstrukturen in der Mediation, die ich mit verschiedenen Experten thematisiert habe. Diese Gespräche haben mir einen neuen Blick auf die Dynamiken gegeben, die in Konfliktsituationen und bei der Vermittlung eine Rolle spielen. Ebenso wichtig war die Diskussion über neue Technologien und deren Einfluss auf die Beratungsarbeit, insbesondere im Hinblick auf künstliche Intelligenz und deren Anwendung in der Konfliktbearbeitung.

Ich habe auch gezeigt, wie wichtig Marketing für Mediation ist, und dass Mediation kein klassisches Produkt ist. Hier gilt es, die spezifischen Herausforderungen zu berücksichtigen, die mit der Vermarktung von Mediationsdiensten verbunden sind. Durch Gespräche mit Marketingexperten habe ich wertvolle Einblicke gewonnen, die es uns ermöglichen, Mediation besser zu positionieren.

Abschließend habe ich die Möglichkeit geschaffen, dass Hörer aktiv an der Themenfindung für zukünftige Episoden mitwirken können. Mich interessiert, welche Themen und Gäste die Zuhörer in diesem Kontext spannend finden würden. Diese Episode war ein erster Schritt, um die Vielfalt und den Reichtum der Inhalte, die wir in diesem Podcast anbieten, zu strukturieren und zu reflektieren, während wir gleichzeitig die Verbindung zu unseren Zuhörern stärken.

Vollständiges Transkript

[0:04]Herzlich Willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit, der Podcast rund um Mediation,
[0:14]
Willkommen zum Podcast
[0:09]Konfliktcoaching und Organisationsberatung, ein Podcast von Inko Fema. Ich bin Sascha Weigel und begrüße dich zu dieser besonderen Folge, denn ich bin heute hier alleine im Podcaststudio und habe keinen Gast. Ich werde alleine diese Sendung bestreiten, weil ich die anstehende Sommerpause, ich zögere schon ein bisschen das zu sagen, denn von Pause ist doch bei vielen gar nicht die Rede, sondern einfach nur Sommer. Und ich will das dennoch nutzen, um über diesen Podcast zu sprechen und ein wenig die Struktur des Podcasts darzulegen.
[0:50]Die sich im Laufe dieser über 220 Episoden entwickelt hat. Mir scheint das notwendig, denn an der einen oder anderen Stelle verliere auch ich manchmal den Überblick und das soll Ihnen und Euch nicht so gehen. Und deshalb werde ich die innere Struktur des Podcasts darlegen, dass er sich um Konflikte und Konfliktbearbeitung dreht und sich vor allem auf die Arbeitssettings, Mediation, Coaching und Organisationsberatung bezieht. Das sagt ja schon der Titel, aber angesichts von 200 Episoden wird das dann schon schwer, diesen Podcast handlich zu nutzen und auch gewinnbringend sich anzuhören.
[1:37]Und auch keine stille Sorge, also das ist kein Sommerloch-Episode für mich, weil ich keine Ideen hätte, mit denen ich hier sprechen und podcasten sollte. Das geht mir ganz und gar nicht so. Es ist eher so, dass alleine die Arbeitskapazität und der Aufwand des Begrenzen, dass dieser Podcast nur wöchentlich rauskommt und nicht täglich, was sozusagen schon fast eine Wunschvorstellung meinerseits wäre.
[2:07]
Struktur des Podcasts
[2:03]Aber es gibt doch einfach eine Realität, die dem entgegensteht. Nein, mir scheint das tatsächlich notwendig, die innere Struktur und das heißt vor allen Dingen die kleinen Reihen, die sich entwickelt haben, darzulegen. Denn dieser Podcast besteht aus kleinen Reihen und mittlerweile sind das 20 an der Zahl. Die 21. Die ist noch nicht abgedreht oder aufgenommen, aber schon klar konzipiert. Da geht es um das Thema Kooperation und das wird eine Reihe mit Prof. Dr. Guido Möllering werden, den ich ja schon zum Thema Vertrauen hier in mehreren Episoden, Schrägstrich kleine Reihe, interviewt habe oder mit ihm gesprochen habe.
[2:48]Und da bin ich mitten im Thema. Wenn ich diesen Podcast aufgebaut habe in Form von kleinen Reihen, dann ist der zugrunde liegende Gedanke, dass die Vielschichtigkeit von Mediation und Konfliktbearbeitung nicht einfach mit einem Podcast in den Griff zu bekommen ist, sondern die unterschiedlichsten Themen, die auch nicht alle und jeden interessieren.
[3:17]Aufzusplitten und damit Methoden der Konfliktbearbeitung von Arbeitsfeldern von Mediatoren zu trennen, als aber auch die Erscheinungsform Konflikt noch mal anders in den Blick zu nehmen, wie das vielleicht bei einem gesellschaftlichen Konfliktbeobachtung anders ist, als wenn ich individuelle private Konflikte anschaue.
[3:38]Die kleinen Reihen dienen also dazu, nicht nur formal ein wenig Ordnung reinzubringen, sondern auch inhaltlich die Komplexität und Vielfalt der Konfliktbearbeitung angemessen abbilden zu können. Und damit komme ich zu der Vorstellung der einzelnen kleinen Reihen. Und wenn ich jetzt hier diese kleinen Reihen vorstelle und das mit Ziffern belege, mit einer Nummerierung, dann ist das reine Willkür meinerseits. Ich habe mir den Podcast vorgenommen und die einzelnen Episoden angeschaut und
[4:15]
Vorstellung der kleinen Reihen
[4:12]dann einfach der Reihe nach aufgezählt, wo ich eine Reihe erkenne. Denn diese Konzeption der kleinen Reihen ist nicht von Anfang an entstanden, sondern das hat sich jetzt wirklich in der Belebung des Podcasts so ergeben. Also es geht los mit der Nummer 1. Da geht es um die Stile von Mediation.
[4:30]Wie kann man Mediation durchführen? Und da sind einzelne Episoden, die sich damit auseinandersetzen. Die 170. Episode zum Beispiel, da ist deutlich geworden, dass Mediation nicht gleich Mediation ist, sondern ein Streitgespräch zwischen Kirsten Schröter und Tilman Metzger, von mir moderiert und von der Deutschen Bahn initiiert, war hier eine beispielhafte Episode. Ich habe Ed Watzke zur transgressiven Mediation in der 25. Episode gesprochen und vorab zwei Episoden mit Tilman Metzger zur Klärungshilfe aufgenommen.
[5:10]Eine Übersicht der einzelnen Episoden zu den kleinen Reihen gibt es in einem hierzu begleitenden Blogbeitrag. Dort sind auch die Episoden verlinkt und dieser Blogbeitrag wird in Zukunft auch eine Möglichkeit sein, sich dem Inhalt dieses Podcasts zu nähern. Das sei an dieser Stelle schon das erste Mal erwähnt, eine zweite Erwähnung wird sicherlich folgen.
[5:35]
Arbeitsfelder von Mediatoren
[5:36]Die zweite kleine Reihe beschäftigt sich mit den Arbeitsfeldern von Mediatoren. Also in welchen Branchen und welchen Bereichen oder auch Milieus wird Mediation eingesetzt und findet Mediation Anwendung. Nicht nur in der Verwaltung und in Familien, sondern auch in der Friedensmediation oder in der Elder Mediation. Also Mediation sind Alters- und Generationsfragen. Im Sport, im professionellen Sport, so wie in der Wirtschaft. In Orchestern und damit in der Hochkultur genauso wie in Fragen der Energiewende.
[6:11]Ihr werdet in der Übersicht sehen, dass schon ein gutes Dutzend, fast ja 20 Episoden zu den Arbeitsfeldern hier im Podcast Eingang gefunden haben mit ganz hochinteressanten Gesprächspartnern und ganz spezifischen Anwendungsfeldern. Er erinnert zum Beispiel an die 91. Episode, wo es um biosoziale Konflikte geht. Eine ganz interessante Rechtsentwicklung, die dort auch aufgegriffen wurde. Ebenso wie die Episoden zum Starok, zum Sanierungs- und Restrukturierungsgesetz, was neu erlassen wurde.
[6:57]
Formen der Mediation
[6:51]Also das sind die Arbeitsfelder in der zweiten kleinen Reihe. Die dritte beschäftigt sich mit den Formen von Mediation. Also in welcher Art findet Mediation statt? Nicht nur Formen. Im Dreieck der klassischen Mediation, sondern wir haben es hier zum Beispiel mit einer kooperativen Praxis zu tun, die von Sabine Hufschmidt in der 151. Episode erläutert wird. Oder eine Co-Mediation, wenn zwei Mediatoren agieren. Man kann auch in Einzelgesprächen Konfliktvermittlung durchführen, ebenso wie im Online-Bereich, also synchron und technologisch vermittelt.
[7:37]
Ratlose Berater
[7:37]Eine ganz besondere kleine Reihe, nämlich die, die als erstes namentlich auch so aufgeschieden ist, sind die ratlosen Berater. Meine Gespräche mit Günther Mohr und Rolf Balling als zwei ganz erfahrene Coaches und Organisationsberater und auch meine Mentoren, wenn es um eine transaktionsanalytische, systemische Beratungsarbeit geht. Mit diesen beiden habe ich mich mehrmals, jetzt schon elfmal, zusammengesetzt im Podcast, um Situationen aufzugreifen, in denen Berater ratlos sind und dennoch dem Rat folgen, sich zusammenzusetzen und zu reflektieren. Wir haben Fragen aufgegriffen, was denn heute noch Beratung ist und ob das mehr als nur Haltung ist, was Organisationen sind und welchen Beitrag die Transaktionsanalyse zur allgemeinen Beratungstheorie geliefert hat. Was es mit dem Selbstverwirklichungsparadox auf sich hat und welche Rolle der Staat und die Wirtschaft einnehmen bei der Frage, wenn es um Beratung geht Wir haben das Management und das Beratungsparadigma gegenübergestellt und wir haben uns die Fortschrittsverluste genauer angeschaut.
[9:07]In der kleinen Reihe, die veranlasst wurde durch meine Beiratstätigkeit in der Fachzeitschrift Konfliktdynamik, habe ich Beiträge aus der Konfliktdynamik in den Podcast gespült, indem ich mich mit den Autoren unterhalten habe. Und das sind ganz wertvolle Gespräche und Podcast-Episoden, die die Vielfalt und die Qualität der Fachzeitschrift Konfliktdynamik spiegeln. Das wird in Zukunft sicherlich noch mehr intensiviert werden und die Zusammenarbeit mit der Konfliktdynamik wird sich vertiefen.
[9:47]
Beratungsansätze und -fundamente
[9:48]Und dann gibt es kleine Reihen, die beschäftigen sich mit meinen Beratungsansätzen und Fundamenten. Da gibt es natürlich einmal systemtheoretische Konzepte, die zusammengefasst in einer kleinen Reihe sind, als natürlich auch transaktionsanalytische Konzepte, die im Laufe dieser über 22 Episoden hier Eingang gefunden haben. Zum Beispiel die Gespräche zu den psychologischen Spielen, auch als wir Reichsbürger und Selbstverwalter mal unter diesem Aspekt uns betrachtet haben. Das war die Episode 98 mit Günter Mohr.
[10:26]
Neue Technologien in der Beratung
[10:26]Eine ganz wichtige Reihe, mir wichtige Reihe, sind die Episoden zu den neuen Technologien, die für oder zumindest in der Beratung Relevanz erhalten, allen voran natürlich künstliche Intelligenzen.
[10:46]Es ging dabei gar nicht mal los, als ich im Dezember 2022 das Gespräch mit ChatGPT führte. Dieses Gespräch habe ich aufgenommen, da war JetGPT noch nicht in der Lage zu sprechen, sodass ich damals Siri zur Hilfe genommen habe, damit hier was gehört werden kann im Podcast. Aber ich habe schon vorher, und das ist mir auch erst jetzt in der Zusammenschau deutlich geworden, mehrere Episoden zu künstlichen Intelligenzen und ihren Einflüssen auf Beratungsarbeit aufgenommen. Ich habe mit Katharina Höhne zur Friedensmediation und dem Wert künstlicher Intelligenzen in diesem Arbeitsfeld gesprochen. Ebenso mit Dr. Michael Bartel von Tworni, einer Münchner Technologiefirma. Und da haben wir dort schon darüber gesprochen, welchen Einfluss diese KIs haben wird auf die Beratungsarbeit, zum Beispiel im Kontext von Emotionserkennung.
[11:53]Das ist alles so lange her, das fühlt sich wie aus einer anderen Welt an, angesichts dessen, was dann auch bis heute möglich geworden ist. Deshalb sind, und mir war das gar nicht so klar, aber doch sehr viele Episoden zu neuen Technologien aufgenommen wurden. Dann natürlich maßgeblich auch mit Dr. Frank Thermer, der praktisch diese Reihe dann mit bereichert hat.
[12:19]Mit meinem Kollegen Dr. Jörg Schneider-Portmann, einem IT-Rechtsanwalt aus Stuttgart, man muss schon sagen, der IT-Rechtsanwalt aus Stuttgart, der heute als Berater, als Organisationsberater und Mediator tätig ist, habe ich eine Reihe begonnen, wo wir uns der präventiven Konfliktbearbeitung und der antizipierenden Konfliktbearbeitung widmen. Wir haben dazu selbst auch einen größeren Fachaufsatz als Grundlagenartikel veröffentlicht, selbstverständlich in der Konfliktdynamik, und haben dann daraufhin mehrere Gesprächspartner eingeladen und in Form einer kleinen Reihe hier mehrere Episoden aufgenommen,
[13:13]
Marketing von Mediationsdienstleistungen
[13:06]die sich um systematisches Konfliktmanagement, vor allen Dingen in Organisationen, drehen. Ein regelrechtes Herzensthema in diesem Podcast, aber auch wenn es um Mediation und Mediationsverständnis geht, ist das Thema Marketing von Mediationsdienstleistungen.
[13:30]Ich gehe nicht davon aus, das ist auch schon deutlich geworden, dass Mediation ein Produkt ist, das wie ein Sportwagen oder wie ein iPhone zu präsentieren ist. Wenn es mir am besten gefällt, dann wird das auch meinen Kunden gefallen. Sondern das ist ein höchst paradoxes Produkt. Und dem auf die Spur bin ich in der kleinen Reihe gegangen, unter anderem mit Professor André Nido Stadek und vor allen Dingen mit Damaris Deinert, die Mediation als Produkt mal unter marktpsychologischen Perspektiven angeschaut hat.
[14:13]Zwei besondere Folgen möchte ich hier nochmal ansprechen. Und zwar waren das die Episoden 63 und 66. In der Episode 63 habe ich mit Isabel Lüttkehaus, Imke Treiner und Jürgen von Irzen, drei Mediatoren, dazu gesprochen, wie wir Marketing für Mediation durchführen. Und wir wussten zu dem Zeitpunkt, dass uns drei Marketing-Experten zuhören, die dann in einer nächsten Folge, das war die 66., dann ihre Sichtweise zu unseren Ansätzen und Perspektiven dargelegt haben. Die Experten in Marketing-Sachen waren Gunnar Dufenhorst, Alexander Lang und Sibylle Teicke. Und diese zwei Episoden zusammengenommen haben eine schöne Feedback-Situation für Marketing von Mediatoren gebracht. Und deshalb will ich die Folgen hier nochmal vertieft hervorheben.
[15:09]
Organisationsmediationen
[15:10]Nun, mein Arbeitsgebiet in Mediation sind vor allen Dingen Organisationsmediationen. Also Mediationen in Organisation, das heißt aber auch vor allen Dingen mit, für und durch Organisationen. Also kein klassisches Setting, sondern die Auftraggeberperson ist eine Organisation. Und deshalb gibt es mehrere Episoden zu den Besonderheiten dieses Mediationsfeldes.
[15:38]Eine abgeschlossene Reihe, aber deshalb nicht weniger wichtig und hörenswert, waren die fünf Episoden zu den schwierigen Gesprächen. Mit Rolf Balling, mit dem ich auch eine ganz eigene Episode habe zu seinen Konzepten, die vor allen Dingen der systemischen Transaktionsanalyse angehören. Mit Rolf habe ich aber eben auch nochmal fünf Episoden aufgenommen, wo wir schwierige Gespräche in den Blick genommen haben. Das waren zum ersten das Gespräch, wenn wir schlechte Nachrichten überbringen sollen, das Kritikgespräch, als auch natürlich Feedback einholen, dann das Konfliktgespräch, das allgemeine immer als das schwere Gespräch gesehen wird, als aber auch das Entschuldigungsgespräch. Diese fünf Episoden lege ich jedem ans Herz, der sich mit schwierigen Gesprächen beschäftigen will, weil in dieser Unterschiedlichkeit von Schwierigkeiten, sich zu entschuldigen oder eine schlechte Nachricht zu überbringen, jemanden zu kritisieren oder eigenes Feedback einzuholen und natürlich das Konfliktgespräch, diese Unterschiedlichkeit wird nochmal deutlich, wie unterschiedlich auch die Schwierigkeiten sind. Und wo die eigenen Stärken liegen können.
[16:59]
Schwierige Gespräche
[17:00]Eine, ich mag schon sagen, wahnwitzig schnelle kleine Reihe waren die drei Episoden zum Thema Vertrauen. Mit Professor Guido Möllering vom Reinhard-Mohn-Institut in Witten-Herdecke habe ich seinen Ansatz vertieft besprochen und ganz neue Einsichten in das Thema Vertrauen gewonnen. Kern des Vertrauens ist ein Aufhebungsakt ganz individueller Art. Wenn wir vertrauen, müssen wir unser prinzipiell gerechtfertigtes Misstrauen aufheben, und zwar in dreifacher Form. Wir heben es auf, sodass es weg ist. Wir heben es so auf, dass wir es jederzeit wiederfinden können, aber manchmal auch ein bisschen suchen müssten. Das heißt, es ist relativ stabil weg und aufgehoben.
[17:58]Und das Aufheben hat auch in dritter Form noch die Bedeutung, dass eine Vertrauensbeziehung die Beziehung selbst auf ein neues Level hebt. Und deshalb lohnt es sich, diese kleine Reihe nochmal geschlossen anzuhören.
[18:22]
Thema Vertrauen
[18:15]Drei Episoden zum Thema Vertrauen und auch zu den Schattenseiten dieses zwischenmenschlichen Phänomens. Eine kleine Reihe hat sich auch entwickelt, ohne dass sie geplant war, zum Thema Macht. Denn Macht fasziniert und Mediation ist ein Machtspiel.
[18:37]Und Mediatoren geben sich alle Mühe, ihre Macht nicht zu spüren oder andere nicht spüren zu lassen und dennoch kommen sie da nicht umhin. Würden Mediatoren auch mal Medianten sein, würden sie wissen, was das heißt. Deshalb gibt es mehrere Episoden zum Thema Macht und ich möchte sie hier fast einzeln aufzählen, weil jede davon wertvoll ist. Mit Dr. Peter Modler, der jetzt ganz neu dazu auch ein größeres Buch geschrieben hat, habe ich mich zum vertikalen und horizontalen Kommunikationssystem ausgetauscht, wo das Thema Macht schon immer durchschien. Mit Konstanze Buchheim, einer Tech-Spezialistin und Unternehmerin, habe ich zum Thema Machthaben, Gestalten und Nutzen gesprochen und welche Wirkung Macht in Organisationen hat. Ein ganz faszinierendes Gespräch war das für mich. Mit Prof. Dr. Ulrich Bröckling habe ich zur pastoralen Macht von Mediatoren gesprochen, der diese soziale Technologie genauer unter die Lupe genommen hat und dessen Erkenntnisse für das Verständnis von Mediation ganz grundlegend sind.
[19:59]Mit Professor Klaus Nowak habe ich zu den Machtphänomenen und dem Machtproblem bei Organisationsmediation gesprochen.
[20:07]
Macht in der Mediation
[20:07]Und mit der Psychologin Dr. Lena Korneva habe ich zum Thema Macht und Machtanbetung und der Unterwerfung gesprochen. Und damit auch frühzeitig, will ich fast sagen, das Thema sozialpsychologische Bedingungen in einer machtfokussierten Gesellschaft angesprochen, nämlich in Putins Russland. Dieses aggressive Russland ist auch der Grund, dass der Krieg in Europa mit Wucht zurückgekehrt ist. Spätestens am 24. Februar 2022, als die russische Armee vollumfänglich in die Ukraine einmarschiert ist.
[20:57]Sind Mediatoren, auch Mediatoren herausgefordert, sich diesem Phänomen neu zu stellen. Und ich meine nicht das Phänomen Krieg, sondern ich meine das Phänomen Krieg gegen uns, gegen unsere Lebensweise und gegen unsere Überzeugungen. Wir sind noch nicht unmittelbar angegriffen in der Form wie das ukrainische Volk, aber auch wir sind schon Angegriffener. Wir können die Ostsee schauen, zur russischen Schattenflotte. Wir können die Tötungen von Ausländern im Berliner Tiergarten anschauen und wir können die hybride Kriegsführung nicht nur in den sozialen Medien zur Kenntnis nehmen. Wir können das alles tun und wir müssen es tun.
[21:49]
Gesellschaftspolitische Konfliktlagen
[21:49]Und in diesem Podcast geschieht das vor allen Dingen in dieser kleinen Reihe zu gesellschaftspolitischen Konfliktlagen. Ich habe noch eine kleine Reihe, die mir auch besonders in guter Erinnerung ist, nämlich die zur Beratungsgeschichte. Mit Prof. Heiko Wandhoff habe ich mich genauer zur Entwicklung der Beratung unterhalten und dann auch mit einzelnen Personen wie Dr. Wolfgang Loss oder Dr. Friedemann Schulz von Thun und natürlich auch Dr.
[22:32]
Mediations- und Justizpolitik
[22:27]Bernd Schmitt zu Entwicklungslinien von Coaching und Beratung verständigen können. Und da Mediation ein verrechtlichtes Setting ist, im Gegensatz zu Coaching und Supervision und den anderen Beratungsansätzen, die sich als Prozessberatung verstehen, gibt es auch eine kleine Reihe zur Mediations- und Justizpolitik. Denn Mediation ist auch davon beeinflusst, was die Justiz und das staatliche Angebot von Konfliktbearbeitung regelt und peripher oder auch direkt die Mediation in Recht gießt.
[23:07]
Podcast Features
[23:07]Das sind die kleinen Reihen und nicht vergessen will ich auch die Features, die sogenannten Podcast Features, wenn ich also doch mal einen Vortrag oder ein Werkstattgespräch führe, dass ich dort das Aufnahmegerät laufen habe und dann das hier im Podcast einstelle. Diese Episoden, die Features, werden in aller Regel nicht am Wochenende veröffentlicht, sondern unter der Woche, sodass sie zwar in diese Episodenfolge aufgenommen sind, aber doch zeitlich eine Besonderheit darstellen.
[23:39]
Ausblick auf kommende Themen
[23:40]So, das sind die kleinen Reihen bis hierher.
[23:44]Und die ein oder andere kleine Reihe hat sich auch schon angekündigt. Wenn du Interesse an einer bestimmten Thematik hast oder an konkreten Gesprächspartnern, dann gib mir einfach Bescheid. Schreibe mir auf info.inkofema.de oder in den sozialen Medien kannst du mich kontaktieren und mir Ideen oder Hinweise geben, wer hier noch im Podcast unbedingt eingeladen werden sollte und worüber ich unbedingt auch sprechen sollte, wenn es um das Thema Konflikte und Konfliktbearbeitung geht. Ich würde mich freuen auf Feedback, auf Hinweise, auf Tipps, auf Anregungen und verbleibe aber zunächst mit den besten Sommerwünschen. Kommt gut durch die Zeit. Ich bin Sascha Weigel, Host dieses Podcasts und Gründer und Inhaber von INCOFEMA, dem Institut für Konflikt- und Verhandlungsmanagement und Partnerfähigkeit.
[24:51] Musik