INKOVEMA-Podcast „Gut durch die Zeit“

#167 – Lehrvideos für Mediationsausbildungen

Was Ausbildungsvideos in Mediationsausbildungen leisten können?

Im Gespräch mit Sebastian Zukunft

Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Sebastian Zukunft, Rechtsanwalt, Mediator und Ausbilder des Bundesverbands Mediation, in Berlin ansässig.

Inhalte:

Sebastian Zukunft hat eine (gespielte) Mediation aufwendig gefilmt, um Lehrmaterial für seine und andere Ausbildungen anzubieten. Der Film gewährt einen vertieften Einblick, wie Sebastian Mediationen durchführt und in Konfliktsituationen vermittelt.

Ich habe mit Ihm über seine Motivation und den Anlass zu diesem Film und die Möglichkeiten seines Einsatzes gesprochen. Herausgekommen ist ein kurzweiliges Gespräch unter Ausbilderkollegen, die auch auf die möglichen Wirkungen für potenzielle Medianten zu sprechen kamen.

Zusammen mit einer – noch institutsinternen Mediations-KI, sog. Mediations-Simulator – habe ich Vor- und Nachteile dieser Lehrmethode zusammengestellt. Was meint Ihr? Schreibt es in die Kommentare.

Vorteile:

  • Anschaulichkeit: Lehrvideos ermöglichen es, komplexe Mediationsprozesse und -techniken visuell darzustellen, was das Verständnis und die Erinnerung an die Lerninhalte verbessert.
  • Flexibilität im Lernen: Die Ausbildungskandidaten können die Videos zu einem beliebigen Zeitpunkt und Ort anschauen, was eine flexible Integration in den individuellen Lernalltag ermöglicht.
  • Wiederholbarkeit: Schwierige Inhalte können durch wiederholtes Anschauen der Videos besser verinnerlicht werden. Dies fördert das tiefere Verständnis der Mediationstechniken und -prinzipien.
  • Vermittlung von Nonverbalen Signalen: Videos können nonverbale Kommunikation und Dynamiken zwischen Konfliktparteien aufzeigen, die in schriftlichen Materialien oder Vorlesungen schwer zu vermitteln sind.
  • Diversität von Konfliktszenarien: Lehrvideos können eine breite Palette von Konfliktszenarien abdecken, die Ausbildungskandidaten auf eine Vielzahl realer Situationen vorbereiten. Nachteile:

Nachteile:

  • Fehlende Interaktivität: Im Gegensatz zu praktischen Übungen bieten Videos keine Möglichkeit zum direkten Eingriff und zur Interaktion, was für das Erlernen von Mediationstechniken essentiell ist. Andererseits kann ein Video den ersten Schritt darstellen.
  • Einseitige Perspektive: Videos zeigen oft nur eine Perspektive auf die Mediation und lassen wenig Raum für kritische Reflexion oder die Betrachtung alternativer Vorgehensweisen. Sie können aber ein guter Einstieg in eine kritische Auseinandersetzung damit sein. Hier gilt es, darauf zu achten, das Video als Anlass für Reflexion und die Profilierung des eigenen Stils zu nutzen.
  • Vermittlung von Standardlösungen, weil das Beobachtete überbewertet wird: Die Gefahr besteht, dass Ausbildungskandidaten sich zu sehr auf die im Video gezeigten Lösungswege fixieren und nicht lernen, flexibel auf die Dynamiken eines Konflikts zu reagieren.

Links: